che blinde Gefässe, welche die Funktion der letz- tern vertreten. Solche Gefässe liefern bey den Spin- nen die Materie zum Gewebe, bey den Raupen und Afterraupen den Stoff zum Gespinnste, bey der Ga- belschwanz-Raupe (Phalaena vinula) den Saft, den dieses Thier, wenn es gereitzt wird, von sich sprützt, und bey den Bienen das Gift, das der Sta- chel dieser Insekten mittheilt.
Solche Gefässe sind es ferner, wodurch alle zur Zeugung erforderliche Säfte bey den Insekten zube- reitet werden. Die des Männchen lassen sich mit den Nebenhoden, den Saamengefässen und den Saa- menbläschen der Säugthiere vergleichen. Zu bey- den Seiten des Leibes liegt nehmlich ein Körper, der aus einem sehr langen, zugleich aber sehr zar- ten und engen, in sich verschlungenen Canale be- steht, und dieser Körper ist es, der mit dem Ne- benhoden der Säugthiere übereinkömmt. Aus ihm geht eine weitere Röhre, die sich mit dem Saamen- gange der letztern vergleichen lässt, zur männlichen Ruthe, vereinigt sich aber vor ihrem Eintritte in die letztere mit der aus dem andern Nebenhoden entspringenden Röhre, und in den Ort dieser Ver- einigung ergiessen sich zwey weitere, zugleich aber längere, darmähnliche Schläuche, die den Saa- menbläschen analog sind.
Die innern Zeugungstheile des Weibchens be- stehen in einem doppelten Eyerstocke, zwey Mut-
tertrom-
che blinde Gefäſse, welche die Funktion der letz- tern vertreten. Solche Gefäſse liefern bey den Spin- nen die Materie zum Gewebe, bey den Raupen und Afterraupen den Stoff zum Gespinnste, bey der Ga- belschwanz-Raupe (Phalaena vinula) den Saft, den dieses Thier, wenn es gereitzt wird, von sich sprützt, und bey den Bienen das Gift, das der Sta- chel dieser Insekten mittheilt.
Solche Gefäſse sind es ferner, wodurch alle zur Zeugung erforderliche Säfte bey den Insekten zube- reitet werden. Die des Männchen lassen sich mit den Nebenhoden, den Saamengefäſsen und den Saa- menbläschen der Säugthiere vergleichen. Zu bey- den Seiten des Leibes liegt nehmlich ein Körper, der aus einem sehr langen, zugleich aber sehr zar- ten und engen, in sich verschlungenen Canale be- steht, und dieser Körper ist es, der mit dem Ne- benhoden der Säugthiere übereinkömmt. Aus ihm geht eine weitere Röhre, die sich mit dem Saamen- gange der letztern vergleichen läſst, zur männlichen Ruthe, vereinigt sich aber vor ihrem Eintritte in die letztere mit der aus dem andern Nebenhoden entspringenden Röhre, und in den Ort dieser Ver- einigung ergiessen sich zwey weitere, zugleich aber längere, darmähnliche Schläuche, die den Saa- menbläschen analog sind.
Die innern Zeugungstheile des Weibchens be- stehen in einem doppelten Eyerstocke, zwey Mut-
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che blinde Gefäſse, welche die Funktion der letz-
tern vertreten. Solche Gefäſse liefern bey den Spin-
nen die Materie zum Gewebe, bey den Raupen und
Afterraupen den Stoff zum Gespinnste, bey der Ga-
belschwanz-Raupe (Phalaena vinula) den Saft, den
dieses Thier, wenn es gereitzt wird, von sich
sprützt, und bey den Bienen das Gift, das der Sta-
chel dieser Insekten mittheilt.
Solche Gefäſse sind es ferner, wodurch alle zur
Zeugung erforderliche Säfte bey den Insekten zube-
reitet werden. Die des Männchen lassen sich mit
den Nebenhoden, den Saamengefäſsen und den Saa-
menbläschen der Säugthiere vergleichen. Zu bey-
den Seiten des Leibes liegt nehmlich ein Körper,
der aus einem sehr langen, zugleich aber sehr zar-
ten und engen, in sich verschlungenen Canale be-
steht, und dieser Körper ist es, der mit dem Ne-
benhoden der Säugthiere übereinkömmt. Aus ihm
geht eine weitere Röhre, die sich mit dem Saamen-
gange der letztern vergleichen läſst, zur männlichen
Ruthe, vereinigt sich aber vor ihrem Eintritte in
die letztere mit der aus dem andern Nebenhoden
entspringenden Röhre, und in den Ort dieser Ver-
einigung ergiessen sich zwey weitere, zugleich
aber längere, darmähnliche Schläuche, die den Saa-
menbläschen analog sind.
Die innern Zeugungstheile des Weibchens be-
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 367. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/387>, abgerufen am 21.11.2024.
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