noch 378überlegen. Valens ging 378 selbst wieder sie zu Felde, sein Heer lit aber nicht weit von Adrianopel eine gänzlige Niederlage, er selbst ward verwundet, in ein benachbartes schlechtes Haus gebracht und in selbigem, da es die Feinde anzündeten, verbrant. Gratian war im Anzuge; man hatte seine Ankunft nicht erwarten wollen: nun, da viele der erfarensten Befelshaber im Treffen geblieben waren, deßen unglükliger Ausgang noch mehr Völker, Quaden und Sarmaten, reizte in die Römischen Länder zufallen, rief Gratian Theodosium aus Spanien zurük; als derselbe über die Sarmaten bald einen großen Sieg erfochten hatte, nam er ihn 379379 den 19 Januar zum Reichsgehülsen an und überlies ihm die östligen Länder. Theodosius erhielt einige Vortheile über die Gothen, 380wurde aber 380 krank: da den Gratian indes einen billigen Frieden einging, welcher gleichwol von den Gothen wieder gebrochen 381ward: daher Theodosius 381 abermals wieder sie zu Felde ging, dem sie 382sich endlig 382 unterwarfen auf Bedingungen, die für das Reich nicht vortheilhaft waren: sie woneten steuerfrei in Thrazien und Mösien, traten zwar häufig in Römische Kriegesdienste, ließen sich aber nicht unter die andern Truppen mifchen, weil ihnen die Ungerechtigkeit der meisten Römischen Kriegesbedienten bekant war, sondern blieben abgesondert unter Anfürern aus ihrem Volke;
noch 378überlegen. Valens ging 378 selbst wieder sie zu Felde, sein Heer lit aber nicht weit von Adrianopel eine gänzlige Niederlage, er selbst ward verwundet, in ein benachbartes schlechtes Haus gebracht und in selbigem, da es die Feinde anzündeten, verbrant. Gratian war im Anzuge; man hatte seine Ankunft nicht erwarten wollen: nun, da viele der erfarensten Befelshaber im Treffen geblieben waren, deßen unglükliger Ausgang noch mehr Völker, Quaden und Sarmaten, reizte in die Römischen Länder zufallen, rief Gratian Theodosium aus Spanien zurük; als derselbe über die Sarmaten bald einen großen Sieg erfochten hatte, nam er ihn 379379 den 19 Januar zum Reichsgehülsen an und überlies ihm die östligen Länder. Theodosius erhielt einige Vortheile über die Gothen, 380wurde aber 380 krank: da den Gratian indes einen billigen Frieden einging, welcher gleichwol von den Gothen wieder gebrochen 381ward: daher Theodosius 381 abermals wieder sie zu Felde ging, dem sie 382sich endlig 382 unterwarfen auf Bedingungen, die für das Reich nicht vortheilhaft waren: sie woneten steuerfrei in Thrazien und Mösien, traten zwar häufig in Römische Kriegesdienste, ließen sich aber nicht unter die andern Truppen mifchen, weil ihnen die Ungerechtigkeit der meisten Römischen Kriegesbedienten bekant war, sondern blieben abgesondert unter Anfürern aus ihrem Volke;
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0096"n="84"/>
noch <noteplace="left">378</note>überlegen. Valens ging 378 selbst wieder sie zu Felde, sein Heer lit aber nicht weit von Adrianopel eine gänzlige Niederlage, er selbst ward verwundet, in ein benachbartes schlechtes Haus gebracht und in selbigem, da es die Feinde anzündeten, verbrant. Gratian war im Anzuge; man hatte seine Ankunft nicht erwarten wollen: nun, da viele der erfarensten Befelshaber im Treffen geblieben waren, deßen unglükliger Ausgang noch mehr Völker, Quaden und Sarmaten, reizte in die Römischen Länder zufallen, rief Gratian Theodosium aus Spanien zurük; als derselbe über die Sarmaten bald einen großen Sieg erfochten hatte, nam er ihn <noteplace="left">379</note>379 den 19 Januar zum Reichsgehülsen an und überlies ihm die östligen Länder. Theodosius erhielt einige Vortheile über die Gothen, <noteplace="left">380</note>wurde aber 380 krank: da den Gratian indes einen billigen Frieden einging, welcher gleichwol von den Gothen wieder gebrochen <noteplace="left">381</note>ward: daher Theodosius 381 abermals wieder sie zu Felde ging, dem sie <noteplace="left">382</note>sich endlig 382 unterwarfen auf Bedingungen, die für das Reich nicht vortheilhaft waren: sie woneten steuerfrei in Thrazien und Mösien, traten zwar häufig in Römische Kriegesdienste, ließen sich aber nicht unter die andern Truppen mifchen, weil ihnen die Ungerechtigkeit der meisten Römischen Kriegesbedienten bekant war, sondern blieben abgesondert unter Anfürern aus ihrem Volke;
</p></div></body></text></TEI>
[84/0096]
noch überlegen. Valens ging 378 selbst wieder sie zu Felde, sein Heer lit aber nicht weit von Adrianopel eine gänzlige Niederlage, er selbst ward verwundet, in ein benachbartes schlechtes Haus gebracht und in selbigem, da es die Feinde anzündeten, verbrant. Gratian war im Anzuge; man hatte seine Ankunft nicht erwarten wollen: nun, da viele der erfarensten Befelshaber im Treffen geblieben waren, deßen unglükliger Ausgang noch mehr Völker, Quaden und Sarmaten, reizte in die Römischen Länder zufallen, rief Gratian Theodosium aus Spanien zurük; als derselbe über die Sarmaten bald einen großen Sieg erfochten hatte, nam er ihn 379 den 19 Januar zum Reichsgehülsen an und überlies ihm die östligen Länder. Theodosius erhielt einige Vortheile über die Gothen, wurde aber 380 krank: da den Gratian indes einen billigen Frieden einging, welcher gleichwol von den Gothen wieder gebrochen ward: daher Theodosius 381 abermals wieder sie zu Felde ging, dem sie sich endlig 382 unterwarfen auf Bedingungen, die für das Reich nicht vortheilhaft waren: sie woneten steuerfrei in Thrazien und Mösien, traten zwar häufig in Römische Kriegesdienste, ließen sich aber nicht unter die andern Truppen mifchen, weil ihnen die Ungerechtigkeit der meisten Römischen Kriegesbedienten bekant war, sondern blieben abgesondert unter Anfürern aus ihrem Volke;
378
379
380
381
382
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/96>, abgerufen am 09.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.