Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

nach volzogener Vermälung Alberiken, Aldalbertson schimpflig schlug, wiegelte selbiger das Volk zu Rom auf, Hugo und Marozia wurden vertrieben, der Papst Johannes ward ins Gefängnis gesezet, wo er bald hernach den 5 Febr. 936 verstarb und Leonem936 7 zum Nachfolger bekam, welcher Frieden und eine Vermälung zwischen Alberike Burgermeister zu Rom und Hugons Tochter vermittelte. Wieder den Hugo lenete sich hernach Berengarius 2 auf und nam das Reich von Italien in Anspruch, als ein Enkel Berengars 1 von deßen mit Adelberte von Jvrea vermälten Tochter: muste aber 939 nach Teutschland entfliehen. Das939 teutsche Reich war, nach Ableben des lezten Karolingers, Ludwigs des Kindes, durch Wahl an Konraden Herzogen von Franken, ferner 919 an Henrichen, Herzogen von Sachsen, und endlig 936 an dessen Sohn Ottem 1 gelanget: Orto nam sich Berengars nicht an. Man sezte damals 939 den 1 Sept. einen Teutschen auf dem päpstligen Stul, Stephanum 8, der aber wenig Ansehen hatte.

Zweiter Zeitlauf.

Marinus oder Martinus 3, folgte Stephano 943, ihm aber 946 Agapetus943 2; da kurz vorher 945 Betengarius945 wieder nach Italien kommen war und nun

nach volzogener Vermälung Alberiken, Aldalbertson schimpflig schlug, wiegelte selbiger das Volk zu Rom auf, Hugo und Marozia wurden vertrieben, der Papst Johannes ward ins Gefängnis gesezet, wo er bald hernach den 5 Febr. 936 verstarb und Leonem936 7 zum Nachfolger bekam, welcher Frieden und eine Vermälung zwischen Alberike Burgermeister zu Rom und Hugons Tochter vermittelte. Wieder den Hugo lenete sich hernach Berengarius 2 auf und nam das Reich von Italien in Anspruch, als ein Enkel Berengars 1 von deßen mit Adelberte von Jvrea vermälten Tochter: muste aber 939 nach Teutschland entfliehen. Das939 teutsche Reich war, nach Ableben des lezten Karolingers, Ludwigs des Kindes, durch Wahl an Konraden Herzogen von Franken, ferner 919 an Henrichen, Herzogen von Sachsen, und endlig 936 an dessen Sohn Ottem 1 gelanget: Orto nam sich Berengars nicht an. Man sezte damals 939 den 1 Sept. einen Teutschen auf dem päpstligen Stul, Stephanum 8, der aber wenig Ansehen hatte.

Zweiter Zeitlauf.

Marinus oder Martinus 3, folgte Stephano 943, ihm aber 946 Agapetus943 2; da kurz vorher 945 Betengarius945 wieder nach Italien kommen war und nun

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0319" n="307"/>
nach volzogener Vermälung                      Alberiken, Aldalbertson schimpflig schlug, wiegelte selbiger das Volk zu Rom                      auf, Hugo und Marozia wurden vertrieben, der Papst Johannes ward ins Gefängnis                      gesezet, wo er bald hernach den 5 Febr. 936 verstarb und Leonem<note place="right">936</note> 7 zum Nachfolger bekam, welcher Frieden und                      eine Vermälung zwischen Alberike Burgermeister zu Rom und Hugons Tochter                      vermittelte. Wieder den Hugo lenete sich hernach Berengarius 2 auf und nam das                      Reich von Italien in Anspruch, als ein Enkel Berengars 1 von deßen mit Adelberte                      von Jvrea vermälten Tochter: muste aber 939 nach Teutschland entfliehen.                          Das<note place="right">939</note> teutsche Reich war, nach Ableben                      des lezten Karolingers, Ludwigs des Kindes, durch Wahl an Konraden Herzogen von                      Franken, ferner 919 an Henrichen, Herzogen von Sachsen, und endlig 936 an dessen                      Sohn Ottem 1 gelanget: Orto nam sich Berengars nicht an. Man sezte damals 939                      den 1 Sept. einen Teutschen auf dem päpstligen Stul, Stephanum 8, der aber wenig                      Ansehen hatte.</p>
      </div>
      <div>
        <head>Zweiter Zeitlauf.</head><lb/>
        <p>Marinus oder Martinus 3, folgte Stephano 943, ihm aber 946 Agapetus<note place="right">943</note> 2; da kurz vorher 945 Betengarius<note place="right">945</note> wieder nach Italien kommen war und nun
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[307/0319] nach volzogener Vermälung Alberiken, Aldalbertson schimpflig schlug, wiegelte selbiger das Volk zu Rom auf, Hugo und Marozia wurden vertrieben, der Papst Johannes ward ins Gefängnis gesezet, wo er bald hernach den 5 Febr. 936 verstarb und Leonem 7 zum Nachfolger bekam, welcher Frieden und eine Vermälung zwischen Alberike Burgermeister zu Rom und Hugons Tochter vermittelte. Wieder den Hugo lenete sich hernach Berengarius 2 auf und nam das Reich von Italien in Anspruch, als ein Enkel Berengars 1 von deßen mit Adelberte von Jvrea vermälten Tochter: muste aber 939 nach Teutschland entfliehen. Das teutsche Reich war, nach Ableben des lezten Karolingers, Ludwigs des Kindes, durch Wahl an Konraden Herzogen von Franken, ferner 919 an Henrichen, Herzogen von Sachsen, und endlig 936 an dessen Sohn Ottem 1 gelanget: Orto nam sich Berengars nicht an. Man sezte damals 939 den 1 Sept. einen Teutschen auf dem päpstligen Stul, Stephanum 8, der aber wenig Ansehen hatte. 936 939 Zweiter Zeitlauf. Marinus oder Martinus 3, folgte Stephano 943, ihm aber 946 Agapetus 2; da kurz vorher 945 Betengarius wieder nach Italien kommen war und nun 943 945

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/319
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/319>, abgerufen am 22.11.2024.