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Tieck, Ludwig: Des Lebens Überfluß. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 3. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–86. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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machen? Er will sich auf die alte Erfahrung des Geländers stützen und zugleich gemächlich eine Staffel nach der andern zur Höhe des Verständnisses abschreiten, und er wird unsrer unmittelbaren Anschauung niemals folgen können, die wir unter uns alle diese trivialen Erfahrungs- oder Ergehungssätze abgebrochen und dem reinsten Erkennen nach alter Parsenlehre durch die reinigende und erwärmende Flamme geopfert haben.

Ja, ja, sagte Clara lächelnd, phantasire und witzle nur; das ist der wahre Humor der Aengstlichkeit.

Niemals, fuhr er fort, will das Ideal unsrer Anschauung mit der trüben Wirklichkeit ganz aufgehen. Die gemeine Ansicht, das Irdische will immerdar das Geistige unterjochen und beherrschen. --

Still! sagte Clara, unten rührt es sich wieder.

Heinrich stellte sich wieder an seine Thür und öffnete sie ein wenig. Ich muß doch einmal meine lieben Miethsleute besuchen, sagte man unten ganz deutlich; ich hoffe, die Frau ist noch eben so hübsch, und die beiden Leutchen sind noch so gesund und heiter wie sonst. -- Jetzt wird er, sagte Heinrich leise, an das Problem gerathen.

Eine Pause. Der Alte tappte unten in der Dämmerung umher. Was ist denn das? hörte man ihn sagen; wie bin ich denn in meinem eignen Hause so fremd geworden? -- Hier nicht -- da nicht -- was ist denn das? -- Ulrich! Ulrich, hilf mir doch einmal zurecht.

machen? Er will sich auf die alte Erfahrung des Geländers stützen und zugleich gemächlich eine Staffel nach der andern zur Höhe des Verständnisses abschreiten, und er wird unsrer unmittelbaren Anschauung niemals folgen können, die wir unter uns alle diese trivialen Erfahrungs- oder Ergehungssätze abgebrochen und dem reinsten Erkennen nach alter Parsenlehre durch die reinigende und erwärmende Flamme geopfert haben.

Ja, ja, sagte Clara lächelnd, phantasire und witzle nur; das ist der wahre Humor der Aengstlichkeit.

Niemals, fuhr er fort, will das Ideal unsrer Anschauung mit der trüben Wirklichkeit ganz aufgehen. Die gemeine Ansicht, das Irdische will immerdar das Geistige unterjochen und beherrschen. —

Still! sagte Clara, unten rührt es sich wieder.

Heinrich stellte sich wieder an seine Thür und öffnete sie ein wenig. Ich muß doch einmal meine lieben Miethsleute besuchen, sagte man unten ganz deutlich; ich hoffe, die Frau ist noch eben so hübsch, und die beiden Leutchen sind noch so gesund und heiter wie sonst. — Jetzt wird er, sagte Heinrich leise, an das Problem gerathen.

Eine Pause. Der Alte tappte unten in der Dämmerung umher. Was ist denn das? hörte man ihn sagen; wie bin ich denn in meinem eignen Hause so fremd geworden? — Hier nicht — da nicht — was ist denn das? — Ulrich! Ulrich, hilf mir doch einmal zurecht.

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:30:27Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:30:27Z)

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Zitationshilfe: Tieck, Ludwig: Des Lebens Überfluß. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 3. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 1–86. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/tieck_ueberfluss_1910/70>, abgerufen am 23.11.2024.