Er schläft nicht so, Nachbar, daß er Euch nicht hören sollte, sagte Vansen, indem er sich ermunterte. Ihr solltet nur etwas erzählen, oder ein Iustiges Lied singen.
Ich bin heiser, sagte jener, Ihr wiß't es selber; auch hab' ich eigentlich seit Jahr und Tag das Singen schon aufgegeben.
Der fremde Jüngling sagte: Ich will mich wohl erbieten ein Lied zu singen, wenn ich nur wüßte, daß die Herren es mit der Poesie nicht so gar genau nehmen wollten.
Sie versicherten ihn alle, daß es nicht geschehn würde, und jener fuhr fort. Es ist auch nur, daß man sich das bischen Freude verbittert; alle Lieder die ich gern singe, müssen sich hübsch gerade zu und ohne Umschweife ausdrücken, auf eine andre Art gefallen sie mir nicht. Ich will also mit Eurer Erlaubniß anfangen.
Er ſchläft nicht ſo, Nachbar, daß er Euch nicht hören ſollte, ſagte Vanſen, indem er ſich ermunterte. Ihr ſolltet nur etwas erzählen, oder ein Iuſtiges Lied ſingen.
Ich bin heiſer, ſagte jener, Ihr wiß't es ſelber; auch hab' ich eigentlich ſeit Jahr und Tag das Singen ſchon aufgegeben.
Der fremde Jüngling ſagte: Ich will mich wohl erbieten ein Lied zu ſingen, wenn ich nur wüßte, daß die Herren es mit der Poeſie nicht ſo gar genau nehmen wollten.
Sie verſicherten ihn alle, daß es nicht geſchehn würde, und jener fuhr fort. Es iſt auch nur, daß man ſich das bischen Freude verbittert; alle Lieder die ich gern ſinge, müſſen ſich hübſch gerade zu und ohne Umſchweife ausdrücken, auf eine andre Art gefallen ſie mir nicht. Ich will alſo mit Eurer Erlaubniß anfangen.
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Er ſchläft nicht ſo, Nachbar, daß er Euch
nicht hören ſollte, ſagte Vanſen, indem
er ſich ermunterte. Ihr ſolltet nur etwas
erzählen, oder ein Iuſtiges Lied ſingen.
Ich bin heiſer, ſagte jener, Ihr wiß't
es ſelber; auch hab' ich eigentlich ſeit Jahr
und Tag das Singen ſchon aufgegeben.
Der fremde Jüngling ſagte: Ich will
mich wohl erbieten ein Lied zu ſingen, wenn
ich nur wüßte, daß die Herren es mit der
Poeſie nicht ſo gar genau nehmen wollten.
Sie verſicherten ihn alle, daß es nicht
geſchehn würde, und jener fuhr fort. Es
iſt auch nur, daß man ſich das bischen
Freude verbittert; alle Lieder die ich gern
ſinge, müſſen ſich hübſch gerade zu und ohne
Umſchweife ausdrücken, auf eine andre Art
gefallen ſie mir nicht. Ich will alſo mit
Eurer Erlaubniß anfangen.
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 268. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/279>, abgerufen am 22.11.2024.
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