Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

konten gezwungen werden, ob sie solches gleich sehr ungern thaten; einige Wiedersteher, so dem Popste in die Hände fielen, wurden verbrant; auch die Gebeine des vorhin verstorbenen Peters Johansons von Oliva wurden ausgegraben und verbrant, wegen seiner zugleich verdamten Schriften, sonderlig der Erklärung über die Offenbarung, in welcher der Papst als der Wiedersacher, seine Gemeine als das geistlige Babel vorgestellet, beider Fal und eine Besrung verkündigt war. Zualeich daurete die Verfolgung der Waldenser fort und wurde unter andern 1322 einer aus ihren Lehrern, Walter Lolhard, welcher die Warheit in Oesterreich und Bömen weiter ausgebreitet hatte 1322 zu Köln ergriffen und verbrant, von welchen sie hernach Lollarder genant worden. An Ludwigen erging indes 1323 der zweite päpstlige Bofel vom 11323 Apr. der dritte vom 27 Jul. und endlig erfolgte der Ban den 1 Oct. welchen der Obervorsteher des Donunicanerordens in Teutschland bekant machte, mit Ausdenung auf alle die, so Ludwige gehorchen würden; dieser Orden bezeigte sich desto eifriger in des Papstes Angelegenheiten, weil der andere von ihm verworfen wurde. Ludwig machte auf einem Reichstage 1324 seine Schuzschrift1324 bekant und berief sich abermals auf eine Versamlung die er ausschreiben wolte: er zog endlig 1327 selbst nach Italien, wurde1327

konten gezwungen werden, ob sie solches gleich sehr ungern thaten; einige Wiedersteher, so dem Popste in die Hände fielen, wurden verbrant; auch die Gebeine des vorhin verstorbenen Peters Johansons von Oliva wurden ausgegraben und verbrant, wegen seiner zugleich verdamten Schriften, sonderlig der Erklärung über die Offenbarung, in welcher der Papst als der Wiedersacher, seine Gemeine als das geistlige Babel vorgestellet, beider Fal und eine Besrung verkündigt war. Zualeich daurete die Verfolgung der Waldenser fort und wurde unter andern 1322 einer aus ihren Lehrern, Walter Lolhard, welcher die Warheit in Oesterreich und Bömen weiter ausgebreitet hatte 1322 zu Köln ergriffen und verbrant, von welchen sie hernach Lollarder genant worden. An Ludwigen erging indes 1323 der zweite päpstlige Bofel vom 11323 Apr. der dritte vom 27 Jul. und endlig erfolgte der Ban den 1 Oct. welchen der Obervorsteher des Donunicanerordens in Teutschland bekant machte, mit Ausdenung auf alle die, so Ludwige gehorchen würden; dieser Orden bezeigte sich desto eifriger in des Papstes Angelegenheiten, weil der andere von ihm verworfen wurde. Ludwig machte auf einem Reichstage 1324 seine Schuzschrift1324 bekant und berief sich abermals auf eine Versamlung die er ausschreiben wolte: er zog endlig 1327 selbst nach Italien, wurde1327

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0523" n="511"/>
konten gezwungen werden,                      ob sie solches gleich sehr ungern thaten; einige Wiedersteher, so dem Popste in                      die Hände fielen, wurden verbrant; auch die Gebeine des vorhin verstorbenen                      Peters Johansons von Oliva wurden ausgegraben und verbrant, wegen seiner                      zugleich verdamten Schriften, sonderlig der Erklärung über die Offenbarung, in                      welcher der Papst als der Wiedersacher, seine Gemeine als das geistlige Babel                      vorgestellet, beider Fal und eine Besrung verkündigt war. Zualeich daurete die                      Verfolgung der Waldenser fort und wurde unter andern 1322 einer aus ihren                      Lehrern, Walter Lolhard, welcher die Warheit in Oesterreich und Bömen weiter                      ausgebreitet hatte 1322 zu Köln ergriffen und verbrant, von welchen sie hernach                      Lollarder genant worden. An Ludwigen erging indes 1323 der zweite päpstlige                      Bofel vom 1<note place="right">1323</note> Apr. der dritte vom 27 Jul.                      und endlig erfolgte der Ban den 1 Oct. welchen der Obervorsteher des                      Donunicanerordens in Teutschland bekant machte, mit Ausdenung auf alle die, so                      Ludwige gehorchen würden; dieser Orden bezeigte sich desto eifriger in des                      Papstes Angelegenheiten, weil der andere von ihm verworfen wurde. Ludwig machte                      auf einem Reichstage 1324 seine Schuzschrift<note place="right">1324</note> bekant und berief sich abermals auf eine Versamlung die er                      ausschreiben wolte: er zog endlig 1327 selbst nach Italien, wurde<note place="right">1327</note>
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[511/0523] konten gezwungen werden, ob sie solches gleich sehr ungern thaten; einige Wiedersteher, so dem Popste in die Hände fielen, wurden verbrant; auch die Gebeine des vorhin verstorbenen Peters Johansons von Oliva wurden ausgegraben und verbrant, wegen seiner zugleich verdamten Schriften, sonderlig der Erklärung über die Offenbarung, in welcher der Papst als der Wiedersacher, seine Gemeine als das geistlige Babel vorgestellet, beider Fal und eine Besrung verkündigt war. Zualeich daurete die Verfolgung der Waldenser fort und wurde unter andern 1322 einer aus ihren Lehrern, Walter Lolhard, welcher die Warheit in Oesterreich und Bömen weiter ausgebreitet hatte 1322 zu Köln ergriffen und verbrant, von welchen sie hernach Lollarder genant worden. An Ludwigen erging indes 1323 der zweite päpstlige Bofel vom 1 Apr. der dritte vom 27 Jul. und endlig erfolgte der Ban den 1 Oct. welchen der Obervorsteher des Donunicanerordens in Teutschland bekant machte, mit Ausdenung auf alle die, so Ludwige gehorchen würden; dieser Orden bezeigte sich desto eifriger in des Papstes Angelegenheiten, weil der andere von ihm verworfen wurde. Ludwig machte auf einem Reichstage 1324 seine Schuzschrift bekant und berief sich abermals auf eine Versamlung die er ausschreiben wolte: er zog endlig 1327 selbst nach Italien, wurde 1323 1324 1327

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/523
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 511. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/523>, abgerufen am 26.06.2024.