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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.

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Flasche Wein und bei guter Laune antraf.
Jetzt will ich Euch meine Antwort bringen,
sagte Franz, aber Ihr müßt mir mit Ge¬
duld zuhören. Er erzählte hierauf die Ge¬
schichte seines Freundes und sprach von der
gegenseitigen Liebe der beiden jungen Leute.
Ihr wolltet mir, schloß er, als einem ar¬
men Menschen, der nicht mehr, als dieser
Schmid besitzt, Eure Tochter geben, Ihr
wolltet auf meine Zurückkunft warten, nun
so thut es mit diesem, um das Glück Eurer
einzigen Tochter zu begründen; sie ist jung,
ich versichere Euch, Messys ist in wenigen
Jahren ein guter Mahler, der Euch Ehre
macht, und so sind alle Eure Wünsche er¬
füllt.

Und Ihr seid überzeugt, daß er mit der
Zeit gut mahlt? fragte Vansen.

Gewiß, sagte Sternbald, seht nur diese
Zeichnungen, die warlich einen guten Süch
ler verrathen.

Flaſche Wein und bei guter Laune antraf.
Jetzt will ich Euch meine Antwort bringen,
ſagte Franz, aber Ihr müßt mir mit Ge¬
duld zuhören. Er erzählte hierauf die Ge¬
ſchichte ſeines Freundes und ſprach von der
gegenſeitigen Liebe der beiden jungen Leute.
Ihr wolltet mir, ſchloß er, als einem ar¬
men Menſchen, der nicht mehr, als dieſer
Schmid beſitzt, Eure Tochter geben, Ihr
wolltet auf meine Zurückkunft warten, nun
ſo thut es mit dieſem, um das Glück Eurer
einzigen Tochter zu begründen; ſie iſt jung,
ich verſichere Euch, Meſſys iſt in wenigen
Jahren ein guter Mahler, der Euch Ehre
macht, und ſo ſind alle Eure Wünſche er¬
füllt.

Und Ihr ſeid überzeugt, daß er mit der
Zeit gut mahlt? fragte Vanſen.

Gewiß, ſagte Sternbald, ſeht nur dieſe
Zeichnungen, die warlich einen guten Süch
ler verrathen.

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[367/0378] Flaſche Wein und bei guter Laune antraf. Jetzt will ich Euch meine Antwort bringen, ſagte Franz, aber Ihr müßt mir mit Ge¬ duld zuhören. Er erzählte hierauf die Ge¬ ſchichte ſeines Freundes und ſprach von der gegenſeitigen Liebe der beiden jungen Leute. Ihr wolltet mir, ſchloß er, als einem ar¬ men Menſchen, der nicht mehr, als dieſer Schmid beſitzt, Eure Tochter geben, Ihr wolltet auf meine Zurückkunft warten, nun ſo thut es mit dieſem, um das Glück Eurer einzigen Tochter zu begründen; ſie iſt jung, ich verſichere Euch, Meſſys iſt in wenigen Jahren ein guter Mahler, der Euch Ehre macht, und ſo ſind alle Eure Wünſche er¬ füllt. Und Ihr ſeid überzeugt, daß er mit der Zeit gut mahlt? fragte Vanſen. Gewiß, ſagte Sternbald, ſeht nur dieſe Zeichnungen, die warlich einen guten Süch ler verrathen.

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/378>, abgerufen am 21.11.2024.