Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

hinderten, wo sie könten und Pflicht erforderte; so besorgten sie nicht unbillig, daß sie, die Prediger, bey verlangter Absolution und Communion sich fremder Sünden, wo sie willfahrteten, theilhafftig machen würden: bähten also unterthänigst ihnen gnädigst zu erlauben, bey einigen Collegiis oder theologischen Facultäten, zu beruhigung ihrer und allerseits Gewissen, sub peregrino schemate sich Raths zu erholen, theils wegen würdiger Communion Constantini eines evangelischen Landes-Herrn in solchem Falle, theils wie sich dessen Hofprediger desfals in ihrem Amte zu verhalten haben. Solchen Brief nahmen Ihro Durchl. mit in den Geheimten Rath, Die erste zueilfertige That, wodurch der geheime Wiederspruch schon etwas bekanter wurde. von daraus (wiewohl, hierin und sonst, nicht alle in den für die Prediger so praejudicirlichen Rath mögen eingewilliget haben) den Predigern ein sehr hartes Rescript von 10 Sept.H unter Ihro Durchl. Hand zugefertiget ward, darinnen ihnen ihr bisheriger so genanter Unfug scharf verwiesen und befolen wurde bey höchster Ungnade und Ahndung mit Niemande weder schrifftlich noch mündlich dißfals zu communiciren. Ihro Durchl. wolten fordersamst einen andern Beichtvater annehmen, sie die Prediger solten moderation gebrauchen, und weder damit, noch mit fernern Schrifften Ihro Durchl. beunruhigen etc. Die Prediger in einem Antwortsschreiben am 17 Sept. bathen das Ge-

hinderten, wo sie könten und Pflicht erforderte; so besorgten sie nicht unbillig, daß sie, die Prediger, bey verlangter Absolution und Communion sich fremder Sünden, wo sie willfahrteten, theilhafftig machen würden: bähten also unterthänigst ihnen gnädigst zu erlauben, bey einigen Collegiis oder theologischen Facultäten, zu beruhigung ihrer und allerseits Gewissen, sub peregrino schemate sich Raths zu erholen, theils wegen würdiger Communion Constantini eines evangelischen Landes-Herrn in solchem Falle, theils wie sich dessen Hofprediger desfals in ihrem Amte zu verhalten haben. Solchen Brief nahmen Ihro Durchl. mit in den Geheimten Rath, Die erste zueilfertige That, wodurch der geheime Wiederspruch schon etwas bekanter wurde. von daraus (wiewohl, hierin und sonst, nicht alle in den für die Prediger so praejudicirlichen Rath mögen eingewilliget haben) den Predigern ein sehr hartes Rescript von 10 Sept.H unter Ihro Durchl. Hand zugefertiget ward, darinnen ihnen ihr bisheriger so genanter Unfug scharf verwiesen und befolen wurde bey höchster Ungnade und Ahndung mit Niemande weder schrifftlich noch mündlich dißfals zu communiciren. Ihro Durchl. wolten fordersamst einen andern Beichtvater annehmen, sie die Prediger solten moderation gebrauchen, und weder damit, noch mit fernern Schrifften Ihro Durchl. beunruhigen etc. Die Prediger in einem Antwortsschreiben am 17 Sept. bathen das Ge-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0963" n="7"/>
hinderten, wo sie könten und Pflicht erforderte;                      so besorgten sie nicht unbillig, daß sie, die Prediger, bey verlangter                      Absolution und Communion sich fremder Sünden, wo sie willfahrteten, theilhafftig                      machen würden: bähten also unterthänigst ihnen gnädigst zu erlauben, bey einigen                      Collegiis oder theologischen Facultäten, zu beruhigung ihrer und allerseits                      Gewissen, sub peregrino schemate sich Raths zu erholen, theils wegen würdiger                      Communion Constantini eines evangelischen Landes-Herrn in solchem Falle, theils                      wie sich dessen Hofprediger desfals in ihrem Amte zu verhalten haben. Solchen                      Brief nahmen Ihro Durchl. mit in den Geheimten Rath, <note place="left">Die erste zueilfertige That, wodurch der geheime Wiederspruch schon etwas                          bekanter wurde.</note> von daraus (wiewohl, hierin und sonst, nicht alle in                      den für die Prediger so praejudicirlichen Rath mögen eingewilliget haben) den                      Predigern ein sehr hartes Rescript von 10 Sept.<note place="right">H</note> unter Ihro Durchl. Hand zugefertiget ward, darinnen ihnen ihr                      bisheriger so genanter Unfug scharf verwiesen und befolen wurde bey höchster                      Ungnade und Ahndung mit Niemande weder schrifftlich noch mündlich dißfals zu                      communiciren. Ihro Durchl. wolten fordersamst einen andern Beichtvater annehmen,                      sie die Prediger solten moderation gebrauchen, und weder damit, noch mit fernern                      Schrifften Ihro Durchl. beunruhigen etc. Die Prediger in einem Antwortsschreiben                      am 17 Sept. bathen das Ge-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[7/0963] hinderten, wo sie könten und Pflicht erforderte; so besorgten sie nicht unbillig, daß sie, die Prediger, bey verlangter Absolution und Communion sich fremder Sünden, wo sie willfahrteten, theilhafftig machen würden: bähten also unterthänigst ihnen gnädigst zu erlauben, bey einigen Collegiis oder theologischen Facultäten, zu beruhigung ihrer und allerseits Gewissen, sub peregrino schemate sich Raths zu erholen, theils wegen würdiger Communion Constantini eines evangelischen Landes-Herrn in solchem Falle, theils wie sich dessen Hofprediger desfals in ihrem Amte zu verhalten haben. Solchen Brief nahmen Ihro Durchl. mit in den Geheimten Rath, von daraus (wiewohl, hierin und sonst, nicht alle in den für die Prediger so praejudicirlichen Rath mögen eingewilliget haben) den Predigern ein sehr hartes Rescript von 10 Sept. unter Ihro Durchl. Hand zugefertiget ward, darinnen ihnen ihr bisheriger so genanter Unfug scharf verwiesen und befolen wurde bey höchster Ungnade und Ahndung mit Niemande weder schrifftlich noch mündlich dißfals zu communiciren. Ihro Durchl. wolten fordersamst einen andern Beichtvater annehmen, sie die Prediger solten moderation gebrauchen, und weder damit, noch mit fernern Schrifften Ihro Durchl. beunruhigen etc. Die Prediger in einem Antwortsschreiben am 17 Sept. bathen das Ge- Die erste zueilfertige That, wodurch der geheime Wiederspruch schon etwas bekanter wurde. H

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/963
Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/963>, abgerufen am 22.11.2024.