führen, und ein schnell Verdamniß über sich führen, und viele werden nachfolgen ihrem Verderben. Ein ernstl. Befehl von Babel auszugehen, nicht da zubleiben, noch viel weniger muthwillens wieder dahin zu laufen findet sich Apoc. 18, 4. mit angedroheter Ursache, daß man sonst sich theilhaftig mache ihrer Sünde. Womit der H. Geist ganz deutlich anzeiget, daß wer muthwillens in Babel bleibet, sich aller Sündengräuel, die da vorgehen, theilhaftig mache. Und sind ja fast alle commentatores Apocalyptici, auch sogar die Papisten und Jesuiten, darin eins, daß dis Babel Rom, und das daselbst befindliche Reich des Wieder Christi sey, nur daß diese das gewesene oder noch zukünftige heydnische Rom verstehen, von welchem ersten aber, als einem zu Johanniszeit gegenwärtigen Dinge, nicht, sondern von dem damahls Zukünftigen geweissaget ist; daß Rom noch von neuem heydnisch werden soll, ist nicht einmahl wahrscheinlich, vielweniger christmäßig zu beweisen, deswegen auch von einigen Jesuiten selbst verworfen, und hingegen offenbahr, und von den Protestanten schriftmäßig bewiesen, daß durch Babel das antichristische Reich zu Rom gemeinet sey. Indem Paulus davon 2 Thess. 2. auch weissaget, und uns warnet vor dem Abfalle, vor dem Menschen der Sünden und Kinde des Verderbens, dessen Zukunft geschicht nach der Wirkung des Satans, mit allerley lügenhaften Kräften, Zeichen und Wundern, mit allerley Verfürung zur Un-
führen, und ein schnell Verdamniß über sich führen, und viele werden nachfolgen ihrem Verderben. Ein ernstl. Befehl von Babel auszugehen, nicht da zubleiben, noch viel weniger muthwillens wieder dahin zu laufen findet sich Apoc. 18, 4. mit angedroheter Ursache, daß man sonst sich theilhaftig mache ihrer Sünde. Womit der H. Geist ganz deutlich anzeiget, daß wer muthwillens in Babel bleibet, sich aller Sündengräuel, die da vorgehen, theilhaftig mache. Und sind ja fast alle commentatores Apocalyptici, auch sogar die Papisten und Jesuiten, darin eins, daß dis Babel Rom, und das daselbst befindliche Reich des Wieder Christi sey, nur daß diese das gewesene oder noch zukünftige heydnische Rom verstehen, von welchem ersten aber, als einem zu Johanniszeit gegenwärtigen Dinge, nicht, sondern von dem damahls Zukünftigen geweissaget ist; daß Rom noch von neuem heydnisch werden soll, ist nicht einmahl wahrscheinlich, vielweniger christmäßig zu beweisen, deswegen auch von einigen Jesuiten selbst verworfen, und hingegen offenbahr, und von den Protestanten schriftmäßig bewiesen, daß durch Babel das antichristische Reich zu Rom gemeinet sey. Indem Paulus davon 2 Thess. 2. auch weissaget, und uns warnet vor dem Abfalle, vor dem Menschen der Sünden und Kinde des Verderbens, dessen Zukunft geschicht nach der Wirkung des Satans, mit allerley lügenhaften Kräften, Zeichen und Wundern, mit allerley Verfürung zur Un-
<TEI><text><body><div><p><pbfacs="#f0978"n="22"/>
führen, und ein schnell Verdamniß über sich führen, und viele werden nachfolgen ihrem Verderben. Ein ernstl. Befehl von Babel auszugehen, nicht da zubleiben, noch viel weniger muthwillens wieder dahin zu laufen findet sich Apoc. 18, 4. mit angedroheter Ursache, daß man sonst sich theilhaftig mache ihrer Sünde. Womit der H. Geist ganz deutlich anzeiget, daß wer muthwillens in Babel bleibet, sich aller Sündengräuel, die da vorgehen, theilhaftig mache. Und sind ja fast alle commentatores Apocalyptici, auch sogar die Papisten und Jesuiten, darin eins, daß dis Babel Rom, und das daselbst befindliche Reich des Wieder Christi sey, nur daß diese das gewesene oder noch zukünftige heydnische Rom verstehen, von welchem ersten aber, als einem zu Johanniszeit gegenwärtigen Dinge, nicht, sondern von dem damahls Zukünftigen geweissaget ist; daß Rom noch von neuem heydnisch werden soll, ist nicht einmahl wahrscheinlich, vielweniger christmäßig zu beweisen, deswegen auch von einigen Jesuiten selbst verworfen, und hingegen offenbahr, und von den Protestanten schriftmäßig bewiesen, daß durch Babel das antichristische Reich zu Rom gemeinet sey. Indem Paulus davon 2 Thess. 2. auch weissaget, und uns warnet vor dem Abfalle, vor dem Menschen der Sünden und Kinde des Verderbens, dessen Zukunft geschicht nach der Wirkung des Satans, mit allerley lügenhaften Kräften, Zeichen und Wundern, mit allerley Verfürung zur Un-
</p></div></body></text></TEI>
[22/0978]
führen, und ein schnell Verdamniß über sich führen, und viele werden nachfolgen ihrem Verderben. Ein ernstl. Befehl von Babel auszugehen, nicht da zubleiben, noch viel weniger muthwillens wieder dahin zu laufen findet sich Apoc. 18, 4. mit angedroheter Ursache, daß man sonst sich theilhaftig mache ihrer Sünde. Womit der H. Geist ganz deutlich anzeiget, daß wer muthwillens in Babel bleibet, sich aller Sündengräuel, die da vorgehen, theilhaftig mache. Und sind ja fast alle commentatores Apocalyptici, auch sogar die Papisten und Jesuiten, darin eins, daß dis Babel Rom, und das daselbst befindliche Reich des Wieder Christi sey, nur daß diese das gewesene oder noch zukünftige heydnische Rom verstehen, von welchem ersten aber, als einem zu Johanniszeit gegenwärtigen Dinge, nicht, sondern von dem damahls Zukünftigen geweissaget ist; daß Rom noch von neuem heydnisch werden soll, ist nicht einmahl wahrscheinlich, vielweniger christmäßig zu beweisen, deswegen auch von einigen Jesuiten selbst verworfen, und hingegen offenbahr, und von den Protestanten schriftmäßig bewiesen, daß durch Babel das antichristische Reich zu Rom gemeinet sey. Indem Paulus davon 2 Thess. 2. auch weissaget, und uns warnet vor dem Abfalle, vor dem Menschen der Sünden und Kinde des Verderbens, dessen Zukunft geschicht nach der Wirkung des Satans, mit allerley lügenhaften Kräften, Zeichen und Wundern, mit allerley Verfürung zur Un-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:
Anmerkungen zur Transkription:
Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.
Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/978>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.