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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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wenigsten einige Anforderung dafür aufgeben wolte; sezte der Kaiser den Erzbischof Burdin von Braga zum Papste: Gelasius entging nach Frankreich, lies in Teutschland den Ban wieder Heinrichen bekant machen, starb 1119, schlug aber den Erzbischof zu1119 Vienne, Wido, zum Nachfolger vor, der sich schon in Verbannung des Kaisers gar eifrig bewiesen hatte; selbiger wurde angenommen und Calixtus 2 genant. Auf der Versamlung, so dieser den 6 Jun. zu Tuluse anstellete, verdamte er unterandern die Käzerei derer, welche das heilige Abendmal, die Kindertaufe, das Priesterthum und andere Orden verwürfen: Dieses zielete auf Petrum Bruys, einen Zeugen der Warheit, welcher, wie seine zu Orlean (Orleans) verbranten Vorgänger, ein Manichäer gescholten, 1136 zu Rom nochmals, nebst allen seines gleichen verdammet, auch endlig selbst verbrant wurde. Weil Teutschland gegen den Kaiser erreget war, muste er Italien verlaßen; eine zalreiche Versamlung zu Rheims that ihn abermals in den Ban und er hatte in Teutschland fast alles wieder sich.

Dritter Zeitlauf.

Die päpstlige Macht hatte 360 Jahre lang zugenommen und nun ihren Gipfel erreichet. Alles glükte: der Gegenpapst Burdin ward 1121 gefangen genommen und ins1121

wenigsten einige Anforderung dafür aufgeben wolte; sezte der Kaiser den Erzbischof Burdin von Braga zum Papste: Gelasius entging nach Frankreich, lies in Teutschland den Ban wieder Heinrichen bekant machen, starb 1119, schlug aber den Erzbischof zu1119 Vienne, Wido, zum Nachfolger vor, der sich schon in Verbannung des Kaisers gar eifrig bewiesen hatte; selbiger wurde angenommen und Calixtus 2 genant. Auf der Versamlung, so dieser den 6 Jun. zu Tuluse anstellete, verdamte er unterandern die Käzerei derer, welche das heilige Abendmal, die Kindertaufe, das Priesterthum und andere Orden verwürfen: Dieses zielete auf Petrum Bruys, einen Zeugen der Warheit, welcher, wie seine zu Orlean (Orleans) verbranten Vorgänger, ein Manichäer gescholten, 1136 zu Rom nochmals, nebst allen seines gleichen verdammet, auch endlig selbst verbrant wurde. Weil Teutschland gegen den Kaiser erreget war, muste er Italien verlaßen; eine zalreiche Versamlung zu Rheims that ihn abermals in den Ban und er hatte in Teutschland fast alles wieder sich.

Dritter Zeitlauf.

Die päpstlige Macht hatte 360 Jahre lang zugenommen und nun ihren Gipfel erreichet. Alles glükte: der Gegenpapst Burdin ward 1121 gefangen genommen und ins1121

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[391/0403] wenigsten einige Anforderung dafür aufgeben wolte; sezte der Kaiser den Erzbischof Burdin von Braga zum Papste: Gelasius entging nach Frankreich, lies in Teutschland den Ban wieder Heinrichen bekant machen, starb 1119, schlug aber den Erzbischof zu Vienne, Wido, zum Nachfolger vor, der sich schon in Verbannung des Kaisers gar eifrig bewiesen hatte; selbiger wurde angenommen und Calixtus 2 genant. Auf der Versamlung, so dieser den 6 Jun. zu Tuluse anstellete, verdamte er unterandern die Käzerei derer, welche das heilige Abendmal, die Kindertaufe, das Priesterthum und andere Orden verwürfen: Dieses zielete auf Petrum Bruys, einen Zeugen der Warheit, welcher, wie seine zu Orlean (Orleans) verbranten Vorgänger, ein Manichäer gescholten, 1136 zu Rom nochmals, nebst allen seines gleichen verdammet, auch endlig selbst verbrant wurde. Weil Teutschland gegen den Kaiser erreget war, muste er Italien verlaßen; eine zalreiche Versamlung zu Rheims that ihn abermals in den Ban und er hatte in Teutschland fast alles wieder sich. 1119 Dritter Zeitlauf. Die päpstlige Macht hatte 360 Jahre lang zugenommen und nun ihren Gipfel erreichet. Alles glükte: der Gegenpapst Burdin ward 1121 gefangen genommen und ins 1121

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/403>, abgerufen am 22.11.2024.