tern sind die Balanen. Die erstern, ungleich zahl- reichern, lassen sich weiter eintheilen in Austern, die einen aus zwey Hälften bestehenden Mantel ha- ben, welche blos am Schlosse der zweyklappichten Schaale mit einander verbunden, an den entgegen- gesetzten Rändern aber frey sind; und in Phola- den, deren Mantel sackförmig oder cylindrisch, und an dem einen oder an beyden Enden offen ist.
Die Lernäen und Schnecken haben ausser dem angegebenen Unterschiede wenige allgemein pas- sende, positive Eigenthümlichkeiten. Die beyden Gattungen Aplysia depilans und Helix pomatia las- sen sich für die Muster annehmen, wonach beyde Familien gebildet sind, und von welchen die übri- gen Geschlechter und Arten meist nur in weniger bedeutenden Punkten abweichen.
Ein eyförmiger Körper; ein länglichter, mit vier Fühlfäden besetzter Kopf, von welchen aber doch eigentlich nur die beyden obern diesen Namen verdienen; an der Basis dieser obern oder hintern Fühlfäden zwey dunkelschwarze, mit einem weis- sen Kreise umgebene Augen; ein auf der untern und rechten Seite des Halses entstehender fleischich- ter Mantel, der den übrigen Körper umkleidet, von dem Thiere willkührlich zurückgezogen und aus- gespannt wird, und im erstern Falle den Rücken entblösst, den grösstentheils ein muschelförmiger, mit zwey Häuten bedeckter Knochen einnimmt,
unter
tern sind die Balanen. Die erstern, ungleich zahl- reichern, lassen sich weiter eintheilen in Austern, die einen aus zwey Hälften bestehenden Mantel ha- ben, welche blos am Schlosse der zweyklappichten Schaale mit einander verbunden, an den entgegen- gesetzten Rändern aber frey sind; und in Phola- den, deren Mantel sackförmig oder cylindrisch, und an dem einen oder an beyden Enden offen ist.
Die Lernäen und Schnecken haben ausser dem angegebenen Unterschiede wenige allgemein pas- sende, positive Eigenthümlichkeiten. Die beyden Gattungen Aplysia depilans und Helix pomatia las- sen sich für die Muster annehmen, wonach beyde Familien gebildet sind, und von welchen die übri- gen Geschlechter und Arten meist nur in weniger bedeutenden Punkten abweichen.
Ein eyförmiger Körper; ein länglichter, mit vier Fühlfäden besetzter Kopf, von welchen aber doch eigentlich nur die beyden obern diesen Namen verdienen; an der Basis dieser obern oder hintern Fühlfäden zwey dunkelschwarze, mit einem weis- sen Kreise umgebene Augen; ein auf der untern und rechten Seite des Halses entstehender fleischich- ter Mantel, der den übrigen Körper umkleidet, von dem Thiere willkührlich zurückgezogen und aus- gespannt wird, und im erstern Falle den Rücken entblöſst, den gröſstentheils ein muschelförmiger, mit zwey Häuten bedeckter Knochen einnimmt,
unter
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0334"n="314"/>
tern sind die <hirendition="#g">Balanen</hi>. Die erstern, ungleich zahl-<lb/>
reichern, lassen sich weiter eintheilen in <hirendition="#g">Austern</hi>,<lb/>
die einen aus zwey Hälften bestehenden Mantel ha-<lb/>
ben, welche blos am Schlosse der zweyklappichten<lb/>
Schaale mit einander verbunden, an den entgegen-<lb/>
gesetzten Rändern aber frey sind; und in <hirendition="#g">Phola-<lb/>
den</hi>, deren Mantel sackförmig oder cylindrisch,<lb/>
und an dem einen oder an beyden Enden offen ist.</p><lb/><p>Die Lernäen und Schnecken haben ausser dem<lb/>
angegebenen Unterschiede wenige allgemein pas-<lb/>
sende, positive Eigenthümlichkeiten. Die beyden<lb/>
Gattungen Aplysia depilans und Helix pomatia las-<lb/>
sen sich für die Muster annehmen, wonach beyde<lb/>
Familien gebildet sind, und von welchen die übri-<lb/>
gen Geschlechter und Arten meist nur in weniger<lb/>
bedeutenden Punkten abweichen.</p><lb/><p>Ein eyförmiger Körper; ein länglichter, mit<lb/>
vier Fühlfäden besetzter Kopf, von welchen aber<lb/>
doch eigentlich nur die beyden obern diesen Namen<lb/>
verdienen; an der Basis dieser obern oder hintern<lb/>
Fühlfäden zwey dunkelschwarze, mit einem weis-<lb/>
sen Kreise umgebene Augen; ein auf der untern<lb/>
und rechten Seite des Halses entstehender fleischich-<lb/>
ter Mantel, der den übrigen Körper umkleidet, von<lb/>
dem Thiere willkührlich zurückgezogen und aus-<lb/>
gespannt wird, und im erstern Falle den Rücken<lb/>
entblöſst, den gröſstentheils ein muschelförmiger,<lb/>
mit zwey Häuten bedeckter Knochen einnimmt,<lb/><fwplace="bottom"type="catch">unter</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[314/0334]
tern sind die Balanen. Die erstern, ungleich zahl-
reichern, lassen sich weiter eintheilen in Austern,
die einen aus zwey Hälften bestehenden Mantel ha-
ben, welche blos am Schlosse der zweyklappichten
Schaale mit einander verbunden, an den entgegen-
gesetzten Rändern aber frey sind; und in Phola-
den, deren Mantel sackförmig oder cylindrisch,
und an dem einen oder an beyden Enden offen ist.
Die Lernäen und Schnecken haben ausser dem
angegebenen Unterschiede wenige allgemein pas-
sende, positive Eigenthümlichkeiten. Die beyden
Gattungen Aplysia depilans und Helix pomatia las-
sen sich für die Muster annehmen, wonach beyde
Familien gebildet sind, und von welchen die übri-
gen Geschlechter und Arten meist nur in weniger
bedeutenden Punkten abweichen.
Ein eyförmiger Körper; ein länglichter, mit
vier Fühlfäden besetzter Kopf, von welchen aber
doch eigentlich nur die beyden obern diesen Namen
verdienen; an der Basis dieser obern oder hintern
Fühlfäden zwey dunkelschwarze, mit einem weis-
sen Kreise umgebene Augen; ein auf der untern
und rechten Seite des Halses entstehender fleischich-
ter Mantel, der den übrigen Körper umkleidet, von
dem Thiere willkührlich zurückgezogen und aus-
gespannt wird, und im erstern Falle den Rücken
entblöſst, den gröſstentheils ein muschelförmiger,
mit zwey Häuten bedeckter Knochen einnimmt,
unter
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 314. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/334>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.