weil sie für das Beste des Reichs, als deßen Stände, zusorgen hatten und, in Voraussezung, daß Ludwig seines Vaters Verstand haben müste, die Mängel der Verfassung sowol, als Verwaltung des Reichs ihm gänzlig zur Last legten, die doch auf Reichstagen durch hergesteltes Ansehen der Stände und rechtmäßigen Gebrauch deßelben richtiger wären zuheben gewesen. Als 833 die Empörung833 von den Söhnen erneuert wurde, mischte sich der Papst Gregorius in die Händel und kam nach Frankreich, unter dem Scheine eines zustiftenden Vergleichs, in der That aber die Söhne wieder den Vater zuunterstüzen, von welchem Vornemen er sich auch durch die Vorstellung der dem Vater getreuen Bischöfe nicht abwenden lies, vielmehr den Abfal der Völker des Vaters beförderte; der sich dan Lothario ergab und sowol vom Papste des Reichs unsähig und verlustig erkläret, als auf einer Versamlung zu Compiegne, unter Ebbonis, damaligen Erzbischofs zu Rheims, Vorsize, nochmals abgesezet, zur Kirchenbuße verurtheilet, auch zu Soißons in ein Kloster gebracht ward: weil aber Lothar gegen Vater und Brüder sich zuübermüthig bezeigte, vereinigten diese sich 834 wieder ihn und sezten den Vater834 wiederum in seine Würde, alles geschehene ward 835 auf dem Reichstage835 vernichtet, Ebbo von Rheims, als Hauptaufwiegler, abgesezet, Lothario zwar Ita-
weil sie für das Beste des Reichs, als deßen Stände, zusorgen hatten und, in Voraussezung, daß Ludwig seines Vaters Verstand haben müste, die Mängel der Verfassung sowol, als Verwaltung des Reichs ihm gänzlig zur Last legten, die doch auf Reichstagen durch hergesteltes Ansehen der Stände und rechtmäßigen Gebrauch deßelben richtiger wären zuheben gewesen. Als 833 die Empörung833 von den Söhnen erneuert wurde, mischte sich der Papst Gregorius in die Händel und kam nach Frankreich, unter dem Scheine eines zustiftenden Vergleichs, in der That aber die Söhne wieder den Vater zuunterstüzen, von welchem Vornemen er sich auch durch die Vorstellung der dem Vater getreuen Bischöfe nicht abwenden lies, vielmehr den Abfal der Völker des Vaters beförderte; der sich dan Lothario ergab und sowol vom Papste des Reichs unsähig und verlustig erkläret, als auf einer Versamlung zu Compiegne, unter Ebbonis, damaligen Erzbischofs zu Rheims, Vorsize, nochmals abgesezet, zur Kirchenbuße verurtheilet, auch zu Soißons in ein Kloster gebracht ward: weil aber Lothar gegen Vater und Brüder sich zuübermüthig bezeigte, vereinigten diese sich 834 wieder ihn und sezten den Vater834 wiederum in seine Würde, alles geschehene ward 835 auf dem Reichstage835 vernichtet, Ebbo von Rheims, als Hauptaufwiegler, abgesezet, Lothario zwar Ita-
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weil sie für das Beste des Reichs, als deßen Stände, zusorgen hatten und, in Voraussezung, daß Ludwig seines Vaters Verstand haben müste, die Mängel der Verfassung sowol, als Verwaltung des Reichs ihm gänzlig zur Last legten, die doch auf Reichstagen durch hergesteltes Ansehen der Stände und rechtmäßigen Gebrauch deßelben richtiger wären zuheben gewesen. Als 833 die Empörung<noteplace="right">833</note> von den Söhnen erneuert wurde, mischte sich der Papst Gregorius in die Händel und kam nach Frankreich, unter dem Scheine eines zustiftenden Vergleichs, in der That aber die Söhne wieder den Vater zuunterstüzen, von welchem Vornemen er sich auch durch die Vorstellung der dem Vater getreuen Bischöfe nicht abwenden lies, vielmehr den Abfal der Völker des Vaters beförderte; der sich dan Lothario ergab und sowol vom Papste des Reichs unsähig und verlustig erkläret, als auf einer Versamlung zu Compiegne, unter Ebbonis, damaligen Erzbischofs zu Rheims, Vorsize, nochmals abgesezet, zur Kirchenbuße verurtheilet, auch zu Soißons in ein Kloster gebracht ward: weil aber Lothar gegen Vater und Brüder sich zuübermüthig bezeigte, vereinigten diese sich 834 wieder ihn und sezten den Vater<noteplace="right">834</note> wiederum in seine Würde, alles geschehene ward 835 auf dem Reichstage<noteplace="right">835</note> vernichtet, Ebbo von Rheims, als Hauptaufwiegler, abgesezet, Lothario zwar Ita-
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weil sie für das Beste des Reichs, als deßen Stände, zusorgen hatten und, in Voraussezung, daß Ludwig seines Vaters Verstand haben müste, die Mängel der Verfassung sowol, als Verwaltung des Reichs ihm gänzlig zur Last legten, die doch auf Reichstagen durch hergesteltes Ansehen der Stände und rechtmäßigen Gebrauch deßelben richtiger wären zuheben gewesen. Als 833 die Empörung von den Söhnen erneuert wurde, mischte sich der Papst Gregorius in die Händel und kam nach Frankreich, unter dem Scheine eines zustiftenden Vergleichs, in der That aber die Söhne wieder den Vater zuunterstüzen, von welchem Vornemen er sich auch durch die Vorstellung der dem Vater getreuen Bischöfe nicht abwenden lies, vielmehr den Abfal der Völker des Vaters beförderte; der sich dan Lothario ergab und sowol vom Papste des Reichs unsähig und verlustig erkläret, als auf einer Versamlung zu Compiegne, unter Ebbonis, damaligen Erzbischofs zu Rheims, Vorsize, nochmals abgesezet, zur Kirchenbuße verurtheilet, auch zu Soißons in ein Kloster gebracht ward: weil aber Lothar gegen Vater und Brüder sich zuübermüthig bezeigte, vereinigten diese sich 834 wieder ihn und sezten den Vater wiederum in seine Würde, alles geschehene ward 835 auf dem Reichstage vernichtet, Ebbo von Rheims, als Hauptaufwiegler, abgesezet, Lothario zwar Ita-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/287>, abgerufen am 24.11.2024.
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