Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.Zweite Abtheilung. Der König angekauft für Burgunds Braut,Bald über See zu gehn gedenkt: darf ich, Da mein Gewerb' auch mit Juwelen ist, Euch bitten, sie zu sehn? Oldfield. Tretet herein, Sie sind da drinn in einem Schrank verwahrt, Und da Ihr Kenner seyd, urtheilet selbst Wie königlich und kostbar dies Geschmeide. Andrea. Ich komme von Florenz, und bringe Steine, Ich will nicht sagen, wie vortreflich, mit, Doch, hab' ich die gesehn, die Ihr verwahrt, So kann ich wissen, ob die meinigen Nicht unwerth sind, dem König sie zu bieten, Um jenen Schmuck noch herrlicher zu machen. Oldfield. So tretet nur herein, mein werther Herr. (gehn.) L. Margaretha. In Wüsteneien will er mich verbannen, Von Stadt und Hof und allen meinen Freunden? Nie kennen doch die Männer ihren Vortheil. Noch fiel mir niemals ein, ihn zu vergleichen Mit andern, Lächeln, Blicke zu erwiedern, Doch könnt' er leicht mich so verdrüßlich machen, Daß ich das suchte, was er will vermeiden. (ab.) Zweite Abtheilung. Der Koͤnig angekauft fuͤr Burgunds Braut,Bald uͤber See zu gehn gedenkt: darf ich, Da mein Gewerb' auch mit Juwelen iſt, Euch bitten, ſie zu ſehn? Oldfield. Tretet herein, Sie ſind da drinn in einem Schrank verwahrt, Und da Ihr Kenner ſeyd, urtheilet ſelbſt Wie koͤniglich und koſtbar dies Geſchmeide. Andrea. Ich komme von Florenz, und bringe Steine, Ich will nicht ſagen, wie vortreflich, mit, Doch, hab' ich die geſehn, die Ihr verwahrt, So kann ich wiſſen, ob die meinigen Nicht unwerth ſind, dem Koͤnig ſie zu bieten, Um jenen Schmuck noch herrlicher zu machen. Oldfield. So tretet nur herein, mein werther Herr. (gehn.) L. Margaretha. In Wuͤſteneien will er mich verbannen, Von Stadt und Hof und allen meinen Freunden? Nie kennen doch die Maͤnner ihren Vortheil. Noch fiel mir niemals ein, ihn zu vergleichen Mit andern, Laͤcheln, Blicke zu erwiedern, Doch koͤnnt' er leicht mich ſo verdruͤßlich machen, Daß ich das ſuchte, was er will vermeiden. (ab.) <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <sp who="#Andrea"> <p><pb facs="#f0080" n="70"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Zweite Abtheilung</hi>.</fw><lb/> Der Koͤnig angekauft fuͤr Burgunds Braut,<lb/> Bald uͤber See zu gehn gedenkt: darf ich,<lb/> Da mein Gewerb' auch mit Juwelen iſt,<lb/> Euch bitten, ſie zu ſehn?</p> </sp><lb/> <sp who="#Oldfield"> <speaker><hi rendition="#g">Oldfield</hi>.</speaker><lb/> <p><hi rendition="#et">Tretet herein,</hi><lb/> Sie ſind da drinn in einem Schrank verwahrt,<lb/> Und da Ihr Kenner ſeyd, urtheilet ſelbſt<lb/> Wie koͤniglich und koſtbar dies Geſchmeide.</p> </sp><lb/> <sp who="#Andrea"> <speaker><hi rendition="#g">Andrea</hi>.</speaker><lb/> <p>Ich komme von Florenz, und bringe Steine,<lb/> Ich will nicht ſagen, wie vortreflich, mit,<lb/> Doch, hab' ich die geſehn, die Ihr verwahrt,<lb/> So kann ich wiſſen, ob die meinigen<lb/> Nicht unwerth ſind, dem Koͤnig ſie zu bieten,<lb/> Um jenen Schmuck noch herrlicher zu machen.</p> </sp><lb/> <sp who="#Oldfield"> <speaker><hi rendition="#g">Oldfield</hi>.</speaker><lb/> <p>So tretet nur herein, mein werther Herr.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(gehn.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#LMargaretha"> <speaker>L. <hi rendition="#g">Margaretha</hi>.</speaker><lb/> <p>In Wuͤſteneien will er mich verbannen,<lb/> Von Stadt und Hof und allen meinen Freunden?<lb/> Nie kennen doch die Maͤnner ihren Vortheil.<lb/> Noch fiel mir niemals ein, ihn zu vergleichen<lb/> Mit andern, Laͤcheln, Blicke zu erwiedern,<lb/> Doch koͤnnt' er leicht mich ſo verdruͤßlich machen,<lb/> Daß ich das ſuchte, was er will vermeiden.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(ab.)</hi> </stage> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [70/0080]
Zweite Abtheilung.
Der Koͤnig angekauft fuͤr Burgunds Braut,
Bald uͤber See zu gehn gedenkt: darf ich,
Da mein Gewerb' auch mit Juwelen iſt,
Euch bitten, ſie zu ſehn?
Oldfield.
Tretet herein,
Sie ſind da drinn in einem Schrank verwahrt,
Und da Ihr Kenner ſeyd, urtheilet ſelbſt
Wie koͤniglich und koſtbar dies Geſchmeide.
Andrea.
Ich komme von Florenz, und bringe Steine,
Ich will nicht ſagen, wie vortreflich, mit,
Doch, hab' ich die geſehn, die Ihr verwahrt,
So kann ich wiſſen, ob die meinigen
Nicht unwerth ſind, dem Koͤnig ſie zu bieten,
Um jenen Schmuck noch herrlicher zu machen.
Oldfield.
So tretet nur herein, mein werther Herr.
(gehn.)
L. Margaretha.
In Wuͤſteneien will er mich verbannen,
Von Stadt und Hof und allen meinen Freunden?
Nie kennen doch die Maͤnner ihren Vortheil.
Noch fiel mir niemals ein, ihn zu vergleichen
Mit andern, Laͤcheln, Blicke zu erwiedern,
Doch koͤnnt' er leicht mich ſo verdruͤßlich machen,
Daß ich das ſuchte, was er will vermeiden.
(ab.)
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