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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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gen und ohne Zweifel unter einem Könige mit ihnen vereiniget worden: die kuturgischen wenigstens, den von den uturgischen kan man auch wol gedenken, daß sie die chazarischen Türken sind, so noch nach dieser Zeit am Tanais und bei der tanarischen Halbinsel woneten.) Da die Longobarden entschlossen waren Italien anzufallen, überließen sie auf den Fal erwünschtes Kriegesglüks ihr Land an die Hunnen und Avaren; zogen also im April 568 aus und faßeten Fus in Italien, eroberten568 auch in folgenden Jahre ein großes Theil davon. Narses starb zu Rom und es wurde erst nach seinem Tode bekant, daß er die Longobarden gerufen hatte: der Exarch Longin, der ihn abgelöset hatte, sezte zur Unzeit alles auf einen andern Fus, schafte zu Rom den Rath ab, bestelte über diese und jede andere Stadt einen Herzog: den Longobarden that er wenigen Wiederstand. Selbige wurden aber durch andere Zufälle gehindert und von gänzliger Eroberung Italiens abgehalten: ihr König Alboin ward 571 ermordet,571 auf Anstiften seiner Gemalin, der Tochter des Gepidischen Königs; sie erweleten den Clephis, welcher aber seiner Grausamkeit wegen gehaßet und 573 erschlagen573 wurde; hierauf blieb dis Volk zehn Jahre lang ohne König und herschten die Herzoge unabhängig über die Landschaften und Städte, denen sie als Befehlshaber vorgesezet waren, welche Verfaßung die weite-

gen und ohne Zweifel unter einem Könige mit ihnen vereiniget worden: die kuturgischen wenigstens, den von den uturgischen kan man auch wol gedenken, daß sie die chazarischen Türken sind, so noch nach dieser Zeit am Tanais und bei der tanarischen Halbinsel woneten.) Da die Longobarden entschlossen waren Italien anzufallen, überließen sie auf den Fal erwünschtes Kriegesglüks ihr Land an die Hunnen und Avaren; zogen also im April 568 aus und faßeten Fus in Italien, eroberten568 auch in folgenden Jahre ein großes Theil davon. Narses starb zu Rom und es wurde erst nach seinem Tode bekant, daß er die Longobarden gerufen hatte: der Exarch Longin, der ihn abgelöset hatte, sezte zur Unzeit alles auf einen andern Fus, schafte zu Rom den Rath ab, bestelte über diese und jede andere Stadt einen Herzog: den Longobarden that er wenigen Wiederstand. Selbige wurden aber durch andere Zufälle gehindert und von gänzliger Eroberung Italiens abgehalten: ihr König Alboin ward 571 ermordet,571 auf Anstiften seiner Gemalin, der Tochter des Gepidischen Königs; sie erweleten den Clephis, welcher aber seiner Grausamkeit wegen gehaßet und 573 erschlagen573 wurde; hierauf blieb dis Volk zehn Jahre lang ohne König und herschten die Herzoge unabhängig über die Landschaften und Städte, denen sie als Befehlshaber vorgesezet waren, welche Verfaßung die weite-

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[169/0181] gen und ohne Zweifel unter einem Könige mit ihnen vereiniget worden: die kuturgischen wenigstens, den von den uturgischen kan man auch wol gedenken, daß sie die chazarischen Türken sind, so noch nach dieser Zeit am Tanais und bei der tanarischen Halbinsel woneten.) Da die Longobarden entschlossen waren Italien anzufallen, überließen sie auf den Fal erwünschtes Kriegesglüks ihr Land an die Hunnen und Avaren; zogen also im April 568 aus und faßeten Fus in Italien, eroberten auch in folgenden Jahre ein großes Theil davon. Narses starb zu Rom und es wurde erst nach seinem Tode bekant, daß er die Longobarden gerufen hatte: der Exarch Longin, der ihn abgelöset hatte, sezte zur Unzeit alles auf einen andern Fus, schafte zu Rom den Rath ab, bestelte über diese und jede andere Stadt einen Herzog: den Longobarden that er wenigen Wiederstand. Selbige wurden aber durch andere Zufälle gehindert und von gänzliger Eroberung Italiens abgehalten: ihr König Alboin ward 571 ermordet, auf Anstiften seiner Gemalin, der Tochter des Gepidischen Königs; sie erweleten den Clephis, welcher aber seiner Grausamkeit wegen gehaßet und 573 erschlagen wurde; hierauf blieb dis Volk zehn Jahre lang ohne König und herschten die Herzoge unabhängig über die Landschaften und Städte, denen sie als Befehlshaber vorgesezet waren, welche Verfaßung die weite- 568 571 573

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/181>, abgerufen am 25.11.2024.