den salernitanischen Fürsten Gisulph, die verwitwete Markgräfin Beatrix, ihre Tochter Mathild, Erbin von Tuscien, auch deren damaligen Gemal, Gorfried von Lotharingen und andere, gab er gleichwol vor, daß er solche Würde ungern übernommen, die von den Römern ihm aufgedrungen worden; kein Wunder, daß er wentgen Glauben fand; bei nachmaliger Ankunft des caßinischen Abtes sagte er, du kömst zu späte! der Abt antwortete, ich habe nicht gesäumet; sondern du hast geeilet und vor deines Herren Begräbniße den Stul bestiegen, wieder alle Sazungen. Um ohne Schwürigkeit sich auf dem Stule zubefestigen, schikte er eine Gesandschaft an den König Heinrich 4, deßen Bestätigung zusuchen: der König schikte hinwider einen von seinem Hofe nach Rom, der untersuchen solte; wie es zugegangen, daß man ohne sein Vorwißen gewelet? gegen diesen Abgeordneten versicherte der Papst mit vielen Beteurungen, daß er gezwungen worden, gleichwol sich nicht habe wollen einsegnen laßen vor erhaltener Einwilligung des Königs und der Fürsten des Reichs, auch noch bereit sey zu weichen, wo er dem Könige misfiele: durch diesen Schein der Unterwerfung lies der König sich bewegen, daß er ihn bestätigte; obgleich von den Bischöfen, deren Raths er sich bedtenete, das Gegentheil angerathen wurde. Sobald solches erhalten war und Gregorius den 29
den salernitanischen Fürsten Gisulph, die verwitwete Markgräfin Beatrix, ihre Tochter Mathild, Erbin von Tuscien, auch deren damaligen Gemal, Gorfried von Lotharingen und andere, gab er gleichwol vor, daß er solche Würde ungern übernommen, die von den Römern ihm aufgedrungen worden; kein Wunder, daß er wentgen Glauben fand; bei nachmaliger Ankunft des caßinischen Abtes sagte er, du kömst zu späte! der Abt antwortete, ich habe nicht gesäumet; sondern du hast geeilet und vor deines Herren Begräbniße den Stul bestiegen, wieder alle Sazungen. Um ohne Schwürigkeit sich auf dem Stule zubefestigen, schikte er eine Gesandschaft an den König Heinrich 4, deßen Bestätigung zusuchen: der König schikte hinwider einen von seinem Hofe nach Rom, der untersuchen solte; wie es zugegangen, daß man ohne sein Vorwißen gewelet? gegen diesen Abgeordneten versicherte der Papst mit vielen Beteurungen, daß er gezwungen worden, gleichwol sich nicht habe wollen einsegnen laßen vor erhaltener Einwilligung des Königs und der Fürsten des Reichs, auch noch bereit sey zu weichen, wo er dem Könige misfiele: durch diesen Schein der Unterwerfung lies der König sich bewegen, daß er ihn bestätigte; obgleich von den Bischöfen, deren Raths er sich bedtenete, das Gegentheil angerathen wurde. Sobald solches erhalten war und Gregorius den 29
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den salernitanischen Fürsten Gisulph, die verwitwete Markgräfin Beatrix, ihre Tochter Mathild, Erbin von Tuscien, auch deren damaligen Gemal, Gorfried von Lotharingen und andere, gab er gleichwol vor, daß er solche Würde ungern übernommen, die von den Römern ihm aufgedrungen worden; kein Wunder, daß er wentgen Glauben fand; bei nachmaliger Ankunft des caßinischen Abtes sagte er, du kömst zu späte! der Abt antwortete, ich habe nicht gesäumet; sondern du hast geeilet und vor deines Herren Begräbniße den Stul bestiegen, wieder alle Sazungen. Um ohne Schwürigkeit sich auf dem Stule zubefestigen, schikte er eine Gesandschaft an den König Heinrich 4, deßen Bestätigung zusuchen: der König schikte hinwider einen von seinem Hofe nach Rom, der untersuchen solte; wie es zugegangen, daß man ohne sein Vorwißen gewelet? gegen diesen Abgeordneten versicherte der Papst mit vielen Beteurungen, daß er gezwungen worden, gleichwol sich nicht habe wollen einsegnen laßen vor erhaltener Einwilligung des Königs und der Fürsten des Reichs, auch noch bereit sey zu weichen, wo er dem Könige misfiele: durch diesen Schein der Unterwerfung lies der König sich bewegen, daß er ihn bestätigte; obgleich von den Bischöfen, deren Raths er sich bedtenete, das Gegentheil angerathen wurde. Sobald solches erhalten war und Gregorius den 29
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den salernitanischen Fürsten Gisulph, die verwitwete Markgräfin Beatrix, ihre Tochter Mathild, Erbin von Tuscien, auch deren damaligen Gemal, Gorfried von Lotharingen und andere, gab er gleichwol vor, daß er solche Würde ungern übernommen, die von den Römern ihm aufgedrungen worden; kein Wunder, daß er wentgen Glauben fand; bei nachmaliger Ankunft des caßinischen Abtes sagte er, du kömst zu späte! der Abt antwortete, ich habe nicht gesäumet; sondern du hast geeilet und vor deines Herren Begräbniße den Stul bestiegen, wieder alle Sazungen. Um ohne Schwürigkeit sich auf dem Stule zubefestigen, schikte er eine Gesandschaft an den König Heinrich 4, deßen Bestätigung zusuchen: der König schikte hinwider einen von seinem Hofe nach Rom, der untersuchen solte; wie es zugegangen, daß man ohne sein Vorwißen gewelet? gegen diesen Abgeordneten versicherte der Papst mit vielen Beteurungen, daß er gezwungen worden, gleichwol sich nicht habe wollen einsegnen laßen vor erhaltener Einwilligung des Königs und der Fürsten des Reichs, auch noch bereit sey zu weichen, wo er dem Könige misfiele: durch diesen Schein der Unterwerfung lies der König sich bewegen, daß er ihn bestätigte; obgleich von den Bischöfen, deren Raths er sich bedtenete, das Gegentheil angerathen wurde. Sobald solches erhalten war und Gregorius den 29
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/370>, abgerufen am 22.11.2024.
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