Tieck, Ludwig: Franz Sternbalds Wanderungen. Bd. 1. Berlin, 1798.größten in der Stadt war; mit Bangigkeit größten in der Stadt war; mit Bangigkeit <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0066" n="55"/> größten in der Stadt war; mit Bangigkeit<lb/> ſchritt er die großen Treppen hinauf und<lb/> durch den prächtig verzierten Vorſaal; im<lb/> ganzen Hauſe merkte man, daß man ſich<lb/> bei einem reichen Manne befinde. Er ward<lb/> in einen Saal geführt, wo eine ſtattliche<lb/> Verſammlung von Herren und Damen, alle<lb/> mit ſchönen Kleidern angethan nur auf<lb/> den Augenblick des Eſſens zu warten ſchie¬<lb/> nen. Nur wenige bemerkten ihn, und die<lb/> zufälligerweiſe ein Geſpräch mit ihm anfin¬<lb/> gen, brachen bald wieder ab, als ſie hörten,<lb/> daß er ein Mahler ſei. Jezt trat der Herr<lb/> des Hauſes herein, und alle drängten<lb/> ſich mit höflichen und freundlichen Glück¬<lb/> wünſchen um ihn herum; jeder ward freund¬<lb/> lich von ihm bewillkommt, auch Franz im<lb/> Vorbeigehn. Dieſer hatte ſich in eine Ecke<lb/> des Fenſters zurückgezogen, und ſah mit<lb/> Bangigkeit und ſchlagendem Herzen auf<lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [55/0066]
größten in der Stadt war; mit Bangigkeit
ſchritt er die großen Treppen hinauf und
durch den prächtig verzierten Vorſaal; im
ganzen Hauſe merkte man, daß man ſich
bei einem reichen Manne befinde. Er ward
in einen Saal geführt, wo eine ſtattliche
Verſammlung von Herren und Damen, alle
mit ſchönen Kleidern angethan nur auf
den Augenblick des Eſſens zu warten ſchie¬
nen. Nur wenige bemerkten ihn, und die
zufälligerweiſe ein Geſpräch mit ihm anfin¬
gen, brachen bald wieder ab, als ſie hörten,
daß er ein Mahler ſei. Jezt trat der Herr
des Hauſes herein, und alle drängten
ſich mit höflichen und freundlichen Glück¬
wünſchen um ihn herum; jeder ward freund¬
lich von ihm bewillkommt, auch Franz im
Vorbeigehn. Dieſer hatte ſich in eine Ecke
des Fenſters zurückgezogen, und ſah mit
Bangigkeit und ſchlagendem Herzen auf
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