derten und preisgaben sonderlig in entlegenen Landschaften, ohne daß diese mit ihren Klagen Gehör oder Glauben fanden; er lies wenigstens jedem bei seinem Gottesdienste ungestöret. Valens hingegen, der vom Anfange den Arianern oder dem Theile der Christen geneigt war, welcher die Gleichheit des Sohnes Gottes mit dem Vater leugnete, 367schwor bei seiner Taufe 367. daß er die, so selbige behaupteten, als Feinde der Warheit ansehen wolle, denen er dan härter fiel als den Juden und Heiden, ihre Lehrer verjagte, ihnen ihre Kirchen und manchen auch das Leben nam; wie dergleichen vorhin vom Constantio geschehen war und in folgenden Zeiten gemein wurde, daß die Vorsteher des Gottesdienstes aus Stolze, oder Eigensinne, oder wenigstens aus irrigem Gewißen Spaltungen, oft über unerheblige Fragen veranlaßeten, die Fürsten aber auch in Glaubenssachen sich das Recht entscheidender Befele anmasseten und alle, die solche nicht schlechterdings annamen, verfolgten: solche Verfolgungen wüteten desto heftiger, wen keine Kriege oder Empörungen hinderten, wodurch sie sonst auf eine Zeitlang pflegten unterbrochen zuwerden. Die redligen und großentheils einfältigen Christen, welche solchergestalt unschuldig leiden musten, fanden daher bald Ursach Rettung von dieser gewaltsamen Herschaft, ja den Untergang derselben zuwünschen, oder, wen sie dieses ausdrüklig zuwünschen Bedenken
derten und preisgaben sonderlig in entlegenen Landschaften, ohne daß diese mit ihren Klagen Gehör oder Glauben fanden; er lies wenigstens jedem bei seinem Gottesdienste ungestöret. Valens hingegen, der vom Anfange den Arianern oder dem Theile der Christen geneigt war, welcher die Gleichheit des Sohnes Gottes mit dem Vater leugnete, 367schwor bei seiner Taufe 367. daß er die, so selbige behaupteten, als Feinde der Warheit ansehen wolle, denen er dan härter fiel als den Juden und Heiden, ihre Lehrer verjagte, ihnen ihre Kirchen und manchen auch das Leben nam; wie dergleichen vorhin vom Constantio geschehen war und in folgenden Zeiten gemein wurde, daß die Vorsteher des Gottesdienstes aus Stolze, oder Eigensinne, oder wenigstens aus irrigem Gewißen Spaltungen, oft über unerheblige Fragen veranlaßeten, die Fürsten aber auch in Glaubenssachen sich das Recht entscheidender Befele anmasseten und alle, die solche nicht schlechterdings annamen, verfolgten: solche Verfolgungen wüteten desto heftiger, wen keine Kriege oder Empörungen hinderten, wodurch sie sonst auf eine Zeitlang pflegten unterbrochen zuwerden. Die redligen und großentheils einfältigen Christen, welche solchergestalt unschuldig leiden musten, fanden daher bald Ursach Rettung von dieser gewaltsamen Herschaft, ja den Untergang derselben zuwünschen, oder, wen sie dieses ausdrüklig zuwünschen Bedenken
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derten und preisgaben sonderlig in entlegenen Landschaften, ohne daß diese mit ihren Klagen Gehör oder Glauben fanden; er lies wenigstens jedem bei seinem Gottesdienste ungestöret. Valens hingegen, der vom Anfange den Arianern oder dem Theile der Christen geneigt war, welcher die Gleichheit des Sohnes Gottes mit dem Vater leugnete, <noteplace="left">367</note>schwor bei seiner Taufe 367. daß er die, so selbige behaupteten, als Feinde der Warheit ansehen wolle, denen er dan härter fiel als den Juden und Heiden, ihre Lehrer verjagte, ihnen ihre Kirchen und manchen auch das Leben nam; wie dergleichen vorhin vom Constantio geschehen war und in folgenden Zeiten gemein wurde, daß die Vorsteher des Gottesdienstes aus Stolze, oder Eigensinne, oder wenigstens aus irrigem Gewißen Spaltungen, oft über unerheblige Fragen veranlaßeten, die Fürsten aber auch in Glaubenssachen sich das Recht entscheidender Befele anmasseten und alle, die solche nicht schlechterdings annamen, verfolgten: solche Verfolgungen wüteten desto heftiger, wen keine Kriege oder Empörungen hinderten, wodurch sie sonst auf eine Zeitlang pflegten unterbrochen zuwerden. Die redligen und großentheils einfältigen Christen, welche solchergestalt unschuldig leiden musten, fanden daher bald Ursach Rettung von dieser gewaltsamen Herschaft, ja den Untergang derselben zuwünschen, oder, wen sie dieses ausdrüklig zuwünschen Bedenken
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derten und preisgaben sonderlig in entlegenen Landschaften, ohne daß diese mit ihren Klagen Gehör oder Glauben fanden; er lies wenigstens jedem bei seinem Gottesdienste ungestöret. Valens hingegen, der vom Anfange den Arianern oder dem Theile der Christen geneigt war, welcher die Gleichheit des Sohnes Gottes mit dem Vater leugnete, schwor bei seiner Taufe 367. daß er die, so selbige behaupteten, als Feinde der Warheit ansehen wolle, denen er dan härter fiel als den Juden und Heiden, ihre Lehrer verjagte, ihnen ihre Kirchen und manchen auch das Leben nam; wie dergleichen vorhin vom Constantio geschehen war und in folgenden Zeiten gemein wurde, daß die Vorsteher des Gottesdienstes aus Stolze, oder Eigensinne, oder wenigstens aus irrigem Gewißen Spaltungen, oft über unerheblige Fragen veranlaßeten, die Fürsten aber auch in Glaubenssachen sich das Recht entscheidender Befele anmasseten und alle, die solche nicht schlechterdings annamen, verfolgten: solche Verfolgungen wüteten desto heftiger, wen keine Kriege oder Empörungen hinderten, wodurch sie sonst auf eine Zeitlang pflegten unterbrochen zuwerden. Die redligen und großentheils einfältigen Christen, welche solchergestalt unschuldig leiden musten, fanden daher bald Ursach Rettung von dieser gewaltsamen Herschaft, ja den Untergang derselben zuwünschen, oder, wen sie dieses ausdrüklig zuwünschen Bedenken
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/92>, abgerufen am 23.11.2024.
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