des Raths, also die fränkischen Könige und Kaiser, mit beibehaltenen Reichsversamlungen: wie aber die unbeschränkte Gewalt häufig entweder von einem stolzen und herschsüchtigen Fürsten selbst gemisbrauchet wird, oder unter einem schwachen und nachläßigen Fürsten von andern; also bemächtigte sich unter dem schwachen Ludwige deßen Gemahlin der Gewalt und beherschte das Reich durch ihren Getreuen, den Marggrasen Bernhard von Barcelona, wobei am Hofe und in der gesamten Verfaßung viele Unordnungen einrißen: Verschwerungen und Empörungen, die gleichfals bei wilkürliger Herschaft gewönlig sind, waren bereits nahe, 829da Ludwig 829 seinen Sohn zweiter Ehe Karln zum Könige von Allemannien erklärte; 830worauf 830 ein Aufstand von den Söhnen erster Ehe gemacht wurde, Pippin die Stiefmutter ins Kloster stekte, Lothar sich des Vaters bemächtigte und ihn zu Compiegne der Herschaft entsezte, die er doch nach einiger Zeit auf einem Reichstage wieder erhielt und seinen Söhnen sowol, als ihren meisten Anhängern ohne Ahndung vergab. Ludwig, der seiner milden Stiftungen und gütigen Gesinnung wegen der fromme hies, wurde, weil er die Kirchenzucht herzustellen suchte, den lasterhaften Vorstehern des Gottesdienstes verhast, deren viele auf der Söhne Seite waren: aber auch von redligen Aufsehern und Lehrern hieltens mange mit ihnen,
des Raths, also die fränkischen Könige und Kaiser, mit beibehaltenen Reichsversamlungen: wie aber die unbeschränkte Gewalt häufig entweder von einem stolzen und herschsüchtigen Fürsten selbst gemisbrauchet wird, oder unter einem schwachen und nachläßigen Fürsten von andern; also bemächtigte sich unter dem schwachen Ludwige deßen Gemahlin der Gewalt und beherschte das Reich durch ihren Getreuen, den Marggrasen Bernhard von Barcelona, wobei am Hofe und in der gesamten Verfaßung viele Unordnungen einrißen: Verschwerungen und Empörungen, die gleichfals bei wilkürliger Herschaft gewönlig sind, waren bereits nahe, 829da Ludwig 829 seinen Sohn zweiter Ehe Karln zum Könige von Allemannien erklärte; 830worauf 830 ein Aufstand von den Söhnen erster Ehe gemacht wurde, Pippin die Stiefmutter ins Kloster stekte, Lothar sich des Vaters bemächtigte und ihn zu Compiegne der Herschaft entsezte, die er doch nach einiger Zeit auf einem Reichstage wieder erhielt und seinen Söhnen sowol, als ihren meisten Anhängern ohne Ahndung vergab. Ludwig, der seiner milden Stiftungen und gütigen Gesinnung wegen der fromme hies, wurde, weil er die Kirchenzucht herzustellen suchte, den lasterhaften Vorstehern des Gottesdienstes verhast, deren viele auf der Söhne Seite waren: aber auch von redligen Aufsehern und Lehrern hieltens mange mit ihnen,
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des Raths, also die fränkischen Könige und Kaiser, mit beibehaltenen Reichsversamlungen: wie aber die unbeschränkte Gewalt häufig entweder von einem stolzen und herschsüchtigen Fürsten selbst gemisbrauchet wird, oder unter einem schwachen und nachläßigen Fürsten von andern; also bemächtigte sich unter dem schwachen Ludwige deßen Gemahlin der Gewalt und beherschte das Reich durch ihren Getreuen, den Marggrasen Bernhard von Barcelona, wobei am Hofe und in der gesamten Verfaßung viele Unordnungen einrißen: Verschwerungen und Empörungen, die gleichfals bei wilkürliger Herschaft gewönlig sind, waren bereits nahe, <noteplace="left">829</note>da Ludwig 829 seinen Sohn zweiter Ehe Karln zum Könige von Allemannien erklärte; <noteplace="left">830</note>worauf 830 ein Aufstand von den Söhnen erster Ehe gemacht wurde, Pippin die Stiefmutter ins Kloster stekte, Lothar sich des Vaters bemächtigte und ihn zu Compiegne der Herschaft entsezte, die er doch nach einiger Zeit auf einem Reichstage wieder erhielt und seinen Söhnen sowol, als ihren meisten Anhängern ohne Ahndung vergab. Ludwig, der seiner milden Stiftungen und gütigen Gesinnung wegen der fromme hies, wurde, weil er die Kirchenzucht herzustellen suchte, den lasterhaften Vorstehern des Gottesdienstes verhast, deren viele auf der Söhne Seite waren: aber auch von redligen Aufsehern und Lehrern hieltens mange mit ihnen,
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des Raths, also die fränkischen Könige und Kaiser, mit beibehaltenen Reichsversamlungen: wie aber die unbeschränkte Gewalt häufig entweder von einem stolzen und herschsüchtigen Fürsten selbst gemisbrauchet wird, oder unter einem schwachen und nachläßigen Fürsten von andern; also bemächtigte sich unter dem schwachen Ludwige deßen Gemahlin der Gewalt und beherschte das Reich durch ihren Getreuen, den Marggrasen Bernhard von Barcelona, wobei am Hofe und in der gesamten Verfaßung viele Unordnungen einrißen: Verschwerungen und Empörungen, die gleichfals bei wilkürliger Herschaft gewönlig sind, waren bereits nahe, da Ludwig 829 seinen Sohn zweiter Ehe Karln zum Könige von Allemannien erklärte; worauf 830 ein Aufstand von den Söhnen erster Ehe gemacht wurde, Pippin die Stiefmutter ins Kloster stekte, Lothar sich des Vaters bemächtigte und ihn zu Compiegne der Herschaft entsezte, die er doch nach einiger Zeit auf einem Reichstage wieder erhielt und seinen Söhnen sowol, als ihren meisten Anhängern ohne Ahndung vergab. Ludwig, der seiner milden Stiftungen und gütigen Gesinnung wegen der fromme hies, wurde, weil er die Kirchenzucht herzustellen suchte, den lasterhaften Vorstehern des Gottesdienstes verhast, deren viele auf der Söhne Seite waren: aber auch von redligen Aufsehern und Lehrern hieltens mange mit ihnen,
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 274. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/286>, abgerufen am 22.11.2024.
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