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Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

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Fortunat.

Der König kömmt herein.
König.
Bei Gott! kenn' ich den Urheber des Frevels,
Soll meine schärfste Ahndung ihn ereilen!
So eben hör' ich, daß des Freundes Diener
Im Wald erschlagen ist gefunden worden,
Von Andalosia selbst erfährt man nichts.
Limosin.
Ists möglich? Armer, unglückselger Neffe!
König.
Nach allen Seiten sandt' ich schon die Bothen,
Er ist auf keinem seiner vielen Güter,
Es weiß kein Freund von ihm, wie ich auch fragte:
Soll er verloren seyn, wer tröstet mich?
Graf Limosin, Euch ist er nah verwandt,
Vereinigt Euer Forschen mit dem meinen;
Wer Nachricht von ihm bringt, wer ihn entdeckt,
Zurück ihn führt, sey königlich belohnt.
Limosin.
Mein König, schon das Blut ruft es mir zu
Auch ohne Euer Mahnen, unermüdet
Die Spur des theuren Neffen zu verfolgen.

(geht ab.)
Theodor..
Soll mir so bald der neu erworbne Freund,
So grausam aus dem Arm gerissen werden?
Erlaubt, daß ich zugleich die Späher sende,
Und selbst umher in Wald und Felsen forsche.

(geht ab.)
Agrippina.
So traurig soll das schönste Fest beschließen?
König.
Noch hoff' ich, denn ich wüßte keinen Feind
Fortunat.

Der Koͤnig koͤmmt herein.
Koͤnig.
Bei Gott! kenn' ich den Urheber des Frevels,
Soll meine ſchaͤrfſte Ahndung ihn ereilen!
So eben hoͤr' ich, daß des Freundes Diener
Im Wald erſchlagen iſt gefunden worden,
Von Andaloſia ſelbſt erfaͤhrt man nichts.
Limoſin.
Iſts moͤglich? Armer, ungluͤckſelger Neffe!
Koͤnig.
Nach allen Seiten ſandt' ich ſchon die Bothen,
Er iſt auf keinem ſeiner vielen Guͤter,
Es weiß kein Freund von ihm, wie ich auch fragte:
Soll er verloren ſeyn, wer troͤſtet mich?
Graf Limoſin, Euch iſt er nah verwandt,
Vereinigt Euer Forſchen mit dem meinen;
Wer Nachricht von ihm bringt, wer ihn entdeckt,
Zuruͤck ihn fuͤhrt, ſey koͤniglich belohnt.
Limoſin.
Mein Koͤnig, ſchon das Blut ruft es mir zu
Auch ohne Euer Mahnen, unermuͤdet
Die Spur des theuren Neffen zu verfolgen.

(geht ab.)
Theodor..
Soll mir ſo bald der neu erworbne Freund,
So grauſam aus dem Arm geriſſen werden?
Erlaubt, daß ich zugleich die Spaͤher ſende,
Und ſelbſt umher in Wald und Felſen forſche.

(geht ab.)
Agrippina.
So traurig ſoll das ſchoͤnſte Feſt beſchließen?
Koͤnig.
Noch hoff' ich, denn ich wuͤßte keinen Feind
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[477/0487] Fortunat. Der Koͤnig koͤmmt herein. Koͤnig. Bei Gott! kenn' ich den Urheber des Frevels, Soll meine ſchaͤrfſte Ahndung ihn ereilen! So eben hoͤr' ich, daß des Freundes Diener Im Wald erſchlagen iſt gefunden worden, Von Andaloſia ſelbſt erfaͤhrt man nichts. Limoſin. Iſts moͤglich? Armer, ungluͤckſelger Neffe! Koͤnig. Nach allen Seiten ſandt' ich ſchon die Bothen, Er iſt auf keinem ſeiner vielen Guͤter, Es weiß kein Freund von ihm, wie ich auch fragte: Soll er verloren ſeyn, wer troͤſtet mich? Graf Limoſin, Euch iſt er nah verwandt, Vereinigt Euer Forſchen mit dem meinen; Wer Nachricht von ihm bringt, wer ihn entdeckt, Zuruͤck ihn fuͤhrt, ſey koͤniglich belohnt. Limoſin. Mein Koͤnig, ſchon das Blut ruft es mir zu Auch ohne Euer Mahnen, unermuͤdet Die Spur des theuren Neffen zu verfolgen. (geht ab.) Theodor.. Soll mir ſo bald der neu erworbne Freund, So grauſam aus dem Arm geriſſen werden? Erlaubt, daß ich zugleich die Spaͤher ſende, Und ſelbſt umher in Wald und Felſen forſche. (geht ab.) Agrippina. So traurig ſoll das ſchoͤnſte Feſt beſchließen? Koͤnig. Noch hoff' ich, denn ich wuͤßte keinen Feind

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 477. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/487>, abgerufen am 22.11.2024.