ret hatte, besorgte zulezt eine Spaltung von Frankreich, fiel vor Bekümmernis in Krankheit 1513und starb 1513 den 21 Febr. Leo 10, welcher den 15 März erwelet ward, hies vorher Johan Medicis und war aus einem sehr mächtigen Geschlechte zu Florenz, welches etligemal verjaget ward, weil es der Freiheit gefärlig schien; Innozenz 8 hatte ihn zum Cardinale gemacht, als er zwölf Jahre alt gewesen, den Gesezen zuwieder, um deßen Schwester für einen seiner Söhne zum Weibe zuerhalten; Leo hatte die geile Säuche, als man jezt zur Wahl schrit, und wurde gewelet, weil man seinen baldigen Tod hofte; er war ein Gottesverleuchner, der über die heilige Lehre, als ein ihm einträgliges Gedicht, spottete; was er als Cardinal verschwendet hatte, suchte er als Papst wieder einzubringen, sonderlig durch den Ablashandel. Ludwig 12 starb den 1 Jan. 15151515: es folgte ihm in Frankreich sein Eidam und nächster Vätter Franz, welcher sogleich wieder in Italien rükte, die Schweizer den 13 Sept. besiegte, Meiland einnam und Herzog Maxmilianen gefangen wegfürete nach Frankreich, wo deßen Vater in der Gefangenschaft gestorben war. Nach Ferdinands 1516Tode 1516 den 1 Jan. folgte sein Enkel von der Tochter, Karl Philipson, in Spanien, Amerika und beiden Sicilien, welcher nach allerlei veränderligen Unruhen den Frieden beförderte.
ret hatte, besorgte zulezt eine Spaltung von Frankreich, fiel vor Bekümmernis in Krankheit 1513und starb 1513 den 21 Febr. Leo 10, welcher den 15 März erwelet ward, hies vorher Johan Medicis und war aus einem sehr mächtigen Geschlechte zu Florenz, welches etligemal verjaget ward, weil es der Freiheit gefärlig schien; Innozenz 8 hatte ihn zum Cardinale gemacht, als er zwölf Jahre alt gewesen, den Gesezen zuwieder, um deßen Schwester für einen seiner Söhne zum Weibe zuerhalten; Leo hatte die geile Säuche, als man jezt zur Wahl schrit, und wurde gewelet, weil man seinen baldigen Tod hofte; er war ein Gottesverleuchner, der über die heilige Lehre, als ein ihm einträgliges Gedicht, spottete; was er als Cardinal verschwendet hatte, suchte er als Papst wieder einzubringen, sonderlig durch den Ablashandel. Ludwig 12 starb den 1 Jan. 15151515: es folgte ihm in Frankreich sein Eidam und nächster Vätter Franz, welcher sogleich wieder in Italien rükte, die Schweizer den 13 Sept. besiegte, Meiland einnam und Herzog Maxmilianen gefangen wegfürete nach Frankreich, wo deßen Vater in der Gefangenschaft gestorben war. Nach Ferdinands 1516Tode 1516 den 1 Jan. folgte sein Enkel von der Tochter, Karl Philipson, in Spanien, Amerika und beiden Sicilien, welcher nach allerlei veränderligen Unruhen den Frieden beförderte.
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0666"n="654"/>
ret hatte, besorgte zulezt eine Spaltung von Frankreich, fiel vor Bekümmernis in Krankheit <noteplace="left">1513</note>und starb 1513 den 21 Febr. Leo 10, welcher den 15 März erwelet ward, hies vorher Johan Medicis und war aus einem sehr mächtigen Geschlechte zu Florenz, welches etligemal verjaget ward, weil es der Freiheit gefärlig schien; Innozenz 8 hatte ihn zum Cardinale gemacht, als er zwölf Jahre alt gewesen, den Gesezen zuwieder, um deßen Schwester für einen seiner Söhne zum Weibe zuerhalten; Leo hatte die geile Säuche, als man jezt zur Wahl schrit, und wurde gewelet, weil man seinen baldigen Tod hofte; er war ein Gottesverleuchner, der über die heilige Lehre, als ein ihm einträgliges Gedicht, spottete; was er als Cardinal verschwendet hatte, suchte er als Papst wieder einzubringen, sonderlig durch den Ablashandel. Ludwig 12 starb den 1 Jan. <noteplace="left">1515</note>1515: es folgte ihm in Frankreich sein Eidam und nächster Vätter Franz, welcher sogleich wieder in Italien rükte, die Schweizer den 13 Sept. besiegte, Meiland einnam und Herzog Maxmilianen gefangen wegfürete nach Frankreich, wo deßen Vater in der Gefangenschaft gestorben war. Nach Ferdinands <noteplace="left">1516</note>Tode 1516 den 1 Jan. folgte sein Enkel von der Tochter, Karl Philipson, in Spanien, Amerika und beiden Sicilien, welcher nach allerlei veränderligen Unruhen den Frieden beförderte.</p></div></body></text></TEI>
[654/0666]
ret hatte, besorgte zulezt eine Spaltung von Frankreich, fiel vor Bekümmernis in Krankheit und starb 1513 den 21 Febr. Leo 10, welcher den 15 März erwelet ward, hies vorher Johan Medicis und war aus einem sehr mächtigen Geschlechte zu Florenz, welches etligemal verjaget ward, weil es der Freiheit gefärlig schien; Innozenz 8 hatte ihn zum Cardinale gemacht, als er zwölf Jahre alt gewesen, den Gesezen zuwieder, um deßen Schwester für einen seiner Söhne zum Weibe zuerhalten; Leo hatte die geile Säuche, als man jezt zur Wahl schrit, und wurde gewelet, weil man seinen baldigen Tod hofte; er war ein Gottesverleuchner, der über die heilige Lehre, als ein ihm einträgliges Gedicht, spottete; was er als Cardinal verschwendet hatte, suchte er als Papst wieder einzubringen, sonderlig durch den Ablashandel. Ludwig 12 starb den 1 Jan. 1515: es folgte ihm in Frankreich sein Eidam und nächster Vätter Franz, welcher sogleich wieder in Italien rükte, die Schweizer den 13 Sept. besiegte, Meiland einnam und Herzog Maxmilianen gefangen wegfürete nach Frankreich, wo deßen Vater in der Gefangenschaft gestorben war. Nach Ferdinands Tode 1516 den 1 Jan. folgte sein Enkel von der Tochter, Karl Philipson, in Spanien, Amerika und beiden Sicilien, welcher nach allerlei veränderligen Unruhen den Frieden beförderte.
1513
1515
1516
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 654. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/666>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.