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Traun, Julius von der [d. i. Alexander Julius Schindler]: Der Gebirgspfarrer. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 21. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–156. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016.

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Seit dem letzten Herbste, versetzte der Pfarrer, sie ist die Tochter eines meiner Pfarrkinder, des Bauers im Baumschlagerreit, es sind drei Stunden bis zu ihm hinauf. Sie ist jung nach Stadt Steyr hinausgekommen, wo sie in mehreren Häusern diente, und zuletzt durch ihre Beflissenheit zur Fürstin Lamberg als Stubenmädchen kam. Dort verliebte sich der Büchsenspanner in sie, der im nächsten Frühjahre Revierjäger zu werden hofft und sie dann heirathen wird.

Schön, schön, sagte befriedigt der Kellermeister. Ja, schön ist das Mädel, bekräftigte der Förster. Ohne Zweifel eine gute Köchin, diese Rosi, meinte der Hofrichter. Ohne zu prahlen, sagte der Pfarrer, sie hat geschickte Hände. Schneeweiße Fingerchen, flüsterte der Hofrichter lüstern.

Inzwischen verließ der alte Förster das Zimmer, gesellte sich draußen zu dem Knechte, der die dampfenden Pferde auf und nieder führte, und zündete sich eine Pfeife an. Später zog der Knecht die Pferde in den Stall, und auch der Förster verschwand von der Straße.

In der Stube besprachen der Hofrichter und die beiden Priester einen interessanten Gegenstand, die bevorstehende Wahl eines Kellermeisters im Kloster-Spital. Der Pfarrer erwähnte wiederholt des beschwerlichen Dienstes, den er auf seinem Posten seit zehn Jahren unermüdet leiste, dagegen ihm der Kellermeister mittheilte, den Pater Malachias und keinen Andern habe das Convent zum Küchenmeister ausersehen. Diese frohe Hoff-

Seit dem letzten Herbste, versetzte der Pfarrer, sie ist die Tochter eines meiner Pfarrkinder, des Bauers im Baumschlagerreit, es sind drei Stunden bis zu ihm hinauf. Sie ist jung nach Stadt Steyr hinausgekommen, wo sie in mehreren Häusern diente, und zuletzt durch ihre Beflissenheit zur Fürstin Lamberg als Stubenmädchen kam. Dort verliebte sich der Büchsenspanner in sie, der im nächsten Frühjahre Revierjäger zu werden hofft und sie dann heirathen wird.

Schön, schön, sagte befriedigt der Kellermeister. Ja, schön ist das Mädel, bekräftigte der Förster. Ohne Zweifel eine gute Köchin, diese Rosi, meinte der Hofrichter. Ohne zu prahlen, sagte der Pfarrer, sie hat geschickte Hände. Schneeweiße Fingerchen, flüsterte der Hofrichter lüstern.

Inzwischen verließ der alte Förster das Zimmer, gesellte sich draußen zu dem Knechte, der die dampfenden Pferde auf und nieder führte, und zündete sich eine Pfeife an. Später zog der Knecht die Pferde in den Stall, und auch der Förster verschwand von der Straße.

In der Stube besprachen der Hofrichter und die beiden Priester einen interessanten Gegenstand, die bevorstehende Wahl eines Kellermeisters im Kloster-Spital. Der Pfarrer erwähnte wiederholt des beschwerlichen Dienstes, den er auf seinem Posten seit zehn Jahren unermüdet leiste, dagegen ihm der Kellermeister mittheilte, den Pater Malachias und keinen Andern habe das Convent zum Küchenmeister ausersehen. Diese frohe Hoff-

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[0014] Seit dem letzten Herbste, versetzte der Pfarrer, sie ist die Tochter eines meiner Pfarrkinder, des Bauers im Baumschlagerreit, es sind drei Stunden bis zu ihm hinauf. Sie ist jung nach Stadt Steyr hinausgekommen, wo sie in mehreren Häusern diente, und zuletzt durch ihre Beflissenheit zur Fürstin Lamberg als Stubenmädchen kam. Dort verliebte sich der Büchsenspanner in sie, der im nächsten Frühjahre Revierjäger zu werden hofft und sie dann heirathen wird. Schön, schön, sagte befriedigt der Kellermeister. Ja, schön ist das Mädel, bekräftigte der Förster. Ohne Zweifel eine gute Köchin, diese Rosi, meinte der Hofrichter. Ohne zu prahlen, sagte der Pfarrer, sie hat geschickte Hände. Schneeweiße Fingerchen, flüsterte der Hofrichter lüstern. Inzwischen verließ der alte Förster das Zimmer, gesellte sich draußen zu dem Knechte, der die dampfenden Pferde auf und nieder führte, und zündete sich eine Pfeife an. Später zog der Knecht die Pferde in den Stall, und auch der Förster verschwand von der Straße. In der Stube besprachen der Hofrichter und die beiden Priester einen interessanten Gegenstand, die bevorstehende Wahl eines Kellermeisters im Kloster-Spital. Der Pfarrer erwähnte wiederholt des beschwerlichen Dienstes, den er auf seinem Posten seit zehn Jahren unermüdet leiste, dagegen ihm der Kellermeister mittheilte, den Pater Malachias und keinen Andern habe das Convent zum Küchenmeister ausersehen. Diese frohe Hoff-

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Thomas Weitin: Herausgeber
Digital Humanities Cooperation Konstanz/Darmstadt: Bereitstellung der Texttranskription. (2017-03-16T12:38:41Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Jan Merkt, Thomas Gilli, Jasmin Bieber, Katharina Herget, Anni Peter, Christian Thomas, Benjamin Fiechter: Bearbeitung der digitalen Edition. (2017-03-16T12:38:41Z)

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Zitationshilfe: Traun, Julius von der [d. i. Alexander Julius Schindler]: Der Gebirgspfarrer. In: Deutscher Novellenschatz. Hrsg. von Paul Heyse und Hermann Kurz. Bd. 21. 2. Aufl. Berlin, [1910], S. 121–156. In: Weitin, Thomas (Hrsg.): Volldigitalisiertes Korpus. Der Deutsche Novellenschatz. Darmstadt/Konstanz, 2016, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/traun_gebirgspfarrer_1910/14>, abgerufen am 09.11.2024.