28. 29. 2 Petr. 1, 20. 21. und ist wol ein schlechter Behelf und elendes Pflaster auf ein verwundetes Gewissen, wenn man saget oder gedenket, man wolte Gott im Herzen aus Evangelisch-Catholischen und andern Büchern dienen, äusserlich aber bey Geniessung des verstümmelten Abendmahls, bey der Messe und andern Dingen sich, als Römisch-Catholisch aufführen. Ein solcher ist weder warm noch kalt, sondern lau, dem Gott dreuet ihn aus seinem Munde zu speyen Apoc. 12, 6. Und läuft diese Heucheley dem Christenthume schnur stracks zuwieder Ps. 116, 10. 2 Cor. 4, 13. Math. 10, 32. 33. Rom. 10, 10. Auf der Römisch-Catholischen Zusage, nemlich man solle mit Anrufung der Heil. und andern Menschen Geboten verschonet werden, kan man sich unter einer so schweren Versuchung Gottes nicht verlassen. Die Erfahrung lehret es, daß es disfals auch heisset: fistula dulce canit volucrem dum decipit auceps. Spenerus parte 2. Theol. Bedenken p. 699. schreibet an eine Person, die nach ihrem Abfalle erfahren, wie man von seiten ihrer Geistligen das Versprechen, mit allerley abergläubischen Dingen ihrer zu schonen, nicht gehalten, sondern alsobald ihrem Gewissen neue Last aufgebunden hat, darüber sie in schwere Herzensunruhe gestürzet worden u. s. w. Es kan auch ein Papist als Papist solches Versprechen nicht halten, noch einige Freyheit, die er selber nicht hat, andern geben, daß Petri Worte hier applicabel sind 2 Petr. 2, 19. Sie
28. 29. 2 Petr. 1, 20. 21. und ist wol ein schlechter Behelf und elendes Pflaster auf ein verwundetes Gewissen, wenn man saget oder gedenket, man wolte Gott im Herzen aus Evangelisch-Catholischen und andern Büchern dienen, äusserlich aber bey Geniessung des verstümmelten Abendmahls, bey der Messe und andern Dingen sich, als Römisch-Catholisch aufführen. Ein solcher ist weder warm noch kalt, sondern lau, dem Gott dreuet ihn aus seinem Munde zu speyen Apoc. 12, 6. Und läuft diese Heucheley dem Christenthume schnur stracks zuwieder Ps. 116, 10. 2 Cor. 4, 13. Math. 10, 32. 33. Rom. 10, 10. Auf der Römisch-Catholischen Zusage, nemlich man solle mit Anrufung der Heil. und andern Menschen Geboten verschonet werden, kan man sich unter einer so schweren Versuchung Gottes nicht verlassen. Die Erfahrung lehret es, daß es disfals auch heisset: fistula dulce canit volucrem dum decipit auceps. Spenerus parte 2. Theol. Bedenken p. 699. schreibet an eine Person, die nach ihrem Abfalle erfahren, wie man von seiten ihrer Geistligen das Versprechen, mit allerley abergläubischen Dingen ihrer zu schonen, nicht gehalten, sondern alsobald ihrem Gewissen neue Last aufgebunden hat, darüber sie in schwere Herzensunruhe gestürzet worden u. s. w. Es kan auch ein Papist als Papist solches Versprechen nicht halten, noch einige Freyheit, die er selber nicht hat, andern geben, daß Petri Worte hier applicabel sind 2 Petr. 2, 19. Sie
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28. 29. 2 Petr. 1, 20. 21. und ist wol ein schlechter Behelf und elendes Pflaster auf ein verwundetes Gewissen, wenn man saget oder gedenket, man wolte Gott im Herzen aus Evangelisch-Catholischen und andern Büchern dienen, äusserlich aber bey Geniessung des verstümmelten Abendmahls, bey der Messe und andern Dingen sich, als Römisch-Catholisch aufführen. Ein solcher ist weder warm noch kalt, sondern lau, dem Gott dreuet ihn aus seinem Munde zu speyen Apoc. 12, 6. Und läuft diese Heucheley dem Christenthume schnur stracks zuwieder Ps. 116, 10. 2 Cor. 4, 13. Math. 10, 32. 33. Rom. 10, 10. Auf der Römisch-Catholischen Zusage, nemlich man solle mit Anrufung der Heil. und andern Menschen Geboten verschonet werden, kan man sich unter einer so schweren Versuchung Gottes nicht verlassen. Die Erfahrung lehret es, daß es disfals auch heisset: fistula dulce canit volucrem dum decipit auceps. Spenerus parte 2. Theol. Bedenken p. 699. schreibet an eine Person, die nach ihrem Abfalle erfahren, wie man von seiten ihrer Geistligen das Versprechen, mit allerley abergläubischen Dingen ihrer zu schonen, nicht gehalten, sondern alsobald ihrem Gewissen neue Last <choice><sic>anfgebunden</sic><corr>aufgebunden</corr></choice> hat, darüber sie in schwere Herzensunruhe gestürzet worden u. s. w. Es kan auch ein Papist als Papist solches Versprechen nicht halten, noch einige Freyheit, die er selber nicht hat, andern geben, daß Petri Worte hier applicabel sind 2 Petr. 2, 19. Sie
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28. 29. 2 Petr. 1, 20. 21. und ist wol ein schlechter Behelf und elendes Pflaster auf ein verwundetes Gewissen, wenn man saget oder gedenket, man wolte Gott im Herzen aus Evangelisch-Catholischen und andern Büchern dienen, äusserlich aber bey Geniessung des verstümmelten Abendmahls, bey der Messe und andern Dingen sich, als Römisch-Catholisch aufführen. Ein solcher ist weder warm noch kalt, sondern lau, dem Gott dreuet ihn aus seinem Munde zu speyen Apoc. 12, 6. Und läuft diese Heucheley dem Christenthume schnur stracks zuwieder Ps. 116, 10. 2 Cor. 4, 13. Math. 10, 32. 33. Rom. 10, 10. Auf der Römisch-Catholischen Zusage, nemlich man solle mit Anrufung der Heil. und andern Menschen Geboten verschonet werden, kan man sich unter einer so schweren Versuchung Gottes nicht verlassen. Die Erfahrung lehret es, daß es disfals auch heisset: fistula dulce canit volucrem dum decipit auceps. Spenerus parte 2. Theol. Bedenken p. 699. schreibet an eine Person, die nach ihrem Abfalle erfahren, wie man von seiten ihrer Geistligen das Versprechen, mit allerley abergläubischen Dingen ihrer zu schonen, nicht gehalten, sondern alsobald ihrem Gewissen neue Last aufgebunden hat, darüber sie in schwere Herzensunruhe gestürzet worden u. s. w. Es kan auch ein Papist als Papist solches Versprechen nicht halten, noch einige Freyheit, die er selber nicht hat, andern geben, daß Petri Worte hier applicabel sind 2 Petr. 2, 19. Sie
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 28. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/984>, abgerufen am 22.11.2024.
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