an die Altväter als an die Schulweisen gehalten, ob ihm gleich auch jene nicht völliges Gnüge leisteten, hatte daher bereits an andern Orten einen bessern Lehrbegrif, als gewönlig war, vorgetragen und wieder das eingerisne Verderben, die gehäuften Aufsäze, die abergläubischen Gebräuche geeifert, da 1519er 1519 den 1 Jan. zu Zürch das Lehramt antrat. Bernhard Samson, ein Franciscaner von Meiland, war in dieser Gegend so unverschämt mit seiner Ablaskrämerei, daß auch der Bischof zu Costniz Zwingeln zum Wiederrufe ermanete und seinen Beistand verhies, der doch mit seinem Verweser und des Papstes Boten sich ihm am heftigsten wiedersezte, als er weiter ging. Das Verderben war gros und einleuchtend, deswegen erhielten die Glaubensverbeßerer bald einen großen und fast algemeinen Beifal: die an des Papstes Hoheit und an seinen Einkünften Theil hatten oder dergleichen hoften wiedersezten sich, auch die meisten Fürsten aus verschiedenen Ursachen und Absichten; solches empfunden aber Zwingel und seine Gehülfen unter den Hewetern weniger, als Luther. Dieser hatte in einer öffentligen Rede gewünschet, daß der volständige Genus des Abendmals durch den Schlus einer Versamlung dem Volke zugestanden würde: weswegen man ihn sehr verschrie, sonderlig zu Leipzig, auch der Bischof zu Meißen den 14 1520Jan. 1520 einen Schlus dawieder aus-
an die Altväter als an die Schulweisen gehalten, ob ihm gleich auch jene nicht völliges Gnüge leisteten, hatte daher bereits an andern Orten einen bessern Lehrbegrif, als gewönlig war, vorgetragen und wieder das eingerisne Verderben, die gehäuften Aufsäze, die abergläubischen Gebräuche geeifert, da 1519er 1519 den 1 Jan. zu Zürch das Lehramt antrat. Bernhard Samson, ein Franciscaner von Meiland, war in dieser Gegend so unverschämt mit seiner Ablaskrämerei, daß auch der Bischof zu Costniz Zwingeln zum Wiederrufe ermanete und seinen Beistand verhies, der doch mit seinem Verweser und des Papstes Boten sich ihm am heftigsten wiedersezte, als er weiter ging. Das Verderben war gros und einleuchtend, deswegen erhielten die Glaubensverbeßerer bald einen großen und fast algemeinen Beifal: die an des Papstes Hoheit und an seinen Einkünften Theil hatten oder dergleichen hoften wiedersezten sich, auch die meisten Fürsten aus verschiedenen Ursachen und Absichten; solches empfunden aber Zwingel und seine Gehülfen unter den Hewetern weniger, als Luther. Dieser hatte in einer öffentligen Rede gewünschet, daß der volständige Genus des Abendmals durch den Schlus einer Versamlung dem Volke zugestanden würde: weswegen man ihn sehr verschrie, sonderlig zu Leipzig, auch der Bischof zu Meißen den 14 1520Jan. 1520 einen Schlus dawieder aus-
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an die Altväter als an die Schulweisen gehalten, ob ihm gleich auch jene nicht völliges Gnüge leisteten, hatte daher bereits an andern Orten einen bessern Lehrbegrif, als gewönlig war, vorgetragen und wieder das eingerisne Verderben, die gehäuften Aufsäze, die abergläubischen Gebräuche geeifert, da <noteplace="left">1519</note>er 1519 den 1 Jan. zu Zürch das Lehramt antrat. Bernhard Samson, ein Franciscaner von Meiland, war in dieser Gegend so unverschämt mit seiner Ablaskrämerei, daß auch der Bischof zu Costniz Zwingeln zum Wiederrufe ermanete und seinen Beistand verhies, der doch mit seinem Verweser und des Papstes Boten sich ihm am heftigsten wiedersezte, als er weiter ging. Das Verderben war gros und einleuchtend, deswegen erhielten die Glaubensverbeßerer bald einen großen und fast algemeinen Beifal: die an des Papstes Hoheit und an seinen Einkünften Theil hatten oder dergleichen hoften wiedersezten sich, auch die meisten Fürsten aus verschiedenen Ursachen und Absichten; solches empfunden aber Zwingel und seine Gehülfen unter den Hewetern weniger, als Luther. Dieser hatte in einer öffentligen Rede gewünschet, daß der volständige Genus des Abendmals durch den Schlus einer Versamlung dem Volke zugestanden würde: weswegen man ihn sehr verschrie, sonderlig zu Leipzig, auch der Bischof zu Meißen den 14 <noteplace="left">1520</note>Jan. 1520 einen Schlus dawieder aus-
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an die Altväter als an die Schulweisen gehalten, ob ihm gleich auch jene nicht völliges Gnüge leisteten, hatte daher bereits an andern Orten einen bessern Lehrbegrif, als gewönlig war, vorgetragen und wieder das eingerisne Verderben, die gehäuften Aufsäze, die abergläubischen Gebräuche geeifert, da er 1519 den 1 Jan. zu Zürch das Lehramt antrat. Bernhard Samson, ein Franciscaner von Meiland, war in dieser Gegend so unverschämt mit seiner Ablaskrämerei, daß auch der Bischof zu Costniz Zwingeln zum Wiederrufe ermanete und seinen Beistand verhies, der doch mit seinem Verweser und des Papstes Boten sich ihm am heftigsten wiedersezte, als er weiter ging. Das Verderben war gros und einleuchtend, deswegen erhielten die Glaubensverbeßerer bald einen großen und fast algemeinen Beifal: die an des Papstes Hoheit und an seinen Einkünften Theil hatten oder dergleichen hoften wiedersezten sich, auch die meisten Fürsten aus verschiedenen Ursachen und Absichten; solches empfunden aber Zwingel und seine Gehülfen unter den Hewetern weniger, als Luther. Dieser hatte in einer öffentligen Rede gewünschet, daß der volständige Genus des Abendmals durch den Schlus einer Versamlung dem Volke zugestanden würde: weswegen man ihn sehr verschrie, sonderlig zu Leipzig, auch der Bischof zu Meißen den 14 Jan. 1520 einen Schlus dawieder aus-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 670. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/682>, abgerufen am 22.11.2024.
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