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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Fortunat.
begreifst nicht, wie ich zu diesem Apfel gekommen
bin: o Du harte Seele, den wollte ich mit Dir
theilen.
Bertha. Kannst ihn ganz behalten, wenn
Du nichts Besseres hast.
Dietrich. Soll auch geschehn. Sieh, Dir
zur Aergerniß eß' ich ihn, so, und so, und nun
soll der Neid Dich zerreißen, wenn Du die Wir-
kung, die Herrlichkeit wirst gewahr werden.
Bertha. Mit solchem Narren soll ich ge-
segnet seyn?
Dietrich. Und wenn es recht wirkt, recht,
wie ich hoffe, so laß' ich Dich sitzen!
Bertha. Jämmerlicher.
Dietrich. Nun! Sieh mich einmal an!
Wirst Du nichts gewahr?
Bertha. Bist Du betrunken? Bist Du
unklug?
Dietrich. O weh! Wie reißt es mir im
Kopf! O weh! Hülfe! Ach, welche Schmerzen!
Bertha. Im Kopf?
Dietrich. O unerträglich. Nimm, liebster
Engel, Deine kleinen Händchen und drücke mir die
Schläfen recht. -- So, -- noch stärker! -- Recht
zusammen!
Bertha. Ich wende alle Kräfte an. --
Garstiger Mensch! Stößt mir gerade ins Gesicht.
Ist das mein Dank?
Dietrich. Ich? -- Was ist mir denn da
aus dem Kopfe gesprungen? Der Schmerz ist weg,
aber es fuhr ja was wie ein Kloben heraus.
Bertha. Ums Himmels Willen, Mensch,
Du bist ein Ungeheuer!

Fortunat.
begreifſt nicht, wie ich zu dieſem Apfel gekommen
bin: o Du harte Seele, den wollte ich mit Dir
theilen.
Bertha. Kannſt ihn ganz behalten, wenn
Du nichts Beſſeres haſt.
Dietrich. Soll auch geſchehn. Sieh, Dir
zur Aergerniß eß' ich ihn, ſo, und ſo, und nun
ſoll der Neid Dich zerreißen, wenn Du die Wir-
kung, die Herrlichkeit wirſt gewahr werden.
Bertha. Mit ſolchem Narren ſoll ich ge-
ſegnet ſeyn?
Dietrich. Und wenn es recht wirkt, recht,
wie ich hoffe, ſo laß' ich Dich ſitzen!
Bertha. Jaͤmmerlicher.
Dietrich. Nun! Sieh mich einmal an!
Wirſt Du nichts gewahr?
Bertha. Biſt Du betrunken? Biſt Du
unklug?
Dietrich. O weh! Wie reißt es mir im
Kopf! O weh! Huͤlfe! Ach, welche Schmerzen!
Bertha. Im Kopf?
Dietrich. O unertraͤglich. Nimm, liebſter
Engel, Deine kleinen Haͤndchen und druͤcke mir die
Schlaͤfen recht. — So, — noch ſtaͤrker! — Recht
zuſammen!
Bertha. Ich wende alle Kraͤfte an. —
Garſtiger Menſch! Stoͤßt mir gerade ins Geſicht.
Iſt das mein Dank?
Dietrich. Ich? — Was iſt mir denn da
aus dem Kopfe geſprungen? Der Schmerz iſt weg,
aber es fuhr ja was wie ein Kloben heraus.
Bertha. Ums Himmels Willen, Menſch,
Du biſt ein Ungeheuer!

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[383/0393] Fortunat. begreifſt nicht, wie ich zu dieſem Apfel gekommen bin: o Du harte Seele, den wollte ich mit Dir theilen. Bertha. Kannſt ihn ganz behalten, wenn Du nichts Beſſeres haſt. Dietrich. Soll auch geſchehn. Sieh, Dir zur Aergerniß eß' ich ihn, ſo, und ſo, und nun ſoll der Neid Dich zerreißen, wenn Du die Wir- kung, die Herrlichkeit wirſt gewahr werden. Bertha. Mit ſolchem Narren ſoll ich ge- ſegnet ſeyn? Dietrich. Und wenn es recht wirkt, recht, wie ich hoffe, ſo laß' ich Dich ſitzen! Bertha. Jaͤmmerlicher. Dietrich. Nun! Sieh mich einmal an! Wirſt Du nichts gewahr? Bertha. Biſt Du betrunken? Biſt Du unklug? Dietrich. O weh! Wie reißt es mir im Kopf! O weh! Huͤlfe! Ach, welche Schmerzen! Bertha. Im Kopf? Dietrich. O unertraͤglich. Nimm, liebſter Engel, Deine kleinen Haͤndchen und druͤcke mir die Schlaͤfen recht. — So, — noch ſtaͤrker! — Recht zuſammen! Bertha. Ich wende alle Kraͤfte an. — Garſtiger Menſch! Stoͤßt mir gerade ins Geſicht. Iſt das mein Dank? Dietrich. Ich? — Was iſt mir denn da aus dem Kopfe geſprungen? Der Schmerz iſt weg, aber es fuhr ja was wie ein Kloben heraus. Bertha. Ums Himmels Willen, Menſch, Du biſt ein Ungeheuer!

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 383. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/393>, abgerufen am 21.11.2024.