Monathe darauf 1186 im Tode; (man argwonete, daß entweder sein Vormund, Graf Raimund von Tripolis, oder gar die Mutter solchen befördert hätte:) seine Mutter Sibylle, und sein Stiefvater Wido von Lusignan verheleten seinen Tod, gewannen den Patriarchen und beide Grosmeister, ließen alsdan sich krönen, sobald nur der Todesfal bekant wurde, und weil Humfried von Thoron, welcher Isabellen der Sibyllen jüngere Schwester, hatte, sich ihnen unterwarf und huldigte, thaten alle andern, gern oder ungern, ein Gleiches: nur der Graf Raimnnd, welcher einen Anspruch aufs Reich machte, wiedersezte sich mit Heftigkeit, entfernte sich in sein Gebiet, schlos auch sogar ein Bündnis mit Saladine; wiewol er hernach, wenigstens zum Scheine, sich wieder mit Widen aussönete. Nun brach Saladin 1187. 583 mit aller seiner Macht herein, eroberte Tiberias mit Sturme, belagerte die Bura daselbst, nöthigte dadurch die Franken, so sie entsezen wolten, zur Schlacht und besiegte sie, doch erst am dritten Tage: ein Theil des besiegten Heeres hatte sich auf Hügel gezogen, lit aber Durst und muste sich ergeben; darunter waren außer dem Könige und vielen Großen, die Grosmeister vom Tempel und Hospitale mit ihren Rittern, die er Straßenrauber schalt und, wie er pflegte, sämtlig niederhauen lies, dem Grafen Arnold von Montreal, oder
Monathe darauf 1186 im Tode; (man argwonete, daß entweder sein Vormund, Graf Raimund von Tripolis, oder gar die Mutter solchen befördert hätte:) seine Mutter Sibylle, und sein Stiefvater Wido von Lusignan verheleten seinen Tod, gewannen den Patriarchen und beide Grosmeister, ließen alsdan sich krönen, sobald nur der Todesfal bekant wurde, und weil Humfried von Thoron, welcher Isabellen der Sibyllen jüngere Schwester, hatte, sich ihnen unterwarf und huldigte, thaten alle andern, gern oder ungern, ein Gleiches: nur der Graf Raimnnd, welcher einen Anspruch aufs Reich machte, wiedersezte sich mit Heftigkeit, entfernte sich in sein Gebiet, schlos auch sogar ein Bündnis mit Saladine; wiewol er hernach, wenigstens zum Scheine, sich wieder mit Widen aussönete. Nun brach Saladin 1187. 583 mit aller seiner Macht herein, eroberte Tiberias mit Sturme, belagerte die Bura daselbst, nöthigte dadurch die Franken, so sie entsezen wolten, zur Schlacht und besiegte sie, doch erst am dritten Tage: ein Theil des besiegten Heeres hatte sich auf Hügel gezogen, lit aber Durst und muste sich ergeben; darunter waren außer dem Könige und vielen Großen, die Grosmeister vom Tempel und Hospitale mit ihren Rittern, die er Straßenrauber schalt und, wie er pflegte, sämtlig niederhauen lies, dem Grafen Arnold von Montreal, oder
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Monathe darauf 1186 im Tode; (man argwonete, daß entweder sein Vormund, Graf Raimund von Tripolis, oder gar die Mutter solchen befördert hätte:) seine Mutter Sibylle, und sein Stiefvater Wido von Lusignan verheleten seinen Tod, gewannen den Patriarchen und beide Grosmeister, ließen alsdan sich krönen, sobald nur der Todesfal bekant wurde, und weil Humfried von Thoron, welcher Isabellen der Sibyllen jüngere Schwester, hatte, sich ihnen unterwarf und huldigte, thaten alle andern, gern oder ungern, ein Gleiches: nur der Graf Raimnnd, welcher einen Anspruch aufs Reich machte, wiedersezte sich mit Heftigkeit, entfernte sich in sein Gebiet, schlos auch sogar ein Bündnis mit Saladine; wiewol er hernach, wenigstens zum Scheine, sich wieder mit Widen aussönete. Nun brach Saladin 1187. 583 mit aller seiner Macht herein, eroberte Tiberias mit Sturme, belagerte die Bura daselbst, nöthigte dadurch die Franken, so sie entsezen wolten, zur Schlacht und besiegte sie, doch erst am dritten Tage: ein Theil des besiegten Heeres hatte sich auf Hügel gezogen, lit aber Durst und muste sich ergeben; darunter waren außer dem Könige und vielen Großen, die Grosmeister vom Tempel und Hospitale mit ihren Rittern, die er Straßenrauber schalt und, wie er pflegte, sämtlig niederhauen lies, dem Grafen Arnold von Montreal, oder
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Monathe darauf 1186 im Tode; (man argwonete, daß entweder sein Vormund, Graf Raimund von Tripolis, oder gar die Mutter solchen befördert hätte:) seine Mutter Sibylle, und sein Stiefvater Wido von Lusignan verheleten seinen Tod, gewannen den Patriarchen und beide Grosmeister, ließen alsdan sich krönen, sobald nur der Todesfal bekant wurde, und weil Humfried von Thoron, welcher Isabellen der Sibyllen jüngere Schwester, hatte, sich ihnen unterwarf und huldigte, thaten alle andern, gern oder ungern, ein Gleiches: nur der Graf Raimnnd, welcher einen Anspruch aufs Reich machte, wiedersezte sich mit Heftigkeit, entfernte sich in sein Gebiet, schlos auch sogar ein Bündnis mit Saladine; wiewol er hernach, wenigstens zum Scheine, sich wieder mit Widen aussönete. Nun brach Saladin 1187. 583 mit aller seiner Macht herein, eroberte Tiberias mit Sturme, belagerte die Bura daselbst, nöthigte dadurch die Franken, so sie entsezen wolten, zur Schlacht und besiegte sie, doch erst am dritten Tage: ein Theil des besiegten Heeres hatte sich auf Hügel gezogen, lit aber Durst und muste sich ergeben; darunter waren außer dem Könige und vielen Großen, die Grosmeister vom Tempel und Hospitale mit ihren Rittern, die er Straßenrauber schalt und, wie er pflegte, sämtlig niederhauen lies, dem Grafen Arnold von Montreal, oder
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 429. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/441>, abgerufen am 22.11.2024.
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