Rom erwelet worden, besas zugleich Billigkeit und mange gute Neigung, wünschte selbst einige Besrung der gottesdienstligen Leute und seines Hofes, weswegen er zu Rom gehaßet und nachmals als ein schlechter Papst, welcher zuviel Offenherzigkeit und wenig Klugheit gehabt, verschrien wurde: als in des Kaisers fortwärender Abwesenheit sein Bruder Ferdinand eine Reichsversamlung zu Nürenberg anstellete, beschikte solche der Papst und lies durch seinen Gesandten ein Schreiben vom 25 Nov. vorlegen, in welchem er zum Türkenkriege und Handhabung des Wormser Befels wieder Luthern ermanete; hernach 1523 ein weitläuftigers, da1523 er bekante: daß auf seinem Stule seit einiger Zeit viele Gräuel geherschet, solches Ybel auch sich vom Haupte zu den übrigen Gliedern verbreitet hätte, daher jeder auf die Besrung denken müste und wolle er bei seinem Hofe, woher vielleicht alles Ybel kommen wäre, den Anfang der Besrung zumachen suchen, welches aber ein schweres Werk sei, daher sich Niemand wundern dürfe, wen nicht gleich alles gebeßert werden könte: Die Stände namen das Versprechen mit Danke an, daß die Vergleichstükke des Stuls mit den Teutschen künftig bei seinem Leben beßer solten beobachtet werden; übergaben dabei hundert Beschwerden wieder den Stul, um deren Abstellung sie baten, sie misbilligten Luthers Lehre und billigten den Wormser
Rom erwelet worden, besas zugleich Billigkeit und mange gute Neigung, wünschte selbst einige Besrung der gottesdienstligen Leute und seines Hofes, weswegen er zu Rom gehaßet und nachmals als ein schlechter Papst, welcher zuviel Offenherzigkeit und wenig Klugheit gehabt, verschrien wurde: als in des Kaisers fortwärender Abwesenheit sein Bruder Ferdinand eine Reichsversamlung zu Nürenberg anstellete, beschikte solche der Papst und lies durch seinen Gesandten ein Schreiben vom 25 Nov. vorlegen, in welchem er zum Türkenkriege und Handhabung des Wormser Befels wieder Luthern ermanete; hernach 1523 ein weitläuftigers, da1523 er bekante: daß auf seinem Stule seit einiger Zeit viele Gräuel geherschet, solches Ybel auch sich vom Haupte zu den übrigen Gliedern verbreitet hätte, daher jeder auf die Besrung denken müste und wolle er bei seinem Hofe, woher vielleicht alles Ybel kommen wäre, den Anfang der Besrung zumachen suchen, welches aber ein schweres Werk sei, daher sich Niemand wundern dürfe, wen nicht gleich alles gebeßert werden könte: Die Stände namen das Versprechen mit Danke an, daß die Vergleichstükke des Stuls mit den Teutschen künftig bei seinem Leben beßer solten beobachtet werden; übergaben dabei hundert Beschwerden wieder den Stul, um deren Abstellung sie baten, sie misbilligten Luthers Lehre und billigten den Wormser
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Rom erwelet worden, besas zugleich Billigkeit und mange gute Neigung, wünschte selbst einige Besrung der gottesdienstligen Leute und seines Hofes, weswegen er zu Rom gehaßet und nachmals als ein schlechter Papst, welcher zuviel Offenherzigkeit und wenig Klugheit gehabt, verschrien wurde: als in des Kaisers fortwärender Abwesenheit sein Bruder Ferdinand eine Reichsversamlung zu Nürenberg anstellete, beschikte solche der Papst und lies durch seinen Gesandten ein Schreiben vom 25 Nov. vorlegen, in welchem er zum Türkenkriege und Handhabung des Wormser Befels wieder Luthern ermanete; hernach 1523 ein weitläuftigers, da<noteplace="right">1523</note> er bekante: daß auf seinem Stule seit einiger Zeit viele Gräuel geherschet, solches Ybel auch sich vom Haupte zu den übrigen Gliedern verbreitet hätte, daher jeder auf die Besrung denken müste und wolle er bei seinem Hofe, woher vielleicht alles Ybel kommen wäre, den Anfang der Besrung zumachen suchen, welches aber ein schweres Werk sei, daher sich Niemand wundern dürfe, wen nicht gleich alles gebeßert werden könte: Die Stände namen das Versprechen mit Danke an, daß die Vergleichstükke des Stuls mit den Teutschen künftig bei seinem Leben beßer solten beobachtet werden; übergaben dabei hundert Beschwerden wieder den Stul, um deren Abstellung sie baten, sie misbilligten Luthers Lehre und billigten den Wormser
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Rom erwelet worden, besas zugleich Billigkeit und mange gute Neigung, wünschte selbst einige Besrung der gottesdienstligen Leute und seines Hofes, weswegen er zu Rom gehaßet und nachmals als ein schlechter Papst, welcher zuviel Offenherzigkeit und wenig Klugheit gehabt, verschrien wurde: als in des Kaisers fortwärender Abwesenheit sein Bruder Ferdinand eine Reichsversamlung zu Nürenberg anstellete, beschikte solche der Papst und lies durch seinen Gesandten ein Schreiben vom 25 Nov. vorlegen, in welchem er zum Türkenkriege und Handhabung des Wormser Befels wieder Luthern ermanete; hernach 1523 ein weitläuftigers, da er bekante: daß auf seinem Stule seit einiger Zeit viele Gräuel geherschet, solches Ybel auch sich vom Haupte zu den übrigen Gliedern verbreitet hätte, daher jeder auf die Besrung denken müste und wolle er bei seinem Hofe, woher vielleicht alles Ybel kommen wäre, den Anfang der Besrung zumachen suchen, welches aber ein schweres Werk sei, daher sich Niemand wundern dürfe, wen nicht gleich alles gebeßert werden könte: Die Stände namen das Versprechen mit Danke an, daß die Vergleichstükke des Stuls mit den Teutschen künftig bei seinem Leben beßer solten beobachtet werden; übergaben dabei hundert Beschwerden wieder den Stul, um deren Abstellung sie baten, sie misbilligten Luthers Lehre und billigten den Wormser
1523
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 683. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/695>, abgerufen am 25.11.2024.
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