nur selbst der schönen, stillen, heiligen Fa¬ milien, die wir angetroffen haben; liegt nicht in einigen unendlich viele Musik, wie Du es nennen willst. Ist in ihnen die Religion, das Heil der Welt, die Anbetung des Höch¬ sten nicht wie in einem Kindergespräche of¬ fenbart und ausgedrückt? Ich habe bei den Figuren nicht bloß an die Figuren gedacht, die Gruppirung war mir nur Nebensache, ja auch der Ausdruck der Mienen, in so fern ich ihn auf die gegenwärtige Geschichte, auf den wirklichen Zusammenhang bezog. Der Mahler hat hier Gelegenheit, die Ein¬ bildung in sich selbst zu erregen, ohne sie durch Geschichte, durch Beziehung vorzube¬ reiten. -- Die Gemählde von Landschaften scheinen mir aber besonders dazu Veranlas¬ sung zu geben.
Bist Du denn auch der Meinung, fragte Rudolf, daß jede Landschaft mit Figuren
nur ſelbſt der ſchönen, ſtillen, heiligen Fa¬ milien, die wir angetroffen haben; liegt nicht in einigen unendlich viele Muſik, wie Du es nennen willſt. Iſt in ihnen die Religion, das Heil der Welt, die Anbetung des Höch¬ ſten nicht wie in einem Kindergeſpräche of¬ fenbart und ausgedrückt? Ich habe bei den Figuren nicht bloß an die Figuren gedacht, die Gruppirung war mir nur Nebenſache, ja auch der Ausdruck der Mienen, in ſo fern ich ihn auf die gegenwärtige Geſchichte, auf den wirklichen Zuſammenhang bezog. Der Mahler hat hier Gelegenheit, die Ein¬ bildung in ſich ſelbſt zu erregen, ohne ſie durch Geſchichte, durch Beziehung vorzube¬ reiten. — Die Gemählde von Landſchaften ſcheinen mir aber beſonders dazu Veranlaſ¬ ſung zu geben.
Biſt Du denn auch der Meinung, fragte Rudolf, daß jede Landſchaft mit Figuren
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nur ſelbſt der ſchönen, ſtillen, heiligen Fa¬
milien, die wir angetroffen haben; liegt nicht
in einigen unendlich viele Muſik, wie Du
es nennen willſt. Iſt in ihnen die Religion,
das Heil der Welt, die Anbetung des Höch¬
ſten nicht wie in einem Kindergeſpräche of¬
fenbart und ausgedrückt? Ich habe bei den
Figuren nicht bloß an die Figuren gedacht,
die Gruppirung war mir nur Nebenſache,
ja auch der Ausdruck der Mienen, in ſo
fern ich ihn auf die gegenwärtige Geſchichte,
auf den wirklichen Zuſammenhang bezog.
Der Mahler hat hier Gelegenheit, die Ein¬
bildung in ſich ſelbſt zu erregen, ohne ſie
durch Geſchichte, durch Beziehung vorzube¬
reiten. — Die Gemählde von Landſchaften
ſcheinen mir aber beſonders dazu Veranlaſ¬
ſung zu geben.
Biſt Du denn auch der Meinung, fragte
Rudolf, daß jede Landſchaft mit Figuren
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Tieck, Ludwig: Franz Sternbald's Wanderungen. Bd. 2. Berlin, 1798, S. 174. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_sternbald02_1798/182>, abgerufen am 26.11.2024.
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