springen, einer Gestalt, die überhaupt allen Ner- venknoten der Sepien eigen ist.
Die Augen sind gross und haben breite Augen- lieder. Der Glaskörper hat die gewöhnliche Bil- dung. Aber die Crystallinse ist hinten in eine wei- chere Materie eingeschlossen, und vorne, ohne die Zwischenkunft von einer Iris und wässrichten Flüs- sigkeit, an die Hornhaut geleimet.
Das einfache Gehörorgan liegt an dem hintern Theile des Kopfs in einer knorpelartigen Erhaben- heit verborgen. In dieser Hervorragung befinden sich zwey ovale, durch eine Scheidewand getrennte Gruben, und jede der letztern enthält ein länglich- tes, mit einer wässrichten Feuchtigkeit angefüll- tes Bläschen, in welcher an ihrem Grunde bey der Sepia officinalis ein muschelförmiges Knöchelchen, bey der Loligo vulgaris ein Steinchen von kreiden- artiger Substanz und kegelförmiger Figur befestigt ist. Der Gehörnerve durchbohrt gleich nach sei- nem Austritte aus dem Gehirne mit drey bis vier Fäden die knorplichte Wand, wodurch die Höhlung der Grube, welche die Gehörblase enthält, vom Ge- hirne abgesondert ist, geht hierauf durch die an jener Wand befestigte Spitze dieses Bläschens in das- selbe über, und breitet sich hier in eine blendend weisse breyartige Substanz aus (h).
Die
(h)Scarpa disqu. anat. de auditu. S. 1. C. 1. §. 9 sq. Comparetti de aure interna comp. p. 312. 314.
springen, einer Gestalt, die überhaupt allen Ner- venknoten der Sepien eigen ist.
Die Augen sind groſs und haben breite Augen- lieder. Der Glaskörper hat die gewöhnliche Bil- dung. Aber die Crystallinse ist hinten in eine wei- chere Materie eingeschlossen, und vorne, ohne die Zwischenkunft von einer Iris und wäſsrichten Flüs- sigkeit, an die Hornhaut geleimet.
Das einfache Gehörorgan liegt an dem hintern Theile des Kopfs in einer knorpelartigen Erhaben- heit verborgen. In dieser Hervorragung befinden sich zwey ovale, durch eine Scheidewand getrennte Gruben, und jede der letztern enthält ein länglich- tes, mit einer wäſsrichten Feuchtigkeit angefüll- tes Bläschen, in welcher an ihrem Grunde bey der Sepia officinalis ein muschelförmiges Knöchelchen, bey der Loligo vulgaris ein Steinchen von kreiden- artiger Substanz und kegelförmiger Figur befestigt ist. Der Gehörnerve durchbohrt gleich nach sei- nem Austritte aus dem Gehirne mit drey bis vier Fäden die knorplichte Wand, wodurch die Höhlung der Grube, welche die Gehörblase enthält, vom Ge- hirne abgesondert ist, geht hierauf durch die an jener Wand befestigte Spitze dieses Bläschens in das- selbe über, und breitet sich hier in eine blendend weisse breyartige Substanz aus (h).
Die
(h)Scarpa disqu. anat. de auditu. S. 1. C. 1. §. 9 sq. Comparetti de aure interna comp. p. 312. 314.
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springen, einer Gestalt, die überhaupt allen Ner-
venknoten der Sepien eigen ist.
Die Augen sind groſs und haben breite Augen-
lieder. Der Glaskörper hat die gewöhnliche Bil-
dung. Aber die Crystallinse ist hinten in eine wei-
chere Materie eingeschlossen, und vorne, ohne die
Zwischenkunft von einer Iris und wäſsrichten Flüs-
sigkeit, an die Hornhaut geleimet.
Das einfache Gehörorgan liegt an dem hintern
Theile des Kopfs in einer knorpelartigen Erhaben-
heit verborgen. In dieser Hervorragung befinden
sich zwey ovale, durch eine Scheidewand getrennte
Gruben, und jede der letztern enthält ein länglich-
tes, mit einer wäſsrichten Feuchtigkeit angefüll-
tes Bläschen, in welcher an ihrem Grunde bey der
Sepia officinalis ein muschelförmiges Knöchelchen,
bey der Loligo vulgaris ein Steinchen von kreiden-
artiger Substanz und kegelförmiger Figur befestigt
ist. Der Gehörnerve durchbohrt gleich nach sei-
nem Austritte aus dem Gehirne mit drey bis vier
Fäden die knorplichte Wand, wodurch die Höhlung
der Grube, welche die Gehörblase enthält, vom Ge-
hirne abgesondert ist, geht hierauf durch die an
jener Wand befestigte Spitze dieses Bläschens in das-
selbe über, und breitet sich hier in eine blendend
weisse breyartige Substanz aus (h).
Die
(h) Scarpa disqu. anat. de auditu. S. 1. C. 1. §. 9 sq.
Comparetti de aure interna comp. p. 312. 314.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 310. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/330>, abgerufen am 21.11.2024.
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