blos Kelche, oder Schuppen, und eine einfache nackte Frucht. Da, wo eine wahre Blumenkrone vorhanden ist, findet fast immer eine Trennung der Geschlechter statt, und zwar besteht diese nicht blos in der Unfruchtbarkeit einzelner Geschlechts- theile, sondern in der wirklichen Abwesenheit der männlichen, oder weiblichen Zeugungsorgane. Die, welche grosse Blätter besitzen, haben entweder gar keine, oder doch nur wenige Aeste und Zweige, und die, bey welchen die letztern zahlreicher sind, haben nur kleine und schmale, oder auch oft, wie es z. B. bey der Anabasis aphylla (x), Anabasis cre- tica (y) und dem Calligonum Pallasia (z) der Fall ist, gar keine Blätter.
Das Mittel zwischen den Dicotyledonen mit unvollständigen und vollständigen Blumen halten diejenigen, bey welchen mehrere Blumen in einem gemeinschaftlichen Kelche vereinigt sind. Der Man- gel eines eigenen Kelchs an jeder einzelnen Blume, die einfache, nackte Frucht, und die Unfruchtbar- keit mehrerer ihrer Blumen nähern sie den Pflanzen der vorhergehenden Abtheilung.
In
(x)Cavanilles Icon. et descript. plant. Hispan. Vol. 3. Tab. 284.
(y)Pallas Reise durch verschiedene Provinzen des Rus- sischen Reichs. B. I. Tab. K.
(z)Pallas a. a. O. B. 2. Tab. S. Pterococcus aphyllus.
Ee 3
blos Kelche, oder Schuppen, und eine einfache nackte Frucht. Da, wo eine wahre Blumenkrone vorhanden ist, findet fast immer eine Trennung der Geschlechter statt, und zwar besteht diese nicht blos in der Unfruchtbarkeit einzelner Geschlechts- theile, sondern in der wirklichen Abwesenheit der männlichen, oder weiblichen Zeugungsorgane. Die, welche groſse Blätter besitzen, haben entweder gar keine, oder doch nur wenige Aeste und Zweige, und die, bey welchen die letztern zahlreicher sind, haben nur kleine und schmale, oder auch oft, wie es z. B. bey der Anabasis aphylla (x), Anabasis cre- tica (y) und dem Calligonum Pallasia (z) der Fall ist, gar keine Blätter.
Das Mittel zwischen den Dicotyledonen mit unvollständigen und vollständigen Blumen halten diejenigen, bey welchen mehrere Blumen in einem gemeinschaftlichen Kelche vereinigt sind. Der Man- gel eines eigenen Kelchs an jeder einzelnen Blume, die einfache, nackte Frucht, und die Unfruchtbar- keit mehrerer ihrer Blumen nähern sie den Pflanzen der vorhergehenden Abtheilung.
In
(x)Cavanilles Icon. et descript. plant. Hispan. Vol. 3. Tab. 284.
(y)Pallas Reise durch verschiedene Provinzen des Rus- sischen Reichs. B. I. Tab. K.
(z)Pallas a. a. O. B. 2. Tab. S. Pterococcus aphyllus.
Ee 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0457"n="437"/>
blos Kelche, oder Schuppen, und eine einfache<lb/>
nackte Frucht. Da, wo eine wahre Blumenkrone<lb/>
vorhanden ist, findet fast immer eine Trennung<lb/>
der Geschlechter statt, und zwar besteht diese nicht<lb/>
blos in der Unfruchtbarkeit einzelner Geschlechts-<lb/>
theile, sondern in der wirklichen Abwesenheit der<lb/>
männlichen, oder weiblichen Zeugungsorgane. Die,<lb/>
welche groſse Blätter besitzen, haben entweder gar<lb/>
keine, oder doch nur wenige Aeste und Zweige,<lb/>
und die, bey welchen die letztern zahlreicher sind,<lb/>
haben nur kleine und schmale, oder auch oft, wie<lb/>
es z. B. bey der Anabasis aphylla <noteplace="foot"n="(x)"><hirendition="#k">Cavanilles</hi> Icon. et descript. plant. Hispan. Vol. 3.<lb/>
Tab. 284.</note>, Anabasis cre-<lb/>
tica <noteplace="foot"n="(y)"><hirendition="#k">Pallas</hi> Reise durch verschiedene Provinzen des Rus-<lb/>
sischen Reichs. B. I. Tab. K.</note> und dem Calligonum Pallasia <noteplace="foot"n="(z)"><hirendition="#k">Pallas</hi> a. a. O. B. 2. Tab. S. Pterococcus aphyllus.</note> der Fall<lb/>
ist, gar keine Blätter.</p><lb/><p>Das Mittel zwischen den Dicotyledonen mit<lb/>
unvollständigen und vollständigen Blumen halten<lb/>
diejenigen, bey welchen mehrere Blumen in einem<lb/>
gemeinschaftlichen Kelche vereinigt sind. Der Man-<lb/>
gel eines eigenen Kelchs an jeder einzelnen Blume,<lb/>
die einfache, nackte Frucht, und die Unfruchtbar-<lb/>
keit mehrerer ihrer Blumen nähern sie den Pflanzen<lb/>
der vorhergehenden Abtheilung.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">In</fw><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#g">Ee</hi> 3</fw><lb/></div></div></div></div></body></text></TEI>
[437/0457]
blos Kelche, oder Schuppen, und eine einfache
nackte Frucht. Da, wo eine wahre Blumenkrone
vorhanden ist, findet fast immer eine Trennung
der Geschlechter statt, und zwar besteht diese nicht
blos in der Unfruchtbarkeit einzelner Geschlechts-
theile, sondern in der wirklichen Abwesenheit der
männlichen, oder weiblichen Zeugungsorgane. Die,
welche groſse Blätter besitzen, haben entweder gar
keine, oder doch nur wenige Aeste und Zweige,
und die, bey welchen die letztern zahlreicher sind,
haben nur kleine und schmale, oder auch oft, wie
es z. B. bey der Anabasis aphylla (x), Anabasis cre-
tica (y) und dem Calligonum Pallasia (z) der Fall
ist, gar keine Blätter.
Das Mittel zwischen den Dicotyledonen mit
unvollständigen und vollständigen Blumen halten
diejenigen, bey welchen mehrere Blumen in einem
gemeinschaftlichen Kelche vereinigt sind. Der Man-
gel eines eigenen Kelchs an jeder einzelnen Blume,
die einfache, nackte Frucht, und die Unfruchtbar-
keit mehrerer ihrer Blumen nähern sie den Pflanzen
der vorhergehenden Abtheilung.
In
(x) Cavanilles Icon. et descript. plant. Hispan. Vol. 3.
Tab. 284.
(y) Pallas Reise durch verschiedene Provinzen des Rus-
sischen Reichs. B. I. Tab. K.
(z) Pallas a. a. O. B. 2. Tab. S. Pterococcus aphyllus.
Ee 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/457>, abgerufen am 21.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.