eine Art der Verleugnung Christi ist, wie Paulus 2 Tim. 2, 12. das Dulden und Verleugnen einander entgegen sezet, dulden wir mit u. s. w.; so möchte doch noch manchem, wie dem verleugnenden Petro, Barmherzigkeit wiederfaren: ob gleich nicht zuleugnen ist, daß die zwei leztern Classen, Die dritte Art ist völlig zuentschuldigen, bei der vierten komts auf den ganzen Zusammenhang der Umstände an, welchen wir nicht einsehen, folglig auch nicht entscheidend urtheilen können, doch für die Schwachheit Verzeihung hoffen. wie nicht ohne Hofnung, also auch nicht ohne große Gefahr ihrer Seligkeit sein. Aber welche Hofnunge bleibet denen, die, nachdem sie einmal erleuchtet sind, muthwillens abfallen? So wir muthwillig fündigen, nachdem wir die Erkentniß der Warheit empfangen haben, haben wir fürder kein ander Opfer mer für die Sünde Ebr. 10, 26. Wie kan sich darauf, daß noch einige in der römischen Kirche selig werden und in deren Ansehung diese Kirche noch eine wahre Kirche ist, einer von uns verlassen? Solcher wird die Gefahr lieben, Gott versuchen, die Kirchen ärgern und eine warhaftige Abgötterey begehen: indem er Gott und sein Wort nicht über alles, sondern die Welt und die Lügen über jene liebet. Aldieweil wir nun, gnädigster Fürst und Herr! dem, was wir aus Gottes Worte also überzeuget sein, auch lehren und predigen, ipso facto nicht contradiciren können noch bey Verlust unsrer Seligkeit dürfen, und noch zur
eine Art der Verleugnung Christi ist, wie Paulus 2 Tim. 2, 12. das Dulden und Verleugnen einander entgegen sezet, dulden wir mit u. s. w.; so möchte doch noch manchem, wie dem verleugnenden Petro, Barmherzigkeit wiederfaren: ob gleich nicht zuleugnen ist, daß die zwei leztern Classen, Die dritte Art ist völlig zuentschuldigen, bei der vierten komts auf den ganzen Zusammenhang der Umstände an, welchen wir nicht einsehen, folglig auch nicht entscheidend urtheilen können, doch für die Schwachheit Verzeihung hoffen. wie nicht ohne Hofnung, also auch nicht ohne große Gefahr ihrer Seligkeit sein. Aber welche Hofnunge bleibet denen, die, nachdem sie einmal erleuchtet sind, muthwillens abfallen? So wir muthwillig fündigen, nachdem wir die Erkentniß der Warheit empfangen haben, haben wir fürder kein ander Opfer mer für die Sünde Ebr. 10, 26. Wie kan sich darauf, daß noch einige in der römischen Kirche selig werden und in deren Ansehung diese Kirche noch eine wahre Kirche ist, einer von uns verlassen? Solcher wird die Gefahr lieben, Gott versuchen, die Kirchen ärgern und eine warhaftige Abgötterey begehen: indem er Gott und sein Wort nicht über alles, sondern die Welt und die Lügen über jene liebet. Aldieweil wir nun, gnädigster Fürst und Herr! dem, was wir aus Gottes Worte also überzeuget sein, auch lehren und predigen, ipso facto nicht contradiciren können noch bey Verlust unsrer Seligkeit dürfen, und noch zur
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eine Art der Verleugnung Christi ist, wie Paulus 2 Tim. 2, 12. das Dulden und Verleugnen einander entgegen sezet, dulden wir mit u. s. w.; so möchte doch noch manchem, wie dem verleugnenden Petro, Barmherzigkeit wiederfaren: ob gleich nicht zuleugnen ist, daß die zwei leztern Classen, <noteplace="left">Die dritte Art ist völlig zuentschuldigen, bei der vierten komts auf den ganzen Zusammenhang der Umstände an, welchen wir nicht einsehen, folglig auch nicht entscheidend urtheilen können, doch für die Schwachheit Verzeihung hoffen.</note> wie nicht ohne Hofnung, also auch nicht ohne große Gefahr ihrer Seligkeit sein. Aber welche Hofnunge bleibet denen, die, nachdem sie einmal erleuchtet sind, muthwillens abfallen? So wir muthwillig fündigen, nachdem wir die Erkentniß der Warheit empfangen haben, haben wir fürder kein ander Opfer mer für die Sünde Ebr. 10, 26. Wie kan sich darauf, daß noch einige in der römischen Kirche selig werden und in deren Ansehung diese Kirche noch eine wahre Kirche ist, einer von uns verlassen? Solcher wird die Gefahr lieben, Gott versuchen, die Kirchen ärgern und eine warhaftige Abgötterey begehen: indem er Gott und sein Wort nicht über alles, sondern die Welt und die Lügen über jene liebet. Aldieweil wir nun, gnädigster Fürst und Herr! dem, was wir aus Gottes Worte also überzeuget sein, auch lehren und predigen, ipso facto nicht contradiciren können noch bey Verlust unsrer Seligkeit dürfen, und noch zur
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eine Art der Verleugnung Christi ist, wie Paulus 2 Tim. 2, 12. das Dulden und Verleugnen einander entgegen sezet, dulden wir mit u. s. w.; so möchte doch noch manchem, wie dem verleugnenden Petro, Barmherzigkeit wiederfaren: ob gleich nicht zuleugnen ist, daß die zwei leztern Classen, wie nicht ohne Hofnung, also auch nicht ohne große Gefahr ihrer Seligkeit sein. Aber welche Hofnunge bleibet denen, die, nachdem sie einmal erleuchtet sind, muthwillens abfallen? So wir muthwillig fündigen, nachdem wir die Erkentniß der Warheit empfangen haben, haben wir fürder kein ander Opfer mer für die Sünde Ebr. 10, 26. Wie kan sich darauf, daß noch einige in der römischen Kirche selig werden und in deren Ansehung diese Kirche noch eine wahre Kirche ist, einer von uns verlassen? Solcher wird die Gefahr lieben, Gott versuchen, die Kirchen ärgern und eine warhaftige Abgötterey begehen: indem er Gott und sein Wort nicht über alles, sondern die Welt und die Lügen über jene liebet. Aldieweil wir nun, gnädigster Fürst und Herr! dem, was wir aus Gottes Worte also überzeuget sein, auch lehren und predigen, ipso facto nicht contradiciren können noch bey Verlust unsrer Seligkeit dürfen, und noch zur
Die dritte Art ist völlig zuentschuldigen, bei der vierten komts auf den ganzen Zusammenhang der Umstände an, welchen wir nicht einsehen, folglig auch nicht entscheidend urtheilen können, doch für die Schwachheit Verzeihung hoffen.
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/1022>, abgerufen am 22.11.2024.
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