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Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776.

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so tugendvollen, gottseligen, und in Ihrem Christenthume grüdlich unterwiesenen Princeßin, an der Gott und die Natur nichts vergessen, was eine große Fürstin zieren kan, zu der papistischen Religion überzutreten, nicht allein erlaubet, sondern selbst gerathen: so werden dadurch den schwachen allerhand gefährl. Scrupel wegen unserer Religion gemacht und wird vielen der Weg zur selenverderbl. Nachfolge gebahnet werden; wovon uns ja billig die Donner-Stimme Christi abschrekken soll Math. 19. Wer ärgert dieser geringsten einen, die an mich gläuben, dem wäre besser, daß ein Mühlstein -- ärgerniß kömt. Und wird also Christus an jenem Tage alle hiedurch geärgerte und zur Nachfolge gereizte Selen von dem fodern, der solches veruhrsachet. 6) So ist auch bekant daß der Princeßin Durchl. bey unserer Religion keinen Gewissens-Scrupel hat der sie zu dem Abfalle bewegen könte; sondern das einzige Motiv, so weit man absehen kan, ist zeitl. Interesse, Hoheit, Gewalt etc. welches auch nach dem Urtheile der Vernunft (die Schrift bei seite gesetzet) ein jeglicher Verständiger, er sey Türke, Jude, Socinianer, oder Papiste für Unrecht erkennen muß; weil es wieder die Natur der Religion, selbige um zeitl. Interesse

so tugendvollen, gottseligen, und in Ihrem Christenthume grüdlich unterwiesenen Princeßin, an der Gott und die Natur nichts vergessen, was eine große Fürstin zieren kan, zu der papistischen Religion überzutreten, nicht allein erlaubet, sondern selbst gerathen: so werden dadurch den schwachen allerhand gefährl. Scrupel wegen unserer Religion gemacht und wird vielen der Weg zur selenverderbl. Nachfolge gebahnet werden; wovon uns ja billig die Donner-Stimme Christi abschrekken soll Math. 19. Wer ärgert dieser geringsten einen, die an mich gläuben, dem wäre besser, daß ein Mühlstein -- ärgerniß kömt. Und wird also Christus an jenem Tage alle hiedurch geärgerte und zur Nachfolge gereizte Selen von dem fodern, der solches veruhrsachet. 6) So ist auch bekant daß der Princeßin Durchl. bey unserer Religion keinen Gewissens-Scrupel hat der sie zu dem Abfalle bewegen könte; sondern das einzige Motiv, so weit man absehen kan, ist zeitl. Interesse, Hoheit, Gewalt etc. welches auch nach dem Urtheile der Vernunft (die Schrift bei seite gesetzet) ein jeglicher Verständiger, er sey Türke, Jude, Socinianer, oder Papiste für Unrecht erkennen muß; weil es wieder die Natur der Religion, selbige um zeitl. Interesse

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[43/0999] so tugendvollen, gottseligen, und in Ihrem Christenthume grüdlich unterwiesenen Princeßin, an der Gott und die Natur nichts vergessen, was eine große Fürstin zieren kan, zu der papistischen Religion überzutreten, nicht allein erlaubet, sondern selbst gerathen: so werden dadurch den schwachen allerhand gefährl. Scrupel wegen unserer Religion gemacht und wird vielen der Weg zur selenverderbl. Nachfolge gebahnet werden; wovon uns ja billig die Donner-Stimme Christi abschrekken soll Math. 19. Wer ärgert dieser geringsten einen, die an mich gläuben, dem wäre besser, daß ein Mühlstein -- ärgerniß kömt. Und wird also Christus an jenem Tage alle hiedurch geärgerte und zur Nachfolge gereizte Selen von dem fodern, der solches veruhrsachet. 6) So ist auch bekant daß der Princeßin Durchl. bey unserer Religion keinen Gewissens-Scrupel hat der sie zu dem Abfalle bewegen könte; sondern das einzige Motiv, so weit man absehen kan, ist zeitl. Interesse, Hoheit, Gewalt etc. welches auch nach dem Urtheile der Vernunft (die Schrift bei seite gesetzet) ein jeglicher Verständiger, er sey Türke, Jude, Socinianer, oder Papiste für Unrecht erkennen muß; weil es wieder die Natur der Religion, selbige um zeitl. Interesse

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Zitationshilfe: Tönnies, Johann Heinrich: Auszug der Geschichte zur Erklärung der Offenbarung Johannis. Leipzig, 1776, S. 43. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/toennies_auszug_1776/999>, abgerufen am 22.11.2024.