Engelland eroberte 1017 Kanut 2, König von Dänemark, der große zugenant; derselbe brachte hernach auch Norwegen unter sich und sezte seinen ältesten Sohn alda zum Könige; dem zweiten hinterlies er Engelland, dem dritten Dänemark, welcher auch Engelland von Bruder erbte: nach diesem kam in Engelland wiederum einer vom sächsischen Stamme zum Reiche. In Spanien waren die kleinen Königreiche Navarra, Suprarbien und Aragonien vereiniget worden und Sanctius 3, der sie jezt besas, hatte durch Heirath auch die Grafschaft Castilien bekommen, die er gleichfals unabhengig machte und also seinen vier Söhnen vier kleine Königreiche bestimte: der Streit wurde beygeleget, als der neue König von Castilien Leon heirathete. Suprarbien blieb ohne Erben und wurde zu Aragonien gezogen. Unter dem Muhamedanern in Spanien waren 1009 Zwistigkeiten und innerlige Kriege der höchsten Würde wegen entstanden, welche machten, daß ihr dasiges Reich in viel kleine Fürstenthümer zerfiel, wodurch den christligen Könige die Erweiterung ihrer Grenzen erleichtert ward. Von den Moren aus Afrika wurden die Anfälle auf Italien fortgesezet; die Grichen und longobardischen Fürsten vereinigten sich bald wieder selbige, bald lagen sie gegen einander zu Felde: virzig handfeste Normannen aus Frankreich, die von der Walfatt nach Jerusalem zurükkamen, langte 1002 zu
Engelland eroberte 1017 Kanut 2, König von Dänemark, der große zugenant; derselbe brachte hernach auch Norwegen unter sich und sezte seinen ältesten Sohn alda zum Könige; dem zweiten hinterlies er Engelland, dem dritten Dänemark, welcher auch Engelland von Bruder erbte: nach diesem kam in Engelland wiederum einer vom sächsischen Stamme zum Reiche. In Spanien waren die kleinen Königreiche Navarra, Suprarbien und Aragonien vereiniget worden und Sanctius 3, der sie jezt besas, hatte durch Heirath auch die Grafschaft Castilien bekommen, die er gleichfals unabhengig machte und also seinen vier Söhnen vier kleine Königreiche bestimte: der Streit wurde beygeleget, als der neue König von Castilien Leon heirathete. Suprarbien blieb ohne Erben und wurde zu Aragonien gezogen. Unter dem Muhamedanern in Spanien waren 1009 Zwistigkeiten und innerlige Kriege der höchsten Würde wegen entstanden, welche machten, daß ihr dasiges Reich in viel kleine Fürstenthümer zerfiel, wodurch den christligen Könige die Erweiterung ihrer Grenzen erleichtert ward. Von den Moren aus Afrika wurden die Anfälle auf Italien fortgesezet; die Grichen und longobardischen Fürsten vereinigten sich bald wieder selbige, bald lagen sie gegen einander zu Felde: virzig handfeste Normannen aus Frankreich, die von der Walfatt nach Jerusalem zurükkamen, langte 1002 zu
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0347"n="335"/><p>Engelland eroberte 1017 Kanut 2, König von Dänemark, der große zugenant; derselbe brachte hernach auch Norwegen unter sich und sezte seinen ältesten Sohn alda zum Könige; dem zweiten hinterlies er Engelland, dem dritten Dänemark, welcher auch Engelland von Bruder erbte: nach diesem kam in Engelland wiederum einer vom sächsischen Stamme zum Reiche. In Spanien waren die kleinen Königreiche Navarra, Suprarbien und Aragonien vereiniget worden und Sanctius 3, der sie jezt besas, hatte durch Heirath auch die Grafschaft Castilien bekommen, die er gleichfals unabhengig machte und also seinen vier Söhnen vier kleine Königreiche bestimte: der Streit wurde beygeleget, als der neue König von Castilien Leon heirathete. Suprarbien blieb ohne Erben und wurde zu Aragonien gezogen. Unter dem Muhamedanern in Spanien waren 1009 Zwistigkeiten und innerlige Kriege der höchsten Würde wegen entstanden, welche machten, daß ihr dasiges Reich in viel kleine Fürstenthümer zerfiel, wodurch den christligen Könige die Erweiterung ihrer Grenzen erleichtert ward. Von den Moren aus Afrika wurden die Anfälle auf Italien fortgesezet; die Grichen und longobardischen Fürsten vereinigten sich bald wieder selbige, bald lagen sie gegen einander zu Felde: virzig handfeste Normannen aus Frankreich, die von der Walfatt nach Jerusalem zurükkamen, langte 1002 zu
</p></div></body></text></TEI>
[335/0347]
Engelland eroberte 1017 Kanut 2, König von Dänemark, der große zugenant; derselbe brachte hernach auch Norwegen unter sich und sezte seinen ältesten Sohn alda zum Könige; dem zweiten hinterlies er Engelland, dem dritten Dänemark, welcher auch Engelland von Bruder erbte: nach diesem kam in Engelland wiederum einer vom sächsischen Stamme zum Reiche. In Spanien waren die kleinen Königreiche Navarra, Suprarbien und Aragonien vereiniget worden und Sanctius 3, der sie jezt besas, hatte durch Heirath auch die Grafschaft Castilien bekommen, die er gleichfals unabhengig machte und also seinen vier Söhnen vier kleine Königreiche bestimte: der Streit wurde beygeleget, als der neue König von Castilien Leon heirathete. Suprarbien blieb ohne Erben und wurde zu Aragonien gezogen. Unter dem Muhamedanern in Spanien waren 1009 Zwistigkeiten und innerlige Kriege der höchsten Würde wegen entstanden, welche machten, daß ihr dasiges Reich in viel kleine Fürstenthümer zerfiel, wodurch den christligen Könige die Erweiterung ihrer Grenzen erleichtert ward. Von den Moren aus Afrika wurden die Anfälle auf Italien fortgesezet; die Grichen und longobardischen Fürsten vereinigten sich bald wieder selbige, bald lagen sie gegen einander zu Felde: virzig handfeste Normannen aus Frankreich, die von der Walfatt nach Jerusalem zurükkamen, langte 1002 zu
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 335. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/347>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.