Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816.

Bild:
<< vorherige Seite
Fortunat.

Andrea tritt ein.
Lady Old.
Was wollt Ihr? Warum schaut Ihr so ver-
wildert?
Andrea.
Von großer Eil, -- die Treppe schnell herauf --
Ich kann den Othem noch nicht wieder finden --
Hier, gnäd'ge Frau, sind Eures Herren Schlüssel,
Sein Siegelring als Zeichen --
Lady Old.
Gott im Himmel!
Es ist ihm doch kein Unglück zugestoßen?
Andrea.
Im mindsten nicht, er schickt es nur zum Pfand
Mir zu vertrau'n, wir sind dort noch im Handel,
Nun will er gern den Schmuck in Händen haben,
Die Steine beiderseitig zu vergleichen,
Und bittet gleich durch mich ihn abzusenden.
Lady Old.
Wie bin ich doch erschrocken! dacht' ich nicht
Als ich die Schlüssel sah und dieses Petschaft,
Und Euer wildes Auge, daß dem Lieben
Ein unvermuthet Unglück sey begegnet.
Andrea.
Gar nichts der Art, schließt nur geschwind mir
auf,
Denn meine Eil' ist groß.
Lady Old.
Seht selber zu,
Versucht die Schlüssel, denn ich weiß es nicht
Wo er den Schmuck bewahrt.

Fortunat.

Andrea tritt ein.
Lady Old.
Was wollt Ihr? Warum ſchaut Ihr ſo ver-
wildert?
Andrea.
Von großer Eil, — die Treppe ſchnell herauf —
Ich kann den Othem noch nicht wieder finden —
Hier, gnaͤd'ge Frau, ſind Eures Herren Schluͤſſel,
Sein Siegelring als Zeichen —
Lady Old.
Gott im Himmel!
Es iſt ihm doch kein Ungluͤck zugeſtoßen?
Andrea.
Im mindſten nicht, er ſchickt es nur zum Pfand
Mir zu vertrau'n, wir ſind dort noch im Handel,
Nun will er gern den Schmuck in Haͤnden haben,
Die Steine beiderſeitig zu vergleichen,
Und bittet gleich durch mich ihn abzuſenden.
Lady Old.
Wie bin ich doch erſchrocken! dacht' ich nicht
Als ich die Schluͤſſel ſah und dieſes Petſchaft,
Und Euer wildes Auge, daß dem Lieben
Ein unvermuthet Ungluͤck ſey begegnet.
Andrea.
Gar nichts der Art, ſchließt nur geſchwind mir
auf,
Denn meine Eil' iſt groß.
Lady Old.
Seht ſelber zu,
Verſucht die Schluͤſſel, denn ich weiß es nicht
Wo er den Schmuck bewahrt.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <sp who="#Lady Old">
                <pb facs="#f0097" n="87"/>
                <fw place="top" type="header"><hi rendition="#g">Fortunat</hi>.</fw><lb/>
                <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Andrea</hi> tritt ein.</hi> </stage>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Lady Old">
                <speaker><hi rendition="#g">Lady Old</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Was wollt Ihr? Warum &#x017F;chaut Ihr &#x017F;o ver-<lb/><hi rendition="#et">wildert?</hi></p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Andrea">
                <speaker><hi rendition="#g">Andrea</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Von großer Eil, &#x2014; die Treppe &#x017F;chnell herauf &#x2014;<lb/>
Ich kann den Othem noch nicht wieder finden &#x2014;<lb/>
Hier, gna&#x0364;d'ge Frau, &#x017F;ind Eures Herren Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el,<lb/>
Sein Siegelring als Zeichen &#x2014;</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Lady Old">
                <speaker><hi rendition="#g">Lady Old</hi>.</speaker><lb/>
                <p><hi rendition="#et">Gott im Himmel!</hi><lb/>
Es i&#x017F;t ihm doch kein Unglu&#x0364;ck zuge&#x017F;toßen?</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Andrea">
                <speaker><hi rendition="#g">Andrea</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Im mind&#x017F;ten nicht, er &#x017F;chickt es nur zum Pfand<lb/>
Mir zu vertrau'n, wir &#x017F;ind dort noch im Handel,<lb/>
Nun will er gern den Schmuck in Ha&#x0364;nden haben,<lb/>
Die Steine beider&#x017F;eitig zu vergleichen,<lb/>
Und bittet gleich durch mich ihn abzu&#x017F;enden.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Lady Old">
                <speaker><hi rendition="#g">Lady Old</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Wie bin ich doch er&#x017F;chrocken! dacht' ich nicht<lb/>
Als ich die Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el &#x017F;ah und die&#x017F;es Pet&#x017F;chaft,<lb/>
Und Euer wildes Auge, daß dem Lieben<lb/>
Ein unvermuthet Unglu&#x0364;ck &#x017F;ey begegnet.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Andrea">
                <speaker><hi rendition="#g">Andrea</hi>.</speaker><lb/>
                <p>Gar nichts der Art, &#x017F;chließt nur ge&#x017F;chwind mir<lb/><hi rendition="#et">auf,</hi><lb/>
Denn meine Eil' i&#x017F;t groß.</p>
              </sp><lb/>
              <sp who="#Lady Old">
                <speaker><hi rendition="#g">Lady Old</hi>.</speaker><lb/>
                <p><hi rendition="#et">Seht &#x017F;elber zu,</hi><lb/>
Ver&#x017F;ucht die Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el, denn ich weiß es nicht<lb/>
Wo er den Schmuck bewahrt.</p>
              </sp><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[87/0097] Fortunat. Andrea tritt ein. Lady Old. Was wollt Ihr? Warum ſchaut Ihr ſo ver- wildert? Andrea. Von großer Eil, — die Treppe ſchnell herauf — Ich kann den Othem noch nicht wieder finden — Hier, gnaͤd'ge Frau, ſind Eures Herren Schluͤſſel, Sein Siegelring als Zeichen — Lady Old. Gott im Himmel! Es iſt ihm doch kein Ungluͤck zugeſtoßen? Andrea. Im mindſten nicht, er ſchickt es nur zum Pfand Mir zu vertrau'n, wir ſind dort noch im Handel, Nun will er gern den Schmuck in Haͤnden haben, Die Steine beiderſeitig zu vergleichen, Und bittet gleich durch mich ihn abzuſenden. Lady Old. Wie bin ich doch erſchrocken! dacht' ich nicht Als ich die Schluͤſſel ſah und dieſes Petſchaft, Und Euer wildes Auge, daß dem Lieben Ein unvermuthet Ungluͤck ſey begegnet. Andrea. Gar nichts der Art, ſchließt nur geſchwind mir auf, Denn meine Eil' iſt groß. Lady Old. Seht ſelber zu, Verſucht die Schluͤſſel, denn ich weiß es nicht Wo er den Schmuck bewahrt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/97
Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Phantasus. Bd. 3. Berlin, 1816, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_phantasus03_1816/97>, abgerufen am 22.11.2024.