Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Zweite Abtheilung. Raimund und Magarethe noch draußen. Raimund. Elende! Margarethe. Ungeschickter! Raimund. Tölpel! Margarethe. Narr! (beide treten ein.) König. Was giebts? Raimund. O Majestät, ein schrecklich Unglück, Ich weiß nicht ob ich diesen Schlag verwinde: So herrlich waren niemals noch die Zeichen, Das Werk war dem gekrönten Ende nah, Ich observire mit gespannter Angst Und in entzückter Trunkenheit, da rennt Die alte Furie auf mich los, und stößt Mir an den Ellenbogen, meine Hand Fährt aus, ich wende mich, und stoße, -- stoße, -- O hört es, König! -- stoße die Phiole Um und entzwei, und alles rinnt ins Feuer, Das schlägt in rother Lohe drüber her Vor Freude knisternd, als wenns mich verlachte. König. Und alles ist umsonst? Raimund. Vergeblich alles, Es muß von vorn die Op'ration beginnen. König. O Ungeschickte -- Zweite Abtheilung. Raimund und Magarethe noch draußen. Raimund. Elende! Margarethe. Ungeſchickter! Raimund. Toͤlpel! Margarethe. Narr! (beide treten ein.) Koͤnig. Was giebts? Raimund. O Majeſtaͤt, ein ſchrecklich Ungluͤck, Ich weiß nicht ob ich dieſen Schlag verwinde: So herrlich waren niemals noch die Zeichen, Das Werk war dem gekroͤnten Ende nah, Ich obſervire mit geſpannter Angſt Und in entzuͤckter Trunkenheit, da rennt Die alte Furie auf mich los, und ſtoͤßt Mir an den Ellenbogen, meine Hand Faͤhrt aus, ich wende mich, und ſtoße, — ſtoße, — O hoͤrt es, Koͤnig! — ſtoße die Phiole Um und entzwei, und alles rinnt ins Feuer, Das ſchlaͤgt in rother Lohe druͤber her Vor Freude kniſternd, als wenns mich verlachte. Koͤnig. Und alles iſt umſonſt? Raimund. Vergeblich alles, Es muß von vorn die Op'ration beginnen. Koͤnig. O Ungeſchickte — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <sp who="#Koͤnig"> <pb facs="#f0382" n="372"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Raimund und Magarethe</hi> noch draußen.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#Raimund"> <speaker><hi rendition="#g">Raimund</hi>.</speaker><lb/> <p>Elende!</p> </sp><lb/> <sp who="#Margarethe"> <speaker><hi rendition="#g">Margarethe</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#c">Ungeſchickter!</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#Raimund"> <speaker><hi rendition="#g">Raimund</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#c">Toͤlpel!</hi> </p> </sp><lb/> <sp who="#Margarethe"> <speaker><hi rendition="#g">Margarethe</hi>.</speaker><lb/> <p> <hi rendition="#et">Narr!</hi> </p> <stage>(beide treten ein.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#Koͤnig"> <speaker><hi rendition="#g">Koͤnig</hi>.</speaker><lb/> <p>Was giebts?</p> </sp><lb/> <sp who="#Raimund"> <speaker><hi rendition="#g">Raimund</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">O Majeſtaͤt, ein ſchrecklich Ungluͤck,</hi><lb/> Ich weiß nicht ob ich dieſen Schlag verwinde:<lb/> So herrlich waren niemals noch die Zeichen,<lb/> Das Werk war dem gekroͤnten Ende nah,<lb/> Ich obſervire mit geſpannter Angſt<lb/> Und in entzuͤckter Trunkenheit, da rennt<lb/> Die alte Furie auf mich los, und ſtoͤßt<lb/> Mir an den Ellenbogen, meine Hand<lb/> Faͤhrt aus, ich wende mich, und ſtoße, — ſtoße, —<lb/> O hoͤrt es, Koͤnig! — ſtoße die Phiole<lb/> Um und entzwei, und alles rinnt ins Feuer,<lb/> Das ſchlaͤgt in rother Lohe druͤber her<lb/> Vor Freude kniſternd, als wenns mich verlachte.</p> </sp><lb/> <sp who="#Koͤnig"> <speaker><hi rendition="#g">Koͤnig</hi>.</speaker><lb/> <p>Und alles iſt umſonſt?</p> </sp><lb/> <sp who="#Raimund"> <speaker><hi rendition="#g">Raimund</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Vergeblich alles,</hi><lb/> Es muß von vorn die Op'ration beginnen.</p> </sp><lb/> <sp who="#Koͤnig"> <speaker><hi rendition="#g">Koͤnig</hi>.</speaker><lb/> <p>O Ungeſchickte —</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [372/0382]
Zweite Abtheilung.
Raimund und Magarethe noch draußen.
Raimund.
Elende!
Margarethe.
Ungeſchickter!
Raimund.
Toͤlpel!
Margarethe.
Narr! (beide treten ein.)
Koͤnig.
Was giebts?
Raimund.
O Majeſtaͤt, ein ſchrecklich Ungluͤck,
Ich weiß nicht ob ich dieſen Schlag verwinde:
So herrlich waren niemals noch die Zeichen,
Das Werk war dem gekroͤnten Ende nah,
Ich obſervire mit geſpannter Angſt
Und in entzuͤckter Trunkenheit, da rennt
Die alte Furie auf mich los, und ſtoͤßt
Mir an den Ellenbogen, meine Hand
Faͤhrt aus, ich wende mich, und ſtoße, — ſtoße, —
O hoͤrt es, Koͤnig! — ſtoße die Phiole
Um und entzwei, und alles rinnt ins Feuer,
Das ſchlaͤgt in rother Lohe druͤber her
Vor Freude kniſternd, als wenns mich verlachte.
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Und alles iſt umſonſt?
Raimund.
Vergeblich alles,
Es muß von vorn die Op'ration beginnen.
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