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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

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gehen, bald sich in Schlangenlinien unter einander
vereinigen (z).

Der Gehörnerve (portio mollis) ist bey allen Fi-
schen kein eigener Hirnnerve, sondern ein blosser
Ast des fünften Paars der Hirnnerven. Der Antlitz-
nerve (portio dura) entspringt bey den Knorpelfi-
schen unmittelbar aus dem verlängerten Marke.
Hingegen bey den mit Schuppen versehenen Grä-
tenfischen ist auch dieser nur ein Ast des letzten
Gehirnnerven, der nach der Speiseröhre, den Kie-
men und den Präcordien geht (a).

Der Sitz des Geruchsorgans der Fische sind
zwey vor den Augen, oder auch auf der untern
Fläche des Kopfs ohnweit dem Maule liegende Höh-
len, deren Eingänge sich gleich den Nasenlöchern
der Säugthiere und Amphibien erweitern und ver-
engern lassen (b). Beyde Höhlen haben weder
Riechbeine, noch Riechknorpel. Aber die Riech-
haut erhebt sich bey den meisten Thieren dieser
Classe in eine Menge Falten. Bey den Knorpelfi-
schen sind diese in zwey Reihen paralleler Plätt-
chen vertheilt, von welchen jede, gleich den Zäh-
nen eines doppelten Kammes, an eine mittlere knor-

pelige
(z) Malpighi de cerebro, in Opp. p. 120.
(a) Scarpa l. c. p. 12. §. 18 sq. p. 19. §. 5 sq.
(b) Scarpa l. c. p. 70. §. 2. p. 72. §. 9. p. 65. §. 2, 3.

gehen, bald sich in Schlangenlinien unter einander
vereinigen (z).

Der Gehörnerve (portio mollis) ist bey allen Fi-
schen kein eigener Hirnnerve, sondern ein bloſser
Ast des fünften Paars der Hirnnerven. Der Antlitz-
nerve (portio dura) entspringt bey den Knorpelfi-
schen unmittelbar aus dem verlängerten Marke.
Hingegen bey den mit Schuppen versehenen Grä-
tenfischen ist auch dieser nur ein Ast des letzten
Gehirnnerven, der nach der Speiseröhre, den Kie-
men und den Präcordien geht (a).

Der Sitz des Geruchsorgans der Fische sind
zwey vor den Augen, oder auch auf der untern
Fläche des Kopfs ohnweit dem Maule liegende Höh-
len, deren Eingänge sich gleich den Nasenlöchern
der Säugthiere und Amphibien erweitern und ver-
engern lassen (b). Beyde Höhlen haben weder
Riechbeine, noch Riechknorpel. Aber die Riech-
haut erhebt sich bey den meisten Thieren dieser
Classe in eine Menge Falten. Bey den Knorpelfi-
schen sind diese in zwey Reihen paralleler Plätt-
chen vertheilt, von welchen jede, gleich den Zäh-
nen eines doppelten Kammes, an eine mittlere knor-

pelige
(z) Malpighi de cerebró, in Opp. p. 120.
(a) Scarpa l. c. p. 12. §. 18 sq. p. 19. §. 5 sq.
(b) Scarpa l. c. p. 70. §. 2. p. 72. §. 9. p. 65. §. 2, 3.
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[271/0291] gehen, bald sich in Schlangenlinien unter einander vereinigen (z). Der Gehörnerve (portio mollis) ist bey allen Fi- schen kein eigener Hirnnerve, sondern ein bloſser Ast des fünften Paars der Hirnnerven. Der Antlitz- nerve (portio dura) entspringt bey den Knorpelfi- schen unmittelbar aus dem verlängerten Marke. Hingegen bey den mit Schuppen versehenen Grä- tenfischen ist auch dieser nur ein Ast des letzten Gehirnnerven, der nach der Speiseröhre, den Kie- men und den Präcordien geht (a). Der Sitz des Geruchsorgans der Fische sind zwey vor den Augen, oder auch auf der untern Fläche des Kopfs ohnweit dem Maule liegende Höh- len, deren Eingänge sich gleich den Nasenlöchern der Säugthiere und Amphibien erweitern und ver- engern lassen (b). Beyde Höhlen haben weder Riechbeine, noch Riechknorpel. Aber die Riech- haut erhebt sich bey den meisten Thieren dieser Classe in eine Menge Falten. Bey den Knorpelfi- schen sind diese in zwey Reihen paralleler Plätt- chen vertheilt, von welchen jede, gleich den Zäh- nen eines doppelten Kammes, an eine mittlere knor- pelige (z) Malpighi de cerebró, in Opp. p. 120. (a) Scarpa l. c. p. 12. §. 18 sq. p. 19. §. 5 sq. (b) Scarpa l. c. p. 70. §. 2. p. 72. §. 9. p. 65. §. 2, 3.

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/291>, abgerufen am 20.05.2024.