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Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802.

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blos Kelche, oder Schuppen, und eine einfache
nackte Frucht. Da, wo eine wahre Blumenkrone
vorhanden ist, findet fast immer eine Trennung
der Geschlechter statt, und zwar besteht diese nicht
blos in der Unfruchtbarkeit einzelner Geschlechts-
theile, sondern in der wirklichen Abwesenheit der
männlichen, oder weiblichen Zeugungsorgane. Die,
welche grosse Blätter besitzen, haben entweder gar
keine, oder doch nur wenige Aeste und Zweige,
und die, bey welchen die letztern zahlreicher sind,
haben nur kleine und schmale, oder auch oft, wie
es z. B. bey der Anabasis aphylla (x), Anabasis cre-
tica (y) und dem Calligonum Pallasia (z) der Fall
ist, gar keine Blätter.

Das Mittel zwischen den Dicotyledonen mit
unvollständigen und vollständigen Blumen halten
diejenigen, bey welchen mehrere Blumen in einem
gemeinschaftlichen Kelche vereinigt sind. Der Man-
gel eines eigenen Kelchs an jeder einzelnen Blume,
die einfache, nackte Frucht, und die Unfruchtbar-
keit mehrerer ihrer Blumen nähern sie den Pflanzen
der vorhergehenden Abtheilung.

In
(x) Cavanilles Icon. et descript. plant. Hispan. Vol. 3.
Tab. 284.
(y) Pallas Reise durch verschiedene Provinzen des Rus-
sischen Reichs. B. I. Tab. K.
(z) Pallas a. a. O. B. 2. Tab. S. Pterococcus aphyllus.
Ee 3

blos Kelche, oder Schuppen, und eine einfache
nackte Frucht. Da, wo eine wahre Blumenkrone
vorhanden ist, findet fast immer eine Trennung
der Geschlechter statt, und zwar besteht diese nicht
blos in der Unfruchtbarkeit einzelner Geschlechts-
theile, sondern in der wirklichen Abwesenheit der
männlichen, oder weiblichen Zeugungsorgane. Die,
welche groſse Blätter besitzen, haben entweder gar
keine, oder doch nur wenige Aeste und Zweige,
und die, bey welchen die letztern zahlreicher sind,
haben nur kleine und schmale, oder auch oft, wie
es z. B. bey der Anabasis aphylla (x), Anabasis cre-
tica (y) und dem Calligonum Pallasia (z) der Fall
ist, gar keine Blätter.

Das Mittel zwischen den Dicotyledonen mit
unvollständigen und vollständigen Blumen halten
diejenigen, bey welchen mehrere Blumen in einem
gemeinschaftlichen Kelche vereinigt sind. Der Man-
gel eines eigenen Kelchs an jeder einzelnen Blume,
die einfache, nackte Frucht, und die Unfruchtbar-
keit mehrerer ihrer Blumen nähern sie den Pflanzen
der vorhergehenden Abtheilung.

In
(x) Cavanilles Icon. et descript. plant. Hispan. Vol. 3.
Tab. 284.
(y) Pallas Reise durch verschiedene Provinzen des Rus-
sischen Reichs. B. I. Tab. K.
(z) Pallas a. a. O. B. 2. Tab. S. Pterococcus aphyllus.
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[437/0457] blos Kelche, oder Schuppen, und eine einfache nackte Frucht. Da, wo eine wahre Blumenkrone vorhanden ist, findet fast immer eine Trennung der Geschlechter statt, und zwar besteht diese nicht blos in der Unfruchtbarkeit einzelner Geschlechts- theile, sondern in der wirklichen Abwesenheit der männlichen, oder weiblichen Zeugungsorgane. Die, welche groſse Blätter besitzen, haben entweder gar keine, oder doch nur wenige Aeste und Zweige, und die, bey welchen die letztern zahlreicher sind, haben nur kleine und schmale, oder auch oft, wie es z. B. bey der Anabasis aphylla (x), Anabasis cre- tica (y) und dem Calligonum Pallasia (z) der Fall ist, gar keine Blätter. Das Mittel zwischen den Dicotyledonen mit unvollständigen und vollständigen Blumen halten diejenigen, bey welchen mehrere Blumen in einem gemeinschaftlichen Kelche vereinigt sind. Der Man- gel eines eigenen Kelchs an jeder einzelnen Blume, die einfache, nackte Frucht, und die Unfruchtbar- keit mehrerer ihrer Blumen nähern sie den Pflanzen der vorhergehenden Abtheilung. In (x) Cavanilles Icon. et descript. plant. Hispan. Vol. 3. Tab. 284. (y) Pallas Reise durch verschiedene Provinzen des Rus- sischen Reichs. B. I. Tab. K. (z) Pallas a. a. O. B. 2. Tab. S. Pterococcus aphyllus. Ee 3

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Zitationshilfe: Treviranus, Gottfried Reinhold: Biologie, oder Philosophie der lebenden Natur für Naturforscher und Ärzte. Bd. 1. Göttingen, 1802, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/treviranus_biologie01_1802/457>, abgerufen am 21.11.2024.