30 Nov. eine zalreiche Versamlung zu Rom im Laterane und befal, oder lies den Schlus faßen, daß alle Bischöfe das Kreuz predigen solten; um unter solchem Vorwande noch mer Geld aufzubringen. Außerdem wurde daselbst ein Bekentnis aller Sünden vor dem Priester, oder die Ohrenbeichte, so bereits gewönlig war, nun für nothwendig zur Vergebung erkläret; da die priesterlige Lossprechung längst für nothwendig ausgegeben worden: auch ward aufs neue die Brotverwandelung festgesezet, mit Gebrauche dieses bereits von einzelnen Leuten eingefürten Ausdruks (transsubstantiatio): und Simon von Montfort, als Graf zu Tuluse bestätigt, die Albigenser hingegen wurden abermals verdammet; auch der als Lehrer zu Paris verstorbene Almerik von Scharter (Chartres) und seine Anhänger, welche die Brotverwandelung, den Heiligen und Bilderdienst verwarfen, aber dabei manger theils grober Irthümer beschuldiget wurden, (wie es den gar warscheinlig ist, daß, nebst vielen Zeugen der Warheit, und selbst unter diesen, da sie keinen übereinstimmigen und genau bestimten Lehrbegrif gehabt, sich Leute gefunden haben, die mit irrigen, theils gnostischen und manichäischen Meinungen behaftet gewesen; ohne daß ihnen alle gefärligen Folgen solcher Meinungen dürften beigemeßen werden, die sie nicht eingesehen, oder gar ein so lasterhaftes Leben zuvermuthen wäre, als bei mangen ältern
30 Nov. eine zalreiche Versamlung zu Rom im Laterane und befal, oder lies den Schlus faßen, daß alle Bischöfe das Kreuz predigen solten; um unter solchem Vorwande noch mer Geld aufzubringen. Außerdem wurde daselbst ein Bekentnis aller Sünden vor dem Priester, oder die Ohrenbeichte, so bereits gewönlig war, nun für nothwendig zur Vergebung erkläret; da die priesterlige Lossprechung längst für nothwendig ausgegeben worden: auch ward aufs neue die Brotverwandelung festgesezet, mit Gebrauche dieses bereits von einzelnen Leuten eingefürten Ausdruks (transsubstantiatio): und Simon von Montfort, als Graf zu Tuluse bestätigt, die Albigenser hingegen wurden abermals verdammet; auch der als Lehrer zu Paris verstorbene Almerik von Scharter (Chartres) und seine Anhänger, welche die Brotverwandelung, den Heiligen und Bilderdienst verwarfen, aber dabei manger theils grober Irthümer beschuldiget wurden, (wie es den gar warscheinlig ist, daß, nebst vielen Zeugen der Warheit, und selbst unter diesen, da sie keinen übereinstimmigen und genau bestimten Lehrbegrif gehabt, sich Leute gefunden haben, die mit irrigen, theils gnostischen und manichäischen Meinungen behaftet gewesen; ohne daß ihnen alle gefärligen Folgen solcher Meinungen dürften beigemeßen werden, die sie nicht eingesehen, oder gar ein so lasterhaftes Leben zuvermuthen wäre, als bei mangen ältern
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30 Nov. eine zalreiche Versamlung zu Rom im Laterane und befal, oder lies den Schlus faßen, daß alle Bischöfe das Kreuz predigen solten; um unter solchem Vorwande noch mer Geld aufzubringen. Außerdem wurde daselbst ein Bekentnis aller Sünden vor dem Priester, oder die Ohrenbeichte, so bereits gewönlig war, nun für nothwendig zur Vergebung erkläret; da die priesterlige Lossprechung längst für nothwendig ausgegeben worden: auch ward aufs neue die Brotverwandelung festgesezet, mit Gebrauche dieses bereits von einzelnen Leuten eingefürten Ausdruks (transsubstantiatio): und Simon von Montfort, als Graf zu Tuluse bestätigt, die Albigenser hingegen wurden abermals verdammet; auch der als Lehrer zu Paris verstorbene Almerik von Scharter (Chartres) und seine Anhänger, welche die Brotverwandelung, den Heiligen und Bilderdienst verwarfen, aber dabei manger theils grober Irthümer beschuldiget wurden, (wie es den gar warscheinlig ist, daß, nebst vielen Zeugen der Warheit, und selbst unter diesen, da sie keinen übereinstimmigen und genau bestimten Lehrbegrif gehabt, sich Leute gefunden haben, die mit irrigen, theils gnostischen und manichäischen Meinungen behaftet gewesen; ohne daß ihnen alle gefärligen Folgen solcher Meinungen dürften beigemeßen werden, die sie nicht eingesehen, oder gar ein so lasterhaftes Leben zuvermuthen wäre, als bei mangen ältern
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30 Nov. eine zalreiche Versamlung zu Rom im Laterane und befal, oder lies den Schlus faßen, daß alle Bischöfe das Kreuz predigen solten; um unter solchem Vorwande noch mer Geld aufzubringen. Außerdem wurde daselbst ein Bekentnis aller Sünden vor dem Priester, oder die Ohrenbeichte, so bereits gewönlig war, nun für nothwendig zur Vergebung erkläret; da die priesterlige Lossprechung längst für nothwendig ausgegeben worden: auch ward aufs neue die Brotverwandelung festgesezet, mit Gebrauche dieses bereits von einzelnen Leuten eingefürten Ausdruks (transsubstantiatio): und Simon von Montfort, als Graf zu Tuluse bestätigt, die Albigenser hingegen wurden abermals verdammet; auch der als Lehrer zu Paris verstorbene Almerik von Scharter (Chartres) und seine Anhänger, welche die Brotverwandelung, den Heiligen und Bilderdienst verwarfen, aber dabei manger theils grober Irthümer beschuldiget wurden, (wie es den gar warscheinlig ist, daß, nebst vielen Zeugen der Warheit, und selbst unter diesen, da sie keinen übereinstimmigen und genau bestimten Lehrbegrif gehabt, sich Leute gefunden haben, die mit irrigen, theils gnostischen und manichäischen Meinungen behaftet gewesen; ohne daß ihnen alle gefärligen Folgen solcher Meinungen dürften beigemeßen werden, die sie nicht eingesehen, oder gar ein so lasterhaftes Leben zuvermuthen wäre, als bei mangen ältern
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 452. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/464>, abgerufen am 26.06.2024.
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