Doktor Luther treflich zu konterfeyen, und dadurch die Liebe der Menschen und ihre Bewunderung zu erhöhn? Und wenn wir al¬ le längst todt sind, müßen es uns nicht En¬ kel und späte Urenkel Dank wißen, wenn sie nun die jezigen Helden und großen Män¬ ner von uns gemahlt antreffen? O wahrlich, sie werden dann Albrecht segnen und mich auch vielleicht loben, daß wir uns ihnen zum Besten diese Mühe gaben und keiner wird denn die Frage aufwerfen: wozu kann diese Kunst nützen?
Wenn Ihr es so betrachtet, sagte der Schmid, so habt Ihr ganz recht, und wahr¬ lich, das ist dann ganz etwas anders, als Eisen zu hammern. Schon oft habe ich es mir auch gewünscht, so irgend etwas zu thun, das bliebe und wobei die künftigen Men¬ schen meiner gedenken könnten, so eine recht überaus künstliche Schmiedearbeit, aber ich
Doktor Luther treflich zu konterfeyen, und dadurch die Liebe der Menſchen und ihre Bewunderung zu erhöhn? Und wenn wir al¬ le längſt todt ſind, müßen es uns nicht En¬ kel und ſpäte Urenkel Dank wißen, wenn ſie nun die jezigen Helden und großen Män¬ ner von uns gemahlt antreffen? O wahrlich, ſie werden dann Albrecht ſegnen und mich auch vielleicht loben, daß wir uns ihnen zum Beſten dieſe Mühe gaben und keiner wird denn die Frage aufwerfen: wozu kann dieſe Kunſt nützen?
Wenn Ihr es ſo betrachtet, ſagte der Schmid, ſo habt Ihr ganz recht, und wahr¬ lich, das iſt dann ganz etwas anders, als Eiſen zu hammern. Schon oft habe ich es mir auch gewünſcht, ſo irgend etwas zu thun, das bliebe und wobei die künftigen Men¬ ſchen meiner gedenken könnten, ſo eine recht überaus künſtliche Schmiedearbeit, aber ich
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Doktor Luther treflich zu konterfeyen, und
dadurch die Liebe der Menſchen und ihre
Bewunderung zu erhöhn? Und wenn wir al¬
le längſt todt ſind, müßen es uns nicht En¬
kel und ſpäte Urenkel Dank wißen, wenn
ſie nun die jezigen Helden und großen Män¬
ner von uns gemahlt antreffen? O wahrlich,
ſie werden dann Albrecht ſegnen und mich
auch vielleicht loben, daß wir uns ihnen
zum Beſten dieſe Mühe gaben und keiner
wird denn die Frage aufwerfen: wozu kann
dieſe Kunſt nützen?
Wenn Ihr es ſo betrachtet, ſagte der
Schmid, ſo habt Ihr ganz recht, und wahr¬
lich, das iſt dann ganz etwas anders, als
Eiſen zu hammern. Schon oft habe ich es mir
auch gewünſcht, ſo irgend etwas zu thun,
das bliebe und wobei die künftigen Men¬
ſchen meiner gedenken könnten, ſo eine recht
überaus künſtliche Schmiedearbeit, aber ich
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald01_1798/42>, abgerufen am 21.11.2024.
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