befestigten sich also in ihrem Lehnen, daß die Könige solche den Geschlechten, so im Besize waren als erblig laßen musten. Nach vielmals veränderten Theilungen der Länder 838starb 838 der König Pippin von Aquitanien, Ludwigs zweiter Sohn, deßen zwei Söhne nun gänzlig übergangen und Karl dem Kalen, nach der Mutter Willen, Aquitanien samt Neustrien, Lothare aber Allemannien und Burgund samt übrigen Ländern am Rheine bis ans Meer zugewand wurden: als Ludwige dem teutschen, welcher keine Zulage von Ländern bekommen hatte, solche Theilung misfiel und bereits 839839 der Krieg mit ihm angegangen war; starb der Vater, Ludwig der fromme 840840 den 20 Jun. Anfangs war deßen Absicht gewesen, daß unter seinem ältern Sohne, dem künftigen Kaiser, die jüngern, als Könige, stehen und also die ganze fränkische Macht vereiniget bleiben solte: Lothar, der alles allein zu haben begerte, hatte mit seinem Ybermuthe veranlaßet, daß der jüngern Brüder Erbtheil vermehret worden; daher sie nun unabhengig sein wolten. Lothar versuchte sie zutrennen, um jeden besonders zuüberwältigen; wie er den mit Ludwige Stilstand machte, Karln indes nach Aquitanien, 841Ludwigen darauf 841 nach Baiern zurüktrieb und nun Karln in Aquitanien vollends zubezwingen gedachte: als aber die zwei jüngern Brüder sich vereinig-
befestigten sich also in ihrem Lehnen, daß die Könige solche den Geschlechten, so im Besize waren als erblig laßen musten. Nach vielmals veränderten Theilungen der Länder 838starb 838 der König Pippin von Aquitanien, Ludwigs zweiter Sohn, deßen zwei Söhne nun gänzlig übergangen und Karl dem Kalen, nach der Mutter Willen, Aquitanien samt Neustrien, Lothare aber Allemannien und Burgund samt übrigen Ländern am Rheine bis ans Meer zugewand wurden: als Ludwige dem teutschen, welcher keine Zulage von Ländern bekommen hatte, solche Theilung misfiel und bereits 839839 der Krieg mit ihm angegangen war; starb der Vater, Ludwig der fromme 840840 den 20 Jun. Anfangs war deßen Absicht gewesen, daß unter seinem ältern Sohne, dem künftigen Kaiser, die jüngern, als Könige, stehen und also die ganze fränkische Macht vereiniget bleiben solte: Lothar, der alles allein zu haben begerte, hatte mit seinem Ybermuthe veranlaßet, daß der jüngern Brüder Erbtheil vermehret worden; daher sie nun unabhengig sein wolten. Lothar versuchte sie zutrennen, um jeden besonders zuüberwältigen; wie er den mit Ludwige Stilstand machte, Karln indes nach Aquitanien, 841Ludwigen darauf 841 nach Baiern zurüktrieb und nun Karln in Aquitanien vollends zubezwingen gedachte: als aber die zwei jüngern Brüder sich vereinig-
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befestigten sich also in ihrem Lehnen, daß die Könige solche den Geschlechten, so im Besize waren als erblig laßen musten. Nach vielmals veränderten Theilungen der Länder <noteplace="left">838</note>starb 838 der König Pippin von Aquitanien, Ludwigs zweiter Sohn, deßen zwei Söhne nun gänzlig übergangen und Karl dem Kalen, nach der Mutter Willen, Aquitanien samt Neustrien, Lothare aber Allemannien und Burgund samt übrigen Ländern am Rheine bis ans Meer zugewand wurden: als Ludwige dem teutschen, welcher keine Zulage von Ländern bekommen hatte, solche Theilung misfiel und bereits <noteplace="left">839</note>839 der Krieg mit ihm angegangen war; starb der Vater, Ludwig der fromme <noteplace="left">840</note>840 den 20 Jun. Anfangs war deßen Absicht gewesen, daß unter seinem ältern Sohne, dem künftigen Kaiser, die jüngern, als Könige, stehen und also die ganze fränkische Macht vereiniget bleiben solte: Lothar, der alles allein zu haben begerte, hatte mit seinem Ybermuthe veranlaßet, daß der jüngern Brüder Erbtheil vermehret worden; daher sie nun unabhengig sein wolten. Lothar versuchte sie zutrennen, um jeden besonders zuüberwältigen; wie er den mit Ludwige Stilstand machte, Karln indes nach Aquitanien, <noteplace="left">841</note>Ludwigen darauf 841 nach Baiern zurüktrieb und nun Karln in Aquitanien vollends zubezwingen gedachte: als aber die zwei jüngern Brüder sich vereinig-
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befestigten sich also in ihrem Lehnen, daß die Könige solche den Geschlechten, so im Besize waren als erblig laßen musten. Nach vielmals veränderten Theilungen der Länder starb 838 der König Pippin von Aquitanien, Ludwigs zweiter Sohn, deßen zwei Söhne nun gänzlig übergangen und Karl dem Kalen, nach der Mutter Willen, Aquitanien samt Neustrien, Lothare aber Allemannien und Burgund samt übrigen Ländern am Rheine bis ans Meer zugewand wurden: als Ludwige dem teutschen, welcher keine Zulage von Ländern bekommen hatte, solche Theilung misfiel und bereits 839 der Krieg mit ihm angegangen war; starb der Vater, Ludwig der fromme 840 den 20 Jun. Anfangs war deßen Absicht gewesen, daß unter seinem ältern Sohne, dem künftigen Kaiser, die jüngern, als Könige, stehen und also die ganze fränkische Macht vereiniget bleiben solte: Lothar, der alles allein zu haben begerte, hatte mit seinem Ybermuthe veranlaßet, daß der jüngern Brüder Erbtheil vermehret worden; daher sie nun unabhengig sein wolten. Lothar versuchte sie zutrennen, um jeden besonders zuüberwältigen; wie er den mit Ludwige Stilstand machte, Karln indes nach Aquitanien, Ludwigen darauf 841 nach Baiern zurüktrieb und nun Karln in Aquitanien vollends zubezwingen gedachte: als aber die zwei jüngern Brüder sich vereinig-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/290>, abgerufen am 22.11.2024.
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