Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.machten sich auf die Reise. Ehe sie Ant¬ Wohlauf! es ruft der Sonnenschein Hinaus in Gottes freie Welt: Geht munter in das Land hinein Und wandelt über Berg und Feld! Es bleibt der Strom nicht ruhig stehn Gar lustig rauscht er fort; Hörst du des Windes muntres Wehn? Er braust von Ort zu Ort. Es reist der Mond wohl hin und her,
Die Sonne ab und auf, Guckt übern Berg und geht in's Meer, Nie matt in ihrem Lauf. A a 2
machten ſich auf die Reiſe. Ehe ſie Ant¬ Wohlauf! es ruft der Sonnenſchein Hinaus in Gottes freie Welt: Geht munter in das Land hinein Und wandelt über Berg und Feld! Es bleibt der Strom nicht ruhig ſtehn Gar luſtig rauſcht er fort; Hörſt du des Windes muntres Wehn? Er brauſt von Ort zu Ort. Es reiſt der Mond wohl hin und her,
Die Sonne ab und auf, Guckt übern Berg und geht in's Meer, Nie matt in ihrem Lauf. A a 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0382" n="371"/> machten ſich auf die Reiſe. Ehe ſie Ant¬<lb/> werpen verließen, erhielt Franz von Van¬<lb/> ſen ein anſehnliches Geſchenk; der Kauf¬<lb/> mann liebte den jungen Mahler zärtlich.<lb/> Sternbald und Floreſtan halten jetzt ſchon<lb/> die Thore der Stadt weit hinter ſich, ſie<lb/> hörten die Kloken aus der Ferne ſchlagen<lb/> und Rudolf ſang mit lauter Stimme:</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wohlauf! es ruft der Sonnenſchein</l><lb/> <l>Hinaus in Gottes freie Welt:</l><lb/> <l>Geht munter in das Land hinein</l><lb/> <l>Und wandelt über Berg und Feld!</l><lb/> </lg> <lg n="2"> <l>Es bleibt der Strom nicht ruhig ſtehn</l><lb/> <l>Gar luſtig rauſcht er fort;</l><lb/> <l>Hörſt du des Windes muntres Wehn?</l><lb/> <l>Er brauſt von Ort zu Ort.</l><lb/> </lg> <lg n="3"> <l>Es reiſt der Mond wohl hin und her,</l><lb/> <l>Die Sonne ab und auf,</l><lb/> <l>Guckt übern Berg und geht in's Meer,</l><lb/> <l>Nie matt in ihrem Lauf.</l><lb/> </lg> <fw place="bottom" type="sig">A a 2<lb/></fw> </lg> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [371/0382]
machten ſich auf die Reiſe. Ehe ſie Ant¬
werpen verließen, erhielt Franz von Van¬
ſen ein anſehnliches Geſchenk; der Kauf¬
mann liebte den jungen Mahler zärtlich.
Sternbald und Floreſtan halten jetzt ſchon
die Thore der Stadt weit hinter ſich, ſie
hörten die Kloken aus der Ferne ſchlagen
und Rudolf ſang mit lauter Stimme:
Wohlauf! es ruft der Sonnenſchein
Hinaus in Gottes freie Welt:
Geht munter in das Land hinein
Und wandelt über Berg und Feld!
Es bleibt der Strom nicht ruhig ſtehn
Gar luſtig rauſcht er fort;
Hörſt du des Windes muntres Wehn?
Er brauſt von Ort zu Ort.
Es reiſt der Mond wohl hin und her,
Die Sonne ab und auf,
Guckt übern Berg und geht in's Meer,
Nie matt in ihrem Lauf.
A a 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/382 |
Zitationshilfe: | Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 371. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/382>, abgerufen am 16.02.2025. |