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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

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einen Ring von einer ähnlichen Substanz, woran
die Fangarme befestigt sind, ein hornartiges, dem
Schnabel des Papageyen ähnliches Gebiss, cartilagi-
nöse Säulen zu beyden Seiten der Leber, und einen
grossen Rückenknochen von einer muschelartigen
Substanz.

Das Gehirn liegt bey diesem Geschlechte zwi-
schen den Augen über dem Schlunde in einem fet-
ten Schleime. Es gleicht einem Kegel, dessen
Spitze und Grundfläche abgerundet sind. Die Basis
hat einen ringförmigen Fortsatz, der dem Schlunde
zum Durchgange dienet, und ruhet auf zwey Hü-
geln (Sehehügeln?), von denen die beyden Ge-
sichtsnerven ausgehen, die vor ihrer Vertheilung in
den Augen zu grossen Ganglien anschwellen. Un-
ter diesen Hügeln zu beyden Seiten neben dem Aus-
tritte des Schlundes entspringen die Gehörnerven;
ferner ein Nervenpaar, das zur Leber geht; ein
anderes, das einen grossen Plexus bildet und sich in
den Eingeweiden des Unterleibs vertheilt; und ein
viertes, welches die äussern Theile des Unterleibs
versorgt, nachdem es vorher ein grosses Ganglion
gebildet hat. Aus dem obern Theile des Gehirnke-
gels, über den Augennerven, entstehen drey Ner-
venpaare, die zu den Fangarmen und den Fress-
werkzeugen gehen. Das eine derselben schwellet
zu einem grossen Knoten an, aus welchem die Ner-
ven der Fangarme in strahlenförmiger Gestalt ent-

sprin-
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einen Ring von einer ähnlichen Substanz, woran
die Fangarme befestigt sind, ein hornartiges, dem
Schnabel des Papageyen ähnliches Gebiſs, cartilagi-
nöse Säulen zu beyden Seiten der Leber, und einen
groſsen Rückenknochen von einer muschelartigen
Substanz.

Das Gehirn liegt bey diesem Geschlechte zwi-
schen den Augen über dem Schlunde in einem fet-
ten Schleime. Es gleicht einem Kegel, dessen
Spitze und Grundfläche abgerundet sind. Die Basis
hat einen ringförmigen Fortsatz, der dem Schlunde
zum Durchgange dienet, und ruhet auf zwey Hü-
geln (Sehehügeln?), von denen die beyden Ge-
sichtsnerven ausgehen, die vor ihrer Vertheilung in
den Augen zu groſsen Ganglien anschwellen. Un-
ter diesen Hügeln zu beyden Seiten neben dem Aus-
tritte des Schlundes entspringen die Gehörnerven;
ferner ein Nervenpaar, das zur Leber geht; ein
anderes, das einen groſsen Plexus bildet und sich in
den Eingeweiden des Unterleibs vertheilt; und ein
viertes, welches die äussern Theile des Unterleibs
versorgt, nachdem es vorher ein groſses Ganglion
gebildet hat. Aus dem obern Theile des Gehirnke-
gels, über den Augennerven, entstehen drey Ner-
venpaare, die zu den Fangarmen und den Freſs-
werkzeugen gehen. Das eine derselben schwellet
zu einem groſsen Knoten an, aus welchem die Ner-
ven der Fangarme in strahlenförmiger Gestalt ent-

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[309/0329] einen Ring von einer ähnlichen Substanz, woran die Fangarme befestigt sind, ein hornartiges, dem Schnabel des Papageyen ähnliches Gebiſs, cartilagi- nöse Säulen zu beyden Seiten der Leber, und einen groſsen Rückenknochen von einer muschelartigen Substanz. Das Gehirn liegt bey diesem Geschlechte zwi- schen den Augen über dem Schlunde in einem fet- ten Schleime. Es gleicht einem Kegel, dessen Spitze und Grundfläche abgerundet sind. Die Basis hat einen ringförmigen Fortsatz, der dem Schlunde zum Durchgange dienet, und ruhet auf zwey Hü- geln (Sehehügeln?), von denen die beyden Ge- sichtsnerven ausgehen, die vor ihrer Vertheilung in den Augen zu groſsen Ganglien anschwellen. Un- ter diesen Hügeln zu beyden Seiten neben dem Aus- tritte des Schlundes entspringen die Gehörnerven; ferner ein Nervenpaar, das zur Leber geht; ein anderes, das einen groſsen Plexus bildet und sich in den Eingeweiden des Unterleibs vertheilt; und ein viertes, welches die äussern Theile des Unterleibs versorgt, nachdem es vorher ein groſses Ganglion gebildet hat. Aus dem obern Theile des Gehirnke- gels, über den Augennerven, entstehen drey Ner- venpaare, die zu den Fangarmen und den Freſs- werkzeugen gehen. Das eine derselben schwellet zu einem groſsen Knoten an, aus welchem die Ner- ven der Fangarme in strahlenförmiger Gestalt ent- sprin- U 3

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 309. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/329>, abgerufen am 21.11.2024.