Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Fortunat. Theodor.. (faßt hinein, sieht ihn an.) Wie? Limosin. Was meint Ihr? Theodor.. Ihr Halunke! Ihr lump'ger Schuft! Zum Henkersknecht, zum Mörder, War ich Euch gut genug, nun, nach der That Habt Ihr die freche Stirn, mir diesen Quark, Dies Leder herzuwerfen? Meint Ihr denn Ich sey noch dummer, als der Blödsinn selbst? Limosin. Herr Theodor, ich habe kaltes Blut, Allein die Worte, -- zeigt den Beutel her -- Beim Himmel, bei dem Heiligsten beschwör ich, So eben schöpft' ich noch das Gold heraus -- Und nun -- Theodor.. (zieht.) Kein Wort, Ihr Schurke! dieser Degen Soll Euch den Weg zur Hölle plötzlich zeigen, Nun gehts in einem hin! -- Limosin. Zwar bin ich alt, Doch ist mein Schwerdt so spitz und scharf wie Deins! Theodor.. Todt! Todt! Du mußt von meiner Hand hier fallen. Limosin. (zieht.) So gelt' es denn, das wilde Spiel des Mords! (Sie fechten, draußen Getümmel) König. (draußen.) Schlagt ein! brecht ein die Thür! (Die Thür wird aufgebrochen.) Fortunat. Theodor.. (faßt hinein, ſieht ihn an.) Wie? Limoſin. Was meint Ihr? Theodor.. Ihr Halunke! Ihr lump'ger Schuft! Zum Henkersknecht, zum Moͤrder, War ich Euch gut genug, nun, nach der That Habt Ihr die freche Stirn, mir dieſen Quark, Dies Leder herzuwerfen? Meint Ihr denn Ich ſey noch dummer, als der Bloͤdſinn ſelbſt? Limoſin. Herr Theodor, ich habe kaltes Blut, Allein die Worte, — zeigt den Beutel her — Beim Himmel, bei dem Heiligſten beſchwoͤr ich, So eben ſchoͤpft' ich noch das Gold heraus — Und nun — Theodor.. (zieht.) Kein Wort, Ihr Schurke! dieſer Degen Soll Euch den Weg zur Hoͤlle ploͤtzlich zeigen, Nun gehts in einem hin! — Limoſin. Zwar bin ich alt, Doch iſt mein Schwerdt ſo ſpitz und ſcharf wie Deins! Theodor.. Todt! Todt! Du mußt von meiner Hand hier fallen. Limoſin. (zieht.) So gelt' es denn, das wilde Spiel des Mords! (Sie fechten, draußen Getuͤmmel) Koͤnig. (draußen.) Schlagt ein! brecht ein die Thuͤr! (Die Thuͤr wird aufgebrochen.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0503" n="493"/> <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</fw><lb/> <sp who="#THEO"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>..</speaker> <stage>(faßt hinein, ſieht ihn an.)</stage><lb/> <p>Wie?</p> </sp><lb/> <sp who="#Limoſin"> <speaker><hi rendition="#g">Limoſin</hi>.</speaker><lb/> <p>Was meint Ihr?</p> </sp><lb/> <sp who="#THEO"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>..</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Ihr Halunke!</hi><lb/> Ihr lump'ger Schuft! Zum Henkersknecht, zum<lb/><hi rendition="#et">Moͤrder,</hi><lb/> War ich Euch gut genug, nun, nach der That<lb/> Habt Ihr die freche Stirn, mir dieſen Quark,<lb/> Dies Leder herzuwerfen? Meint Ihr denn<lb/> Ich ſey noch dummer, als der Bloͤdſinn ſelbſt?</p> </sp><lb/> <sp who="#Limoſin"> <speaker><hi rendition="#g">Limoſin</hi>.</speaker><lb/> <p>Herr Theodor, ich habe kaltes Blut,<lb/> Allein die Worte, — zeigt den Beutel her —<lb/> Beim Himmel, bei dem Heiligſten beſchwoͤr ich,<lb/> So eben ſchoͤpft' ich noch das Gold heraus —<lb/> Und nun —</p> </sp><lb/> <sp who="#THEO"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>..</speaker> <stage>(zieht.)</stage><lb/> <p><hi rendition="#et">Kein Wort, Ihr Schurke! dieſer Degen</hi><lb/> Soll Euch den Weg zur Hoͤlle ploͤtzlich zeigen,<lb/> Nun gehts in einem hin! —</p> </sp><lb/> <sp who="#Limoſin"> <speaker><hi rendition="#g">Limoſin</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Zwar bin ich alt,</hi><lb/> Doch iſt mein Schwerdt ſo ſpitz und ſcharf wie Deins!</p> </sp><lb/> <sp who="#THEO"> <speaker><hi rendition="#g">Theodor</hi>..</speaker><lb/> <p>Todt! Todt! Du mußt von meiner Hand hier fallen.</p> </sp><lb/> <sp who="#Limoſin"> <speaker><hi rendition="#g">Limoſin</hi>.</speaker> <stage>(zieht.)</stage><lb/> <p>So gelt' es denn, das wilde Spiel des Mords!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(Sie fechten, draußen Getuͤmmel)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#Koͤnig"> <speaker><hi rendition="#g">Koͤnig</hi>.</speaker> <stage>(draußen.)</stage><lb/> <p>Schlagt ein! brecht ein die Thuͤr!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(Die Thuͤr wird aufgebrochen.)</hi> </stage><lb/> </sp> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [493/0503]
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Wie?
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Was meint Ihr?
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Ihr lump'ger Schuft! Zum Henkersknecht, zum
Moͤrder,
War ich Euch gut genug, nun, nach der That
Habt Ihr die freche Stirn, mir dieſen Quark,
Dies Leder herzuwerfen? Meint Ihr denn
Ich ſey noch dummer, als der Bloͤdſinn ſelbſt?
Limoſin.
Herr Theodor, ich habe kaltes Blut,
Allein die Worte, — zeigt den Beutel her —
Beim Himmel, bei dem Heiligſten beſchwoͤr ich,
So eben ſchoͤpft' ich noch das Gold heraus —
Und nun —
Theodor.. (zieht.)
Kein Wort, Ihr Schurke! dieſer Degen
Soll Euch den Weg zur Hoͤlle ploͤtzlich zeigen,
Nun gehts in einem hin! —
Limoſin.
Zwar bin ich alt,
Doch iſt mein Schwerdt ſo ſpitz und ſcharf wie Deins!
Theodor..
Todt! Todt! Du mußt von meiner Hand hier fallen.
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(Sie fechten, draußen Getuͤmmel)
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Schlagt ein! brecht ein die Thuͤr!
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