ter gehen (wie man pfleget, und natürl. nicht anders seyn kan, als immer tiefer hineinfallen) und Ihn auch mit dem Herzen verleuchnen, so würde das Mord-Messer sein Herz treffen. Gesezt aber man gewinne damit gewiß den äuserligen Wohlstand des hohen Hauses, des ganzen Landes, des gesamten Gemeinenwesens: wird denn, wenn man beydes das geistl. und leibliche, Gottes und der menschen Ehre, des leibes und der seelen Ruhe und Wohlstand auf die Wagschaale leget, und mit dem Gewichte des Heiligthums abweget, das zeitl. und leibl. nicht zu leicht erfunden werden, und das geistl. und ewige den Ausschlag gegewinnen müssen? Die so reden und handeln, daß man begreifet, sie gedenken und sagen in ihren Herzen: lasset uns Ybels thun auf daß Gutes daraus komme, derer Verdamniß ist ganz Recht Rom. 3, 8. So lange der papistischen Religion Warheit, und unserer Lehre Falschheit nicht erwiesen ist, muß dieß argument ab utili zurükgesetzet werden. Ad 3. Die göttliche Providenz, die sich bey diesem Abfalle und Heyrath zuerkennen geben soll, wird, weiß nicht woraus, geschlossen. Doch das ist gewiß, das von der bey einem Handel, als Josephs Verkaufung, Christi Creuzigung und der Israeliten falschem Gottesdienste u. s. w. sich eräugnenden göttl. Providenz auf des Handels Gerechtigkeit und Gültigkeit vor Gotte keinesweges kan geschlossen werden: denn wie Genes. L. 20. Act. IV. 28. Jer. XLIV. 17. zu sehen, daß sich bey obgedachten bösen Un-
ter gehen (wie man pfleget, und natürl. nicht anders seyn kan, als immer tiefer hineinfallen) und Ihn auch mit dem Herzen verleuchnen, so würde das Mord-Messer sein Herz treffen. Gesezt aber man gewinne damit gewiß den äuserligen Wohlstand des hohen Hauses, des ganzen Landes, des gesamten Gemeinenwesens: wird denn, wenn man beydes das geistl. und leibliche, Gottes und der menschen Ehre, des leibes und der seelen Ruhe und Wohlstand auf die Wagschaale leget, und mit dem Gewichte des Heiligthums abweget, das zeitl. und leibl. nicht zu leicht erfunden werden, und das geistl. und ewige den Ausschlag gegewinnen müssen? Die so reden und handeln, daß man begreifet, sie gedenken und sagen in ihren Herzen: lasset uns Ybels thun auf daß Gutes daraus komme, derer Verdamniß ist ganz Recht Rom. 3, 8. So lange der papistischen Religion Warheit, und unserer Lehre Falschheit nicht erwiesen ist, muß dieß argument ab utili zurükgesetzet werden. Ad 3. Die göttliche Providenz, die sich bey diesem Abfalle und Heyrath zuerkennen geben soll, wird, weiß nicht woraus, geschlossen. Doch das ist gewiß, das von der bey einem Handel, als Josephs Verkaufung, Christi Creuzigung und der Israeliten falschem Gottesdienste u. s. w. sich eräugnenden göttl. Providenz auf des Handels Gerechtigkeit und Gültigkeit vor Gotte keinesweges kan geschlossen werden: denn wie Genes. L. 20. Act. IV. 28. Jer. XLIV. 17. zu sehen, daß sich bey obgedachten bösen Un-
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ter gehen (wie man pfleget, und natürl. nicht anders seyn kan, als immer tiefer hineinfallen) und Ihn auch mit dem Herzen verleuchnen, so würde das Mord-Messer sein Herz treffen. Gesezt aber man gewinne damit gewiß den äuserligen Wohlstand des hohen Hauses, des ganzen Landes, des gesamten Gemeinenwesens: wird denn, wenn man beydes das geistl. und leibliche, Gottes und der menschen Ehre, des leibes und der seelen Ruhe und Wohlstand auf die Wagschaale leget, und mit dem Gewichte des Heiligthums abweget, das zeitl. und leibl. nicht zu leicht erfunden werden, und das geistl. und ewige den Ausschlag gegewinnen müssen? Die so reden und handeln, daß man begreifet, sie gedenken und sagen in ihren Herzen: lasset uns Ybels thun auf daß Gutes daraus komme, derer Verdamniß ist ganz Recht Rom. 3, 8. So lange der papistischen Religion Warheit, und unserer Lehre Falschheit nicht erwiesen ist, muß dieß argument ab utili zurükgesetzet werden. Ad 3. Die göttliche Providenz, die sich bey diesem Abfalle und Heyrath zuerkennen geben soll, wird, weiß nicht woraus, geschlossen. Doch das ist gewiß, das von der bey einem Handel, als Josephs Verkaufung, Christi Creuzigung und der Israeliten falschem Gottesdienste u. s. w. sich eräugnenden göttl. Providenz auf des Handels Gerechtigkeit und Gültigkeit vor Gotte keinesweges kan geschlossen werden: denn wie Genes. L. 20. Act. IV. 28. Jer. XLIV. 17. zu sehen, daß sich bey obgedachten bösen Un-
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ter gehen (wie man pfleget, und natürl. nicht anders seyn kan, als immer tiefer hineinfallen) und Ihn auch mit dem Herzen verleuchnen, so würde das Mord-Messer sein Herz treffen. Gesezt aber man gewinne damit gewiß den äuserligen Wohlstand des hohen Hauses, des ganzen Landes, des gesamten Gemeinenwesens: wird denn, wenn man beydes das geistl. und leibliche, Gottes und der menschen Ehre, des leibes und der seelen Ruhe und Wohlstand auf die Wagschaale leget, und mit dem Gewichte des Heiligthums abweget, das zeitl. und leibl. nicht zu leicht erfunden werden, und das geistl. und ewige den Ausschlag gegewinnen müssen? Die so reden und handeln, daß man begreifet, sie gedenken und sagen in ihren Herzen: lasset uns Ybels thun auf daß Gutes daraus komme, derer Verdamniß ist ganz Recht Rom. 3, 8. So lange der papistischen Religion Warheit, und unserer Lehre Falschheit nicht erwiesen ist, muß dieß argument ab utili zurükgesetzet werden. Ad 3. Die göttliche Providenz, die sich bey diesem Abfalle und Heyrath zuerkennen geben soll, wird, weiß nicht woraus, geschlossen. Doch das ist gewiß, das von der bey einem Handel, als Josephs Verkaufung, Christi Creuzigung und der Israeliten falschem Gottesdienste u. s. w. sich eräugnenden göttl. Providenz auf des Handels Gerechtigkeit und Gültigkeit vor Gotte keinesweges kan geschlossen werden: denn wie Genes. L. 20. Act. IV. 28. Jer. XLIV. 17. zu sehen, daß sich bey obgedachten bösen Un-
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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/986>, abgerufen am 22.11.2024.
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