Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

woneten Insel Palmaria bringen und alda den 20 Junii ermorden lies: Justinian ersur, daß er tod und Vigilius Papst sei, wegen der Umstände erhielt ihn Theodora in Unwißenheit. Vorher hatte Vitiges im Frülinge die Belagerung Roms aufgehoben um Rimini wieder zuerobern, weil es nahe bei Ravenna und von den kaiserligen Völkern eingenommen war; darauf überrumpelten diese auch Meiland, welches dan gleichfals von den Gothen belagert ward: Rimini wurde von Belisario entsezet, Meiland aber durch Hunger zur Ybergabe gezwungen und geschleifet. Nach andern Unternemungen belagerte Belisarius 540Vitigen 540 in Ravenna und bekam ihm bei deßen Ybergabe gefangen, schlug aber die von den Gothen angetragene kömglige Würde aus und ging nach Constantinopel, auf Befehl des Kaisers, der einiges Mistrauen in ihn sezte und ihn wieder die Perser senden wolte. Hildebald beherschte darauf die Gothen ein Jahr und Erarich fünf Monathe, beiden wurden von ihren Leuten erschlagen, ihnen 541folgte 541 Totilas, welcher vieles und 546endlig 546 durch Verräterei auch Rom wieder eroberte; weil er aber deßen Mauren zum dritten Theile einreißen laßen, nam es Belisarius, der unterdes wieder angelanget 547war, 547 aufs neue in Besiz und stellete seine 548Mauren her: dieser wurde 548 abermals zurükberufen und abermals bemächtigte sich 549Totilas Roms durch Verräterei 549, nam

woneten Insel Palmaria bringen und alda den 20 Junii ermorden lies: Justinian ersur, daß er tod und Vigilius Papst sei, wegen der Umstände erhielt ihn Theodora in Unwißenheit. Vorher hatte Vitiges im Frülinge die Belagerung Roms aufgehoben um Rimini wieder zuerobern, weil es nahe bei Ravenna und von den kaiserligen Völkern eingenommen war; darauf überrumpelten diese auch Meiland, welches dan gleichfals von den Gothen belagert ward: Rimini wurde von Belisario entsezet, Meiland aber durch Hunger zur Ybergabe gezwungen und geschleifet. Nach andern Unternemungen belagerte Belisarius 540Vitigen 540 in Ravenna und bekam ihm bei deßen Ybergabe gefangen, schlug aber die von den Gothen angetragene kömglige Würde aus und ging nach Constantinopel, auf Befehl des Kaisers, der einiges Mistrauen in ihn sezte und ihn wieder die Perser senden wolte. Hildebald beherschte darauf die Gothen ein Jahr und Erarich fünf Monathe, beiden wurden von ihren Leuten erschlagen, ihnen 541folgte 541 Totilas, welcher vieles und 546endlig 546 durch Verräterei auch Rom wieder eroberte; weil er aber deßen Mauren zum dritten Theile einreißen laßen, nam es Belisarius, der unterdes wieder angelanget 547war, 547 aufs neue in Besiz und stellete seine 548Mauren her: dieser wurde 548 abermals zurükberufen und abermals bemächtigte sich 549Totilas Roms durch Verräterei 549, nam

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0176" n="164"/>
woneten Insel Palmaria bringen und alda                      den 20 Junii ermorden lies: Justinian ersur, daß er tod und Vigilius Papst sei,                      wegen der Umstände erhielt ihn Theodora in Unwißenheit. Vorher hatte Vitiges im                      Frülinge die Belagerung Roms aufgehoben um Rimini wieder zuerobern, weil es nahe                      bei Ravenna und von den kaiserligen Völkern eingenommen war; darauf                      überrumpelten diese auch Meiland, welches dan gleichfals von den Gothen belagert                      ward: Rimini wurde von Belisario entsezet, Meiland aber durch Hunger zur                      Ybergabe gezwungen und geschleifet. Nach andern Unternemungen belagerte                      Belisarius <note place="left">540</note>Vitigen 540 in Ravenna und bekam                      ihm bei deßen Ybergabe gefangen, schlug aber die von den Gothen angetragene                      kömglige Würde aus und ging nach Constantinopel, auf Befehl des Kaisers, der                      einiges Mistrauen in ihn sezte und ihn wieder die Perser senden wolte. Hildebald                      beherschte darauf die Gothen ein Jahr und Erarich fünf Monathe, beiden wurden                      von ihren Leuten erschlagen, ihnen <note place="left">541</note>folgte                      541 Totilas, welcher vieles und <note place="left">546</note>endlig 546                      durch Verräterei auch Rom wieder eroberte; weil er aber deßen Mauren zum dritten                      Theile einreißen laßen, nam es Belisarius, der unterdes wieder angelanget <note place="left">547</note>war, 547 aufs neue in Besiz und stellete seine                          <note place="left">548</note>Mauren her: dieser wurde 548 abermals                      zurükberufen und abermals bemächtigte sich <note place="left">549</note>Totilas Roms durch Verräterei 549, nam
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[164/0176] woneten Insel Palmaria bringen und alda den 20 Junii ermorden lies: Justinian ersur, daß er tod und Vigilius Papst sei, wegen der Umstände erhielt ihn Theodora in Unwißenheit. Vorher hatte Vitiges im Frülinge die Belagerung Roms aufgehoben um Rimini wieder zuerobern, weil es nahe bei Ravenna und von den kaiserligen Völkern eingenommen war; darauf überrumpelten diese auch Meiland, welches dan gleichfals von den Gothen belagert ward: Rimini wurde von Belisario entsezet, Meiland aber durch Hunger zur Ybergabe gezwungen und geschleifet. Nach andern Unternemungen belagerte Belisarius Vitigen 540 in Ravenna und bekam ihm bei deßen Ybergabe gefangen, schlug aber die von den Gothen angetragene kömglige Würde aus und ging nach Constantinopel, auf Befehl des Kaisers, der einiges Mistrauen in ihn sezte und ihn wieder die Perser senden wolte. Hildebald beherschte darauf die Gothen ein Jahr und Erarich fünf Monathe, beiden wurden von ihren Leuten erschlagen, ihnen folgte 541 Totilas, welcher vieles und endlig 546 durch Verräterei auch Rom wieder eroberte; weil er aber deßen Mauren zum dritten Theile einreißen laßen, nam es Belisarius, der unterdes wieder angelanget war, 547 aufs neue in Besiz und stellete seine Mauren her: dieser wurde 548 abermals zurükberufen und abermals bemächtigte sich Totilas Roms durch Verräterei 549, nam 540 541 546 547 548 549

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/176
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/176>, abgerufen am 09.11.2024.