Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Zweite Abtheilung. Bertha. Der arme Benjamin. Daniel. Nun. die Hexen, die in der Luft herum reiten, werden ihn nicht gleich davon führen. Bertha. Ich bin verdrüßlich, ich will mich schlafen legen. Daniel. Werde nicht krank, mein Mäus- chen, mein Kindchen, betrübe Deinen armen Da- niel nicht so: komm lege Dich nieder, ich will Dir die Nachtsuppe bringen, etwas Wein, ruhe aus, mein Herz. (gehn ab.) Sechste Scene. (Pallast) Agrippina, Limosin, Theodor, Gefolge. Agrippina. Hat Niemand Andalosia gesehn? Seitdem er neulich unsern Hof verließ Wird er vermißt: nach Hause kam er nicht; Ist er verreist? Ein Unglück ihm begegnet? Limosin. Ich hab' ihn nicht gesehn, denn seit dem Fest Verließ ich nicht den Pallast und den Hof. Theodor.. Wir bleiben hier in unsrer Fürstin Nähe. Limosin. Doch muß die Königinn sich drum nicht ängsten, Es ist der Brüder sonderbare Art Oft plötzlich zu verschwinden, Niemand weiß Wo sie geblieben, doch so unvermuthet Sind sie in ihrem Pallast wieder da. Zweite Abtheilung. Bertha. Der arme Benjamin. Daniel. Nun. die Hexen, die in der Luft herum reiten, werden ihn nicht gleich davon fuͤhren. Bertha. Ich bin verdruͤßlich, ich will mich ſchlafen legen. Daniel. Werde nicht krank, mein Maͤus- chen, mein Kindchen, betruͤbe Deinen armen Da- niel nicht ſo: komm lege Dich nieder, ich will Dir die Nachtſuppe bringen, etwas Wein, ruhe aus, mein Herz. (gehn ab.) Sechſte Scene. (Pallaſt) Agrippina, Limoſin, Theodor, Gefolge. Agrippina. Hat Niemand Andaloſia geſehn? Seitdem er neulich unſern Hof verließ Wird er vermißt: nach Hauſe kam er nicht; Iſt er verreiſt? Ein Ungluͤck ihm begegnet? Limoſin. Ich hab' ihn nicht geſehn, denn ſeit dem Feſt Verließ ich nicht den Pallaſt und den Hof. Theodor.. Wir bleiben hier in unſrer Fuͤrſtin Naͤhe. Limoſin. Doch muß die Koͤniginn ſich drum nicht aͤngſten, Es iſt der Bruͤder ſonderbare Art Oft ploͤtzlich zu verſchwinden, Niemand weiß Wo ſie geblieben, doch ſo unvermuthet Sind ſie in ihrem Pallaſt wieder da. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0486" n="476"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/> <sp who="#Bertha"> <speaker><hi rendition="#g">Bertha</hi>.</speaker> <p>Der arme Benjamin.</p> </sp><lb/> <sp who="#Daniel"> <speaker><hi rendition="#g">Daniel</hi>.</speaker> <p>Nun. die Hexen, die in der Luft<lb/> herum reiten, werden ihn nicht gleich davon fuͤhren.</p> </sp><lb/> <sp who="#Bertha"> <speaker><hi rendition="#g">Bertha</hi>.</speaker> <p>Ich bin verdruͤßlich, ich will mich<lb/> ſchlafen legen.</p> </sp><lb/> <sp who="#Daniel"> <speaker><hi rendition="#g">Daniel</hi>.</speaker> <p>Werde nicht krank, mein Maͤus-<lb/> chen, mein Kindchen, betruͤbe Deinen armen Da-<lb/> niel nicht ſo: komm lege Dich nieder, ich will Dir<lb/> die Nachtſuppe bringen, etwas Wein, ruhe aus,<lb/> mein Herz.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(gehn ab.)</hi> </stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Sechſte Scene</hi>.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(<hi rendition="#g">Pallaſt</hi>)</hi> </stage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Agrippina, Limoſin, Theodor, Gefolge</hi>.</hi> </stage><lb/> <sp who="#Agrippina"> <speaker><hi rendition="#g">Agrippina</hi>.</speaker><lb/> <p>Hat Niemand Andaloſia geſehn?<lb/> Seitdem er neulich unſern Hof verließ<lb/> Wird er vermißt: nach Hauſe kam er nicht;<lb/> Iſt er verreiſt? Ein Ungluͤck ihm begegnet?</p> </sp><lb/> <sp who="#Limoſin"> <speaker><hi rendition="#g">Limoſin</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich hab' ihn nicht geſehn, denn ſeit dem Feſt<lb/> Verließ ich nicht den Pallaſt und den Hof.</p> </sp><lb/> <sp who="#THEO"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>..</speaker><lb/> <p>Wir bleiben hier in unſrer Fuͤrſtin Naͤhe.</p> </sp><lb/> <sp who="#Limoſin"> <speaker><hi rendition="#g">Limoſin</hi>.</speaker><lb/> <p>Doch muß die Koͤniginn ſich drum nicht aͤngſten,<lb/> Es iſt der Bruͤder ſonderbare Art<lb/> Oft ploͤtzlich zu verſchwinden, Niemand weiß<lb/> Wo ſie geblieben, doch ſo unvermuthet<lb/> Sind ſie in ihrem Pallaſt wieder da.</p><lb/> </sp> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [476/0486]
Zweite Abtheilung.
Bertha. Der arme Benjamin.
Daniel. Nun. die Hexen, die in der Luft
herum reiten, werden ihn nicht gleich davon fuͤhren.
Bertha. Ich bin verdruͤßlich, ich will mich
ſchlafen legen.
Daniel. Werde nicht krank, mein Maͤus-
chen, mein Kindchen, betruͤbe Deinen armen Da-
niel nicht ſo: komm lege Dich nieder, ich will Dir
die Nachtſuppe bringen, etwas Wein, ruhe aus,
mein Herz.
(gehn ab.)
Sechſte Scene.
(Pallaſt)
Agrippina, Limoſin, Theodor, Gefolge.
Agrippina.
Hat Niemand Andaloſia geſehn?
Seitdem er neulich unſern Hof verließ
Wird er vermißt: nach Hauſe kam er nicht;
Iſt er verreiſt? Ein Ungluͤck ihm begegnet?
Limoſin.
Ich hab' ihn nicht geſehn, denn ſeit dem Feſt
Verließ ich nicht den Pallaſt und den Hof.
Theodor..
Wir bleiben hier in unſrer Fuͤrſtin Naͤhe.
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Doch muß die Koͤniginn ſich drum nicht aͤngſten,
Es iſt der Bruͤder ſonderbare Art
Oft ploͤtzlich zu verſchwinden, Niemand weiß
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