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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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war dabei verlegen, weil er gern den Bischöfen dieses Bekenntnißes gefällig seitz wolte zugleich aber auch der Kaiserin, welche ihn befördert hatte und Culichianisch gesinnet war, nichtweniger dem Kaiser, der viel besondere Meinungen hegte; daher das Bekentnis dieses Papstes häufige Veränderungen lit und steets von einem Theile getadelt wurde, sonderlig zu Constantinopel, wohin er 547 auf Erfordern kommen war: nach erhaltener Erlaubnis trat er 554 die Rükreise an, ward aber unterweges krank und starb 555 zu Syrakus. Pelagius, dem der Kaiser vorhin versprochen hatte ihn bei Erledigung auf den Päpstligen Stul zusezen, ward von allen Wehlenden verworfen, lies aber dennoch von zweien Bischöfen sich einsegnen, weil kein dritter Theil nemen wolte, ward auch vom Kaiser bestätiget und geschüzet: er blieb unverändert bei den Entscheidungen Justiniani, drang in den Narses, daß er Gewalt brauchen solte die Bischöfe von Italien zu seiner Gemeinschaft und gleicher Meinung zuzwingen, welcher aber Gelindigkeit vorzog. Als er 560 verstorben war, wurde Johannes 3560 erwehlet. Das Ansehen der Päpste hatte auf einige Zeit abgenommen wegen der Unbeständigkeit und Wankelmuth Vigilii, wegen seiner und seines Nachfolgers gewaltsamen Eindrengung, auch wegen der von Justiniano geübten Gesezgebergewalt über Gottesdienst und Lehre; es ist aber alle Gewalt in

war dabei verlegen, weil er gern den Bischöfen dieses Bekenntnißes gefällig seitz wolte zugleich aber auch der Kaiserin, welche ihn befördert hatte und Culichianisch gesinnet war, nichtweniger dem Kaiser, der viel besondere Meinungen hegte; daher das Bekentnis dieses Papstes häufige Veränderungen lit und steets von einem Theile getadelt wurde, sonderlig zu Constantinopel, wohin er 547 auf Erfordern kommen war: nach erhaltener Erlaubnis trat er 554 die Rükreise an, ward aber unterweges krank und starb 555 zu Syrakus. Pelagius, dem der Kaiser vorhin versprochen hatte ihn bei Erledigung auf den Päpstligen Stul zusezen, ward von allen Wehlenden verworfen, lies aber dennoch von zweien Bischöfen sich einsegnen, weil kein dritter Theil nemen wolte, ward auch vom Kaiser bestätiget und geschüzet: er blieb unverändert bei den Entscheidungen Justiniani, drang in den Narses, daß er Gewalt brauchen solte die Bischöfe von Italien zu seiner Gemeinschaft und gleicher Meinung zuzwingen, welcher aber Gelindigkeit vorzog. Als er 560 verstorben war, wurde Johannes 3560 erwehlet. Das Ansehen der Päpste hatte auf einige Zeit abgenommen wegen der Unbeständigkeit und Wankelmuth Vigilii, wegen seiner und seines Nachfolgers gewaltsamen Eindrengung, auch wegen der von Justiniano geübten Gesezgebergewalt über Gottesdienst und Lehre; es ist aber alle Gewalt in

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[167/0179] war dabei verlegen, weil er gern den Bischöfen dieses Bekenntnißes gefällig seitz wolte zugleich aber auch der Kaiserin, welche ihn befördert hatte und Culichianisch gesinnet war, nichtweniger dem Kaiser, der viel besondere Meinungen hegte; daher das Bekentnis dieses Papstes häufige Veränderungen lit und steets von einem Theile getadelt wurde, sonderlig zu Constantinopel, wohin er 547 auf Erfordern kommen war: nach erhaltener Erlaubnis trat er 554 die Rükreise an, ward aber unterweges krank und starb 555 zu Syrakus. Pelagius, dem der Kaiser vorhin versprochen hatte ihn bei Erledigung auf den Päpstligen Stul zusezen, ward von allen Wehlenden verworfen, lies aber dennoch von zweien Bischöfen sich einsegnen, weil kein dritter Theil nemen wolte, ward auch vom Kaiser bestätiget und geschüzet: er blieb unverändert bei den Entscheidungen Justiniani, drang in den Narses, daß er Gewalt brauchen solte die Bischöfe von Italien zu seiner Gemeinschaft und gleicher Meinung zuzwingen, welcher aber Gelindigkeit vorzog. Als er 560 verstorben war, wurde Johannes 3 erwehlet. Das Ansehen der Päpste hatte auf einige Zeit abgenommen wegen der Unbeständigkeit und Wankelmuth Vigilii, wegen seiner und seines Nachfolgers gewaltsamen Eindrengung, auch wegen der von Justiniano geübten Gesezgebergewalt über Gottesdienst und Lehre; es ist aber alle Gewalt in 560

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/179>, abgerufen am 25.11.2024.