ein Schreiben ergehen, mit gleicher Anforderung auf eine järlig zuerlegende Steuer. Bei Wilhelme stund Lanfrank in großem Ansehen und hatte vielen Antheil an Verwaltung der öffentligen Geschäfte, war von ihm 1063 zur Abtei in Caen befördert worden und wurde nachmals 1070 auf den erzbischöfligen Stul zu Canterbury erhoben; nachdem sein Vorweser, samt andern Bischöfen und AEbten aus den Engelländern, unter Vorsize päpstliger Gesandten, abgesezet waren, deren sämtlige Stellen Wilhelm wieder besezte mit Normannen: unter gleichem Vorsize entschied man auch 1073 nach Lanfranks Wunsche den Streit mit Jork, dessen Erzbischof nun unter däm von Kantelberg, als Obersten von ganz Britannien, stehen solte.
Der Erzbischof zu Köln suchte den von Bremen, welcher ihn verdrenget hatte, wieder zuverdrengen, und nam dän von Meinz hiebei zuhülfe; durch erhaltene Beistimmung anderer Stände und gebrauchte Gewalt entferneten sie 1066 Adalberten von dem Könige und übernamen die Verwaltung der 1067Geschäfte: Anno ging 1067 abermals nach Italien und vollendete sein Werk, mit Honorii völliger Entsezung, auf der Versamlung zu Mantua; wo zugleich Hildebrand von Alexandern ein Entscheidungsschreiben ausfertigen lies, daß die Wahl der Päpste blos von den Cardinälen abhangen
ein Schreiben ergehen, mit gleicher Anforderung auf eine järlig zuerlegende Steuer. Bei Wilhelme stund Lanfrank in großem Ansehen und hatte vielen Antheil an Verwaltung der öffentligen Geschäfte, war von ihm 1063 zur Abtei in Caen befördert worden und wurde nachmals 1070 auf den erzbischöfligen Stul zu Canterbury erhoben; nachdem sein Vorweser, samt andern Bischöfen und AEbten aus den Engelländern, unter Vorsize päpstliger Gesandten, abgesezet waren, deren sämtlige Stellen Wilhelm wieder besezte mit Normannen: unter gleichem Vorsize entschied man auch 1073 nach Lanfranks Wunsche den Streit mit Jork, dessen Erzbischof nun unter däm von Kantelberg, als Obersten von ganz Britannien, stehen solte.
Der Erzbischof zu Köln suchte den von Bremen, welcher ihn verdrenget hatte, wieder zuverdrengen, und nam dän von Meinz hiebei zuhülfe; durch erhaltene Beistimmung anderer Stände und gebrauchte Gewalt entferneten sie 1066 Adalberten von dem Könige und übernamen die Verwaltung der 1067Geschäfte: Anno ging 1067 abermals nach Italien und vollendete sein Werk, mit Honorii völliger Entsezung, auf der Versamlung zu Mantua; wo zugleich Hildebrand von Alexandern ein Entscheidungsschreiben ausfertigen lies, daß die Wahl der Päpste blos von den Cardinälen abhangen
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ein Schreiben ergehen, mit gleicher Anforderung auf eine järlig zuerlegende Steuer. Bei Wilhelme stund Lanfrank in großem Ansehen und hatte vielen Antheil an Verwaltung der öffentligen Geschäfte, war von ihm 1063 zur Abtei in Caen befördert worden und wurde nachmals 1070 auf den erzbischöfligen Stul zu Canterbury erhoben; nachdem sein Vorweser, samt andern Bischöfen und AEbten aus den Engelländern, unter Vorsize päpstliger Gesandten, abgesezet waren, deren sämtlige Stellen Wilhelm wieder besezte mit Normannen: unter gleichem Vorsize entschied man auch 1073 nach Lanfranks Wunsche den Streit mit Jork, dessen Erzbischof nun unter däm von Kantelberg, als Obersten von ganz Britannien, stehen solte.</p><p>Der Erzbischof zu Köln suchte den von Bremen, welcher ihn verdrenget hatte, wieder zuverdrengen, und nam dän von Meinz hiebei zuhülfe; durch erhaltene Beistimmung anderer Stände und gebrauchte Gewalt entferneten sie 1066 Adalberten von dem Könige und übernamen die Verwaltung der <noteplace="left">1067</note>Geschäfte: Anno ging 1067 abermals nach Italien und vollendete sein Werk, mit Honorii völliger Entsezung, auf der Versamlung zu Mantua; wo zugleich Hildebrand von Alexandern ein Entscheidungsschreiben ausfertigen lies, daß die Wahl der Päpste blos von den Cardinälen abhangen
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ein Schreiben ergehen, mit gleicher Anforderung auf eine järlig zuerlegende Steuer. Bei Wilhelme stund Lanfrank in großem Ansehen und hatte vielen Antheil an Verwaltung der öffentligen Geschäfte, war von ihm 1063 zur Abtei in Caen befördert worden und wurde nachmals 1070 auf den erzbischöfligen Stul zu Canterbury erhoben; nachdem sein Vorweser, samt andern Bischöfen und AEbten aus den Engelländern, unter Vorsize päpstliger Gesandten, abgesezet waren, deren sämtlige Stellen Wilhelm wieder besezte mit Normannen: unter gleichem Vorsize entschied man auch 1073 nach Lanfranks Wunsche den Streit mit Jork, dessen Erzbischof nun unter däm von Kantelberg, als Obersten von ganz Britannien, stehen solte.
Der Erzbischof zu Köln suchte den von Bremen, welcher ihn verdrenget hatte, wieder zuverdrengen, und nam dän von Meinz hiebei zuhülfe; durch erhaltene Beistimmung anderer Stände und gebrauchte Gewalt entferneten sie 1066 Adalberten von dem Könige und übernamen die Verwaltung der Geschäfte: Anno ging 1067 abermals nach Italien und vollendete sein Werk, mit Honorii völliger Entsezung, auf der Versamlung zu Mantua; wo zugleich Hildebrand von Alexandern ein Entscheidungsschreiben ausfertigen lies, daß die Wahl der Päpste blos von den Cardinälen abhangen
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 352. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/364>, abgerufen am 22.11.2024.
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