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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

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Fünftes Kapitel.

Der Winter war beinahe verflossen, Ru¬
dolf Florestan war indeß nach Antwerpen
zurückgekommen. Franz hatte noch einige
andre Bilder ausgearbeitet, er besuchte aber
seinen Freund Vansen immer noch sehr fleis¬
sig; die Tochter war wieder hergestellt, doch
blieb sie immer traurig und mißvergnügt.

An einem Morgen traf er Vansen al¬
lein, es war ein Sonntag und der Kauf¬
mann hatte daher keine Geschäfte. Ihr seid
mir sehr willkommen, rief er dem Mahler
entgegen, ich habe schon längst über eine
Sache mit Euch sprechen wollen, wozu ich
noch immer nicht die gelegene Zeit habe
treffen können.

Sie setzten sich und Vansen fuhr in ei¬
nem vertraulichen Tone fort: Je mehr ich
Euch kennen lerne, lieber Sternbald, je

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Fünftes Kapitel.

Der Winter war beinahe verfloſſen, Ru¬
dolf Floreſtan war indeß nach Antwerpen
zurückgekommen. Franz hatte noch einige
andre Bilder ausgearbeitet, er beſuchte aber
ſeinen Freund Vanſen immer noch ſehr fleiſ¬
ſig; die Tochter war wieder hergeſtellt, doch
blieb ſie immer traurig und mißvergnügt.

An einem Morgen traf er Vanſen al¬
lein, es war ein Sonntag und der Kauf¬
mann hatte daher keine Geſchäfte. Ihr ſeid
mir ſehr willkommen, rief er dem Mahler
entgegen, ich habe ſchon längſt über eine
Sache mit Euch ſprechen wollen, wozu ich
noch immer nicht die gelegene Zeit habe
treffen können.

Sie ſetzten ſich und Vanſen fuhr in ei¬
nem vertraulichen Tone fort: Je mehr ich
Euch kennen lerne, lieber Sternbald, je

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[353/0364] Fünftes Kapitel. Der Winter war beinahe verfloſſen, Ru¬ dolf Floreſtan war indeß nach Antwerpen zurückgekommen. Franz hatte noch einige andre Bilder ausgearbeitet, er beſuchte aber ſeinen Freund Vanſen immer noch ſehr fleiſ¬ ſig; die Tochter war wieder hergeſtellt, doch blieb ſie immer traurig und mißvergnügt. An einem Morgen traf er Vanſen al¬ lein, es war ein Sonntag und der Kauf¬ mann hatte daher keine Geſchäfte. Ihr ſeid mir ſehr willkommen, rief er dem Mahler entgegen, ich habe ſchon längſt über eine Sache mit Euch ſprechen wollen, wozu ich noch immer nicht die gelegene Zeit habe treffen können. Sie ſetzten ſich und Vanſen fuhr in ei¬ nem vertraulichen Tone fort: Je mehr ich Euch kennen lerne, lieber Sternbald, je Z

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/364>, abgerufen am 21.11.2024.