Das erstere ist eine von allen Seiten verschlossene Röhre, welche gleich unter der Rückenhaut liegt, und von dem Fette, wovon es umgeben ist, ein knotiges Ansehn hat, von diesem abgesondert aber sich als eine Röhre zeigt, die blos gegen ihre Enden etwas dünner, sonst aber fast von gleicher Dicke ist, worin sich zu beyden Seiten dreyeckige Mus- keln (i), deren Spitzen an dem Skelett befestigt sind, mit ihren breiten Enden inseriren, und an welchem sich weder mit anatomischen, noch mit optischen Hülfsmitteln Spuren von Blut- und Schlag- adern entdecken lassen. Statt der letztern verthei- len sich in alle Organe der Insekten zahlreiche Luft- röhren, deren äussere Oeffnungen zu beyden Seiten des Körpers liegen, und welche eben so, wie die Blutgefässe der vorigen Thierclassen, unter einan- der anastomosiren und sich auf eben die Art zer- ästeln. Die äussern Oeffnungen derselben (stigmata) bestehen in hornartigen Platten, die in der Mitte durchbohrt und am innern Rande mit Filamenten besetzt sind. Ihre Höhlungen werden durch drey Membranen gebildet, von welchen die innerste aus knorpelartigen, spiralförmigen Dräthen, deren Win- dungen dicht an einander liegen, zusammenge- setzt ist.
Ausser diesen Eigenheiten lässt sich kein Cha- rakter angeben, den alle Insekten in ihrer Organi-
sation
(i) Les ailes du coeur beym Lyonnst.
Das erstere ist eine von allen Seiten verschlossene Röhre, welche gleich unter der Rückenhaut liegt, und von dem Fette, wovon es umgeben ist, ein knotiges Ansehn hat, von diesem abgesondert aber sich als eine Röhre zeigt, die blos gegen ihre Enden etwas dünner, sonst aber fast von gleicher Dicke ist, worin sich zu beyden Seiten dreyeckige Mus- keln (i), deren Spitzen an dem Skelett befestigt sind, mit ihren breiten Enden inseriren, und an welchem sich weder mit anatomischen, noch mit optischen Hülfsmitteln Spuren von Blut- und Schlag- adern entdecken lassen. Statt der letztern verthei- len sich in alle Organe der Insekten zahlreiche Luft- röhren, deren äussere Oeffnungen zu beyden Seiten des Körpers liegen, und welche eben so, wie die Blutgefäſse der vorigen Thierclassen, unter einan- der anastomosiren und sich auf eben die Art zer- ästeln. Die äussern Oeffnungen derselben (stigmata) bestehen in hornartigen Platten, die in der Mitte durchbohrt und am innern Rande mit Filamenten besetzt sind. Ihre Höhlungen werden durch drey Membranen gebildet, von welchen die innerste aus knorpelartigen, spiralförmigen Dräthen, deren Win- dungen dicht an einander liegen, zusammenge- setzt ist.
Ausser diesen Eigenheiten läſst sich kein Cha- rakter angeben, den alle Insekten in ihrer Organi-
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(i) Les ailes du coeur beym Lyonnst.
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Das erstere ist eine von allen Seiten verschlossene
Röhre, welche gleich unter der Rückenhaut liegt,
und von dem Fette, wovon es umgeben ist, ein
knotiges Ansehn hat, von diesem abgesondert aber
sich als eine Röhre zeigt, die blos gegen ihre Enden
etwas dünner, sonst aber fast von gleicher Dicke
ist, worin sich zu beyden Seiten dreyeckige Mus-
keln (i), deren Spitzen an dem Skelett befestigt
sind, mit ihren breiten Enden inseriren, und an
welchem sich weder mit anatomischen, noch mit
optischen Hülfsmitteln Spuren von Blut- und Schlag-
adern entdecken lassen. Statt der letztern verthei-
len sich in alle Organe der Insekten zahlreiche Luft-
röhren, deren äussere Oeffnungen zu beyden Seiten
des Körpers liegen, und welche eben so, wie die
Blutgefäſse der vorigen Thierclassen, unter einan-
der anastomosiren und sich auf eben die Art zer-
ästeln. Die äussern Oeffnungen derselben (stigmata)
bestehen in hornartigen Platten, die in der Mitte
durchbohrt und am innern Rande mit Filamenten
besetzt sind. Ihre Höhlungen werden durch drey
Membranen gebildet, von welchen die innerste aus
knorpelartigen, spiralförmigen Dräthen, deren Win-
dungen dicht an einander liegen, zusammenge-
setzt ist.
Ausser diesen Eigenheiten läſst sich kein Cha-
rakter angeben, den alle Insekten in ihrer Organi-
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(i) Les ailes du coeur beym Lyonnst.
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 354. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/374>, abgerufen am 21.11.2024.
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