den Käfern aber schwellen ihre Ramifikationen zu ovalen Bläschen an, welche nicht, wie die Tra- cheen, aus einem spiralförmig gewundenen, knor- pelartigen Drathe, sondern aus einer einfachen Membran bestehen, und daher nicht, wie die letz- tern, immer offen sind, sondern beym Austreten der Luft zusammenfallen. Bey den Libellen erweitern sich die beyden Hauptstämme der Luftröhren bald nach ihrem Ursprunge aus den Luftlöchern zu ähn- lichen, aber noch weit grössern Luftblasen, wie bey den vorigen, und aus diesen begeben sich Zweige von Luftröhren, welche ebenfalls bey ihren Rami- fikationen sich in Bläschen erweitern, zu den sämmtlichen Organen. Die Larven mehrerer Libel- len und Mücken haben grosse cylindrische Luftröh- renstämme, die sich von den am Schwanze liegen- den Luftlöchern zu beyden Seiten des Leibes bis zum Kopfe hinschlängeln, und sich mit cylindri- schen Seitenästen durch den Körper verbreiten. Zugleich aber trifft man bey mehrern von diesen, z. B. den Larven der Ephemeren, kiemenartige Blät- ter an, worin sich zahlreiche Luftröhrenzweige ver- theilen. Bey einigen, die nicht solche Blätter ha- ben, sind die Luftlöcher am Schwanze mit einem Cirkel von gefiederten Borsten umgeben. Dies ist z. B. der Fall bey der Larve der Musca Chamaeleon.
Es giebt einige Insekten, die ihr ganzes Leben hindurch die nehmliche Gestalt behalten, womit sie
aus
den Käfern aber schwellen ihre Ramifikationen zu ovalen Bläschen an, welche nicht, wie die Tra- cheen, aus einem spiralförmig gewundenen, knor- pelartigen Drathe, sondern aus einer einfachen Membran bestehen, und daher nicht, wie die letz- tern, immer offen sind, sondern beym Austreten der Luft zusammenfallen. Bey den Libellen erweitern sich die beyden Hauptstämme der Luftröhren bald nach ihrem Ursprunge aus den Luftlöchern zu ähn- lichen, aber noch weit gröſsern Luftblasen, wie bey den vorigen, und aus diesen begeben sich Zweige von Luftröhren, welche ebenfalls bey ihren Rami- fikationen sich in Bläschen erweitern, zu den sämmtlichen Organen. Die Larven mehrerer Libel- len und Mücken haben groſse cylindrische Luftröh- renstämme, die sich von den am Schwanze liegen- den Luftlöchern zu beyden Seiten des Leibes bis zum Kopfe hinschlängeln, und sich mit cylindri- schen Seitenästen durch den Körper verbreiten. Zugleich aber trifft man bey mehrern von diesen, z. B. den Larven der Ephemeren, kiemenartige Blät- ter an, worin sich zahlreiche Luftröhrenzweige ver- theilen. Bey einigen, die nicht solche Blätter ha- ben, sind die Luftlöcher am Schwanze mit einem Cirkel von gefiederten Borsten umgeben. Dies ist z. B. der Fall bey der Larve der Musca Chamaeleon.
Es giebt einige Insekten, die ihr ganzes Leben hindurch die nehmliche Gestalt behalten, womit sie
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den Käfern aber schwellen ihre Ramifikationen zu
ovalen Bläschen an, welche nicht, wie die Tra-
cheen, aus einem spiralförmig gewundenen, knor-
pelartigen Drathe, sondern aus einer einfachen
Membran bestehen, und daher nicht, wie die letz-
tern, immer offen sind, sondern beym Austreten der
Luft zusammenfallen. Bey den Libellen erweitern
sich die beyden Hauptstämme der Luftröhren bald
nach ihrem Ursprunge aus den Luftlöchern zu ähn-
lichen, aber noch weit gröſsern Luftblasen, wie bey
den vorigen, und aus diesen begeben sich Zweige
von Luftröhren, welche ebenfalls bey ihren Rami-
fikationen sich in Bläschen erweitern, zu den
sämmtlichen Organen. Die Larven mehrerer Libel-
len und Mücken haben groſse cylindrische Luftröh-
renstämme, die sich von den am Schwanze liegen-
den Luftlöchern zu beyden Seiten des Leibes bis
zum Kopfe hinschlängeln, und sich mit cylindri-
schen Seitenästen durch den Körper verbreiten.
Zugleich aber trifft man bey mehrern von diesen,
z. B. den Larven der Ephemeren, kiemenartige Blät-
ter an, worin sich zahlreiche Luftröhrenzweige ver-
theilen. Bey einigen, die nicht solche Blätter ha-
ben, sind die Luftlöcher am Schwanze mit einem
Cirkel von gefiederten Borsten umgeben. Dies ist
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Es giebt einige Insekten, die ihr ganzes Leben
hindurch die nehmliche Gestalt behalten, womit sie
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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 372. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/392>, abgerufen am 21.11.2024.
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