sucht weht und spielt in Deinen süßen Hai¬ nen. Vergangenheit so golden, Zukunft so wunderbar: wie mit dem Sirenenge¬ sange der Nachtigall lockt es von dorther; mondliche Schimmer breiten sich auf dem Wege aus, liebliche Düfte ziehen aus dem Thal herauf, vom Berge nieder den Sil¬ berquell. O Jüngling, in Dir glänzt Mor¬ genröthe, sie rückt mit ihren Strahlen und wunderglänzenden Wolkenbildern herauf: dann folgt der Tag, bis auf die Spur so¬ gar verfließt die heimliche Sehnsucht; alle Liebesengel ziehen fort, und Du bist mit Dir allein. War alles nur Dunst und bun¬ ter Schatten, wornach Du brünstig die Arme strecktest? --
Aus Wolken winken Hände, An jedem Finger rothe Rosen, Sie winken Dir mit schmeichlerischem Kosen, Du stehst und fragst: wohin der Weg sich wende?
ſucht weht und ſpielt in Deinen ſüßen Hai¬ nen. Vergangenheit ſo golden, Zukunft ſo wunderbar: wie mit dem Sirenenge¬ ſange der Nachtigall lockt es von dorther; mondliche Schimmer breiten ſich auf dem Wege aus, liebliche Düfte ziehen aus dem Thal herauf, vom Berge nieder den Sil¬ berquell. O Jüngling, in Dir glänzt Mor¬ genröthe, ſie rückt mit ihren Strahlen und wunderglänzenden Wolkenbildern herauf: dann folgt der Tag, bis auf die Spur ſo¬ gar verfließt die heimliche Sehnſucht; alle Liebesengel ziehen fort, und Du biſt mit Dir allein. War alles nur Dunſt und bun¬ ter Schatten, wornach Du brünſtig die Arme ſtreckteſt? —
Aus Wolken winken Hände, An jedem Finger rothe Roſen, Sie winken Dir mit ſchmeichleriſchem Koſen, Du ſtehſt und fragſt: wohin der Weg ſich wende?
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ſucht weht und ſpielt in Deinen ſüßen Hai¬
nen. Vergangenheit ſo golden, Zukunft
ſo wunderbar: wie mit dem Sirenenge¬
ſange der Nachtigall lockt es von dorther;
mondliche Schimmer breiten ſich auf dem
Wege aus, liebliche Düfte ziehen aus dem
Thal herauf, vom Berge nieder den Sil¬
berquell. O Jüngling, in Dir glänzt Mor¬
genröthe, ſie rückt mit ihren Strahlen und
wunderglänzenden Wolkenbildern herauf:
dann folgt der Tag, bis auf die Spur ſo¬
gar verfließt die heimliche Sehnſucht; alle
Liebesengel ziehen fort, und Du biſt mit
Dir allein. War alles nur Dunſt und bun¬
ter Schatten, wornach Du brünſtig die Arme
ſtreckteſt? —
Aus Wolken winken Hände,
An jedem Finger rothe Roſen,
Sie winken Dir mit ſchmeichleriſchem Koſen,
Du ſtehſt und fragſt: wohin der Weg ſich wende?
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/12>, abgerufen am 21.11.2024.
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